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Porsche Carrera Cup
08.09.2017

Tatort-Kommissar Richy Müller: „Ich wäre lieber Rennfahrer geworden”

Vom 8. bis 10. September nimmt Schauspieler Richy Müller als prominenter Gaststarter beim Porsche Carrera Cup Deutschland auf dem Nürburgring teil. Nur wenige Stunden nach dem Rennen am Sonntag strahlt „Das Erste“ (ARD) um 20.15 Uhr den Stuttgart-Tatort „Stau“ mit eben jenem Richy Müller aus, der Kriminalhauptkommissar Thorsten Lannert verkörpert.

Spricht man den 61-Jährigen auf seine Vorliebe für Porsche und den Rennsport an, kommt eine ganz andere Seite hervor. „Ich wäre lieber Rennfahrer geworden. Ich kann definitiv sagen, dass ich mich im Motorsport familiärer bewege als in der Filmgesellschaft“, erzählt der Tatort-Kommissar. Vor dem Renneinsatz ist er schon ein wenig nervös. „Man denkt natürlich die ganze Woche davor dran. Auch wenn man seinem Job nachgeht, ist das Rennen im Kopf fest verankert. Abends liegt man im Bett und geht die Strecke immer wieder durch. Wenn ich auf der Rennstrecke bin, will ich das Beste geben. Ich befinde mich beim Porsche Carrera Cup Deutschland unter Profis und habe an mich den Anspruch, hier mithalten zu können.“ Warum aber gerade der Porsche Markenpokal mit dem Porsche 911 GT3 Cup? „Der Porsche Carrera Cup bietet extrem viel Fahrspaß“, schwärmt Müller.
Was begeistert Sie am Rennfahren?
„Während eines Rennens fließt eine unglaubliche Energie. Es läuft alles wie bei einem Uhrwerk ab: Immer wieder geht es über die Start- und Ziellinie. Die Präzision, die Genauigkeit und die Konstanz im Rennen bringen einen in einen beinahe meditativen Zustand. Wenn alles auf der Rennstrecke zusammenpasst, kommt man in eine Art Flow. Läuft das Rennen gut, ist das ein absolutes Hochgefühl.”
Ab wann steigt die Nervosität, wenn ein Rennwochenende im Porsche Carrera Cup ansteht?
„Man denkt natürlich schon die ganze Woche daran. Auch wenn man seinem Job nachgeht, ist das Rennen im Kopf fest verankert. Abends liegt man im Bett und geht die Strecke immer wieder durch. Die richtige Anspannung geht los, wenn man auf dem Weg zur Rennstrecke ist und das Fahren bevorsteht.”
Sind Sie an der Rennstrecke mehr Schauspieler oder mehr Rennfahrer?
„Wenn ich auf der Rennstrecke bin, will ich das Beste geben. Ich befinde mich beim Porsche Carrera Cup Deutschland unter Profis und habe an mich den Anspruch, hier mithalten zu können. Ich bin natürlich Amateur, aber ich will niemandem im Weg stehen oder jemanden behindern. Beim Porsche Carrera Cup bin ich Rennfahrer, kein Schauspieler.”
Welche Voraussetzungen muss man als VIP-Fahrer mitbringen?
„Das Geheimnis ist es, den Ingenieuren sehr genau zuzuhören und sich auch etwas sagen zu lassen. Wenn du das nicht kannst, bist du fehl am Platz. Ich selber habe in den letzten Jahren gemerkt, wie ich schneller geworden bin. Das ist auch die Grundlage, warum ich in diesem Jahr wieder für das Team Project 1 fahren darf. Mein Traum wäre es, mal eine komplette Saison im Porsche Carrera Cup Deutschland mitzufahren. Wenn ich die Zeit dafür hätte, würde ich es sofort machen. Ich würde gerne von der Vorbereitung bis zum letzten Rennen alles mal mitmachen.”
Wann sind Sie erstmals ein Porsche-Rennen gefahren?
„Ich bin 1997 mein erstes Rennen im Porsche Supercup im Rahmen der Formel 1 gefahren. Damals war Timo Bernhard, der in diesem Jahr das legendäre 24-Stunden-Rennen in Le Mans gewonnen hat, noch Porsche-Nachwuchsfahrer. Das war mein erster Kontakt mit Porsche Motorsport. Wirklich Blut geleckt habe ich eigentlich schon 1989, als ich mit Motorradrennen angefangen habe. Das habe ich aufgrund der großen Verletzungsgefahr aber nach zwei Jahren aufgegeben.”
Wenn Sie die Zeit zurückdrehen könnten: Wären Sie lieber Rennfahrer oder Schauspieler geworden?
Damals gab es für mich keine Möglichkeit, aber ich wäre lieber Rennfahrer geworden. Es wäre sicherlich ein sehr harter und anstrengender, aber auch ein ungemein spannender Job gewesen. Durch meine verschiedenen Renneinsätze und Kontakte zu Fahrern kann ich sagen, dass ich mich im Rennsport familiärer bewege als in der Filmgesellschaft.
Passenderweise läuft der Stuttgart-Tatort am Sonntag mit dem Namen „Stau“. Was macht die Folge so interessant?
Es handelt sich um einen Echtzeit-Tatort. Er spielt über eine Zeitspanne von zwei Stunden und der Tatort an sich dauert 90 Minuten. Es passiert ein Unglück in einer Wohnsiedlung und der einzige Weg aus dieser Siedlung endet in dem Stau. Gemeinsam mit meinem Kollegen suchen wir in diesem Stau nach dem Täter, der in einem der Autos sitzen muss. Es bleibt aber nur sehr wenig Zeit, um herauszufinden, ob jemand mit dem Unglück zu tun hat, da sich der Stau ja irgendwann wieder auflöst. Zudem haben wir mit den unterschiedlichsten Charakteren zu tun, die man in der kurzen Zeit richtig einschätzen muss.
Wie ist es bei Ihnen persönlich? Stehen Sie auch oft im Stau?
„Gerade in den letzten Wochen stand ich sehr oft im Stau, aber das hängt sicherlich mit der Ferienzeit zusammen. Ich versuche im Stau aber immer ruhig zu bleiben. Man kann ja eh nichts dagegen machen. Am schlimmsten sind aber die Schilder, die auf Staugefahr hinweisen, da auf einmal alle langsamer fahren. Ich habe das Gefühl, so entsteht manchmal erst ein Stau.”
Sind Sie jemand, der privat eher schnell oder eher langsam fährt?
„Ich würde sagen, ich bin ein zügiger Fahrer. Ich halte alle Verkehrsregeln ein, das ist mir sehr wichtig. Ich bin definitiv kein Raser. Wenn ich schnell fahren darf, fahre ich auch schnell, aber natürlich alles im vorgegebenen Rahmen.”
Im Stuttgart-Tatort fahren Sie einen Porsche Targa von 1975, was für ein Auto haben Sie privat?
„Aktuell fahre ich einen weißen Porsche Carrera 911 GTS der Generation 991 mit einem ergonomischen Schalensitz. Innen ist alles sehr sportlich gehalten, wie in einem Rennauto.”