1951 als „Jyväskylä Grand Prix“ ins Leben gerufen, wurde der Name der Rallye Finnland schnell in „1.000-Seen-Rallye“ verändert. Seit dem Gründungsjahr der WRC 1973 ist die Rallye Finnland durchgängig im Kalender enthalten und erlangte dadurch internationale Popularität – genauso wie durch die meterhohen Sprünge, die die Teilnehmer Jahr für Jahr zu meistern haben.
Die Wertungsprüfungen der Rallye Finnland werden auf Schotterstraßen ausgetragen, die normalerweise von den Einwohnern Jyväskyläs genutzt werden. Die breiten Wege winden sich durch Wälder und über Hügel. Wenn die Teilnehmer der WRC mit Vollgas vorbeirasen, verwandeln sich harmlos erscheinende Kuppen in Sprungschanzen und lassen Fahrzeuge mehrere Meter durch die Luft fliegen. Ein Spektakel, das sich Jahr für Jahr Tausende von Fans nicht entgehen lassen.
Um schnelle Zeiten auf den Prüfungen in Finnland zu erzielen, kommt es für Fahrer und Beifahrer unter anderem darauf an, die Sprünge richtig zu „lesen“. Wie weit könnte es gehen? Wo befindet sich die Landeposition? Wie groß ist die Distanz zum nächsten Sprung? Eine Fähigkeit, die den Piloten aus Schweden und Finnland besonders liegt. Lediglich sechs nichtnordischen Fahrern gelang in der beinahe 70-jährigen Geschichte der Rallye Finnland ein Sieg: Carlos Sainz, Didier Auriol, Markko Martin, Sébastien Loeb, Sébastien Ogier und Kris Meeke.
Der Wertungsprüfungsplan ähnelt 2017 jenen der Vorjahre. Nach einer kurzen Prüfung am Donnerstag steht für die Teilnehmer am Freitag eine Mammut-Etappe mit zwölf Prüfungen in 15 Stunden an. Der Samstag hält acht Prüfungen bereit, darunter die brandneue „Pihlajakoski“ sowie die bei Fans besonders beliebte „Ouninpohja“. Am Sonntag endet die Rallye Finnland mit vier kurzen Sprintprüfungen, darunter die finale Power Stage.
Die Challenge: in der Spitze mitmischen
Für die neunte von 13 Veranstaltungen in der FIA Rallye Weltmeisterschaft 2017 bringt das Citroën Total World Rally Team das identische Fahreraufgebot an den Start, das sich auch schon 2016 bei der Rallye Finnland bewährt hat. Die größte Aufmerksamkeit gilt dem Duo Kris Meeke/Paul Nagle, das die Rallye im Vorjahr für sich entschieden hatte. Für die Mexiko-Sieger dieses Jahres gilt es, die richtige Balance zwischen Tempo und Kontrolle zu finden, um in der Spitze mitzumischen. Kris Meeke startet bereits zum zehnten Mal bei der Rallye Finnland.Auch Craig Breen und Scott Martin haben beste Erinnerungen an die vergangene Auflage der Rallye Finnland: Die irisch-britische Paarung erzielte 2016 ihr erstes WRC-Podestergebnis überhaupt. Gerade Breen freut sich darüber, auch in diesem Jahr am Start zu sein, da er die Rallye Finnland zu seinen Lieblingsveranstaltungen zählt. Mit jeweils einem fünften Platz in Monte Carlo, Schweden, Portugal und auf Korsika haben Breen/Martin in diesem Jahr schon einige solide Resultate erzielt.
Bei der Jagd nach möglichst vielen WM-Punkten für das Citroën Total World Rally Team helfen auch Khalid Al Qassimi und Chris Patterson mit. Für den Fahrer aus Abu Dhabi ist es der zweite Start bei einem WRC-Lauf in diesem Jahr. Al Qassimi wird all seine Rallye-Erfahrung in die Waagschale werfen, um sein bestes Resultat in Finnland, einen neunten Platz aus dem Jahr 2009, zu verbessern.