Renault Clio Cup
10.08.2017
Gemischtes Wochenende für Loris Prattes auf dem Nürburgring
„Der Nürburgring war für mich immer dieses Mysterium. Wenn man zum Nürburgring fährt, fährt man zu einem unfassbaren Ort der Motorsportgeschichte. Überall spürst du die Geschichte. Überall sind all die großen Namen des Motorsports präsent. Also nicht dass ich mich davon eingeschüchtert fühle. Es ist eher der große Respekt, mit dem man diesem Ort begegnet“, beschrieb der Youngster den Mythos Nürburgring.
Und so stieg der Schüler nach nur wenigen Tagen erneut in seinen Renault Clio. Mit 220 PS ging es am Freitagvormittag in das erste der beiden freien Trainings an diesem Tag. Es galt das perfekte Setup für seinen Clio auf der schnellen Sprintstrecke zu finden. Denn wie an jedem Wochenende war auch an diesem das Zeittraining der Schlüssel zum Erfolg. Zweimal Platz 19 in den freien Trainings und eine stetige Verbesserung der Rundenzeiten stimmte seinen Teamchef Mathias Schläppi zuversichtlich. „Erstaunlich, wie gut Loris seine Erfahrungen aus Zandvoort verkraftet hat. Lediglich am Anfang hatte ich noch ein wenig das Gefühl, dass er in der ein oder anderen Kurve etwas unsicher war, diese Unsicherheit dann aber relativ schnell beseitigen konnte, weil er gutes Vertrauen in sein Auto hatte.“
Vertrauen, das er im Zeittraining auch dringend brauchte. Denn kurz vorher begann es in der Eifel zu regnen. Keine großen Wassermengen. Doch genug, um alle gesammelten Daten und Erfahrungen der ersten Trainings nicht nutzen zu können. Und so passierte es im Zeittraining, dass der Asphalt von Runde zu Runde abtrocknete und somit immer schneller wurde. Das Ergebnis: Nicht weniger als 19 Fahrer absolvierten ihre schnellste Runde mit gerade einmal einer Sekunde Differenz. Loris Prattes verbesserte seine eigene Bestzeit und landete auf dem 17. Platz mit weniger als acht Zehntel Rückstand auf den Pole-Sitter.
„Ich fühlte mich am Nürburgring pudelwohl. Das Risiko eines Einschlages auf dieser Strecke mit ihren schnellen Kurven, deren Auslaufzonen sehr großzügig angelegt sind, war für mich sehr gering“, so Prattes.
In seinem ersten Rennen des Wochenendes konnte er sich zunächst geschickt aus allen Unfällen heraushaltend, ging an einem Mitbewerber nach dem anderen vorbei und sicherte sich mit Platz neun wichtige Punkte in der Meisterschaft. Das zweite Rennen verlief dann gar nicht nach dem Geschmack des jungen Pfälzers. Ein Schlag auf seine Vorderachse von einem Mitbewerber verstellte die Spur so stark, dass Geradeausfahren fast unmöglich war. Sichtlich unzufrieden mit dem Ausgang schilderte der Schläppi-Race-Tec-Pilot die Situation: „Das ganze Wochenende und der Nürburgring waren für mich recht wechselhaft. Mein größtes Manko ist jedoch der Start. Den verhaue ich fast jedes Mal. Es wird Zeit, den mal intensiv zu üben, denn von den Zeiten her passt es erst einmal für mich.“
Und sein Teamchef Mathias Schläppi fügt noch hinzu: „Loris ist noch etwas zu unkonstant. Aber das ist in diesem Stadium normal. Was mir besonders gefallen hat, war sein erstes Rennen. Wie er bis auf Platz neun nach vorne gefahren ist, war schon sensationell. Heute hatte er einfach nur Pech. Viele Karambolagen und Loris war immer ein wenig mit dabei. So war das Gesamtergebnis nicht wie gewünscht.“
Bevor es nun für den Renault-Clio-Cup-Central-Europe-Piloten vom 2. bis 3. September zum nächsten Rennen ins tschechische Most geht, legt er und sein Schläppi-Race-Tec-Team am Donnerstag zuvor einen Test- und Trainingstag ein. Der Renault Clio Cup Central Europe findet diesmal im Rahmen des Czech Truck Prix statt.