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Sportwagen Allgemein
27.01.2017

Platz zwei für Fabian Schiller beim Finale in Malaysia

Beim Finale der Asian Le Mans Series haben Fabian Schiller und seine Fahrerkollegen noch einmal alles gegeben, aber den möglichen Sieg am Ende leider knapp verpasst. Aber auch der zweite Platz beim Vier-Stunden-Rennen auf dem Grand Prix Kurs von Sepang darf durchaus als großer Erfolg gewertet werden, denn trotz einiger technischer Probleme fehlten dem Oreca-Judd des Teams Race Performance bei der Zieldurchfahrt nur 105 Sekunden auf den Führenden. Für den Troisdorfer Rennfahrer war seine Asien-Tournee, die ihn zunächst nach Japan und dann weiter nach Thailand und Malaysia führte, eine wichtige Erfahrung, welche ihm möglicherweise schon bald den Weg zum Profi-Rennfahrer in einem Werksteam ebnen wird.

Mit großem Ehrgeiz war der Sohn des Siegburger Unternehmers und ehemaligen Le Mans-Teamchefs Hardy Schiller von Buriram weiter nach Kuala Lumpur gereist, um beim letzten Saisonrennen der asiatischen Sportwagenserie noch einmal mit einem guten Resultat auf sich aufmerksam zu machen. Die Mannschaft von Race Performance unter der Leitung des Schweizers Urs Meyer hatte die knapp zweiwöchige Pause zwischen den Rennen dazu genutzt, um den offenen LMP2-Prototypen noch einmal auf Herz und Nieren zu prüfen. Dabei galt es vor allem, für den 5,542 Kilometer langen Sepang International Circuit mit seiner anspruchsvollen Kombination aus langen, schnellen Geraden und engen Kurven die optimale Fahrwerksabstimmung zu finden.

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Im freien Training gelang dies den Mechanikern auch noch bestens, denn mit einer Rundenzeit von 1:56,224 Minuten fand man sich nach der Session an der Spitze des 25 Fahrzeuge umfassenden Teilnehmerfeldes wieder. Kurz vor Beginn des Zeittrainings änderten sich jedoch die Witterungsbedingungen rund um den Kurs. Zu dem subtropischen Klima mit extrem hoher Luftfeuchtigkeit kam kurzfristig ein leichter Nieselregen, so dass die Renningenieure das Fahrzeug noch einmal an die veränderten Gegebenheiten anpassen mussten. Dieser Schritt ging grundsätzlich in die richtige Richtung, doch obwohl Schiller und seine Teamkollegen sich im Qualifying weiter verbesserten und noch einmal um fast eine Sekunde zulegten, war die Konkurrenz einen Tick schneller und warf den Boliden der Schweizer bis an die dritte Position in
der Startaufstellung zurück.

Der Start ins Rennen gelang allen Teilnehmern zunächst ohne Probleme, doch bereits beim Anbremsen der ersten Kurve kam es zu einer leichten Kollision des Oreca-Judd mit dem führenden Ligier. Dabei wurde die Front am Fahrzeug von Race Performance vorne links beschädigt, was wiederum die Aerodynamik sehr negativ beeinflusste. Das bekam vor allem Fabian Schiller zu spüren, als er den Startpiloten für einen Doppelstint ablöste. "Ich hatte diesmal so ziemlich alle Probleme, die man in einem Rennen haben kann”, erklärte der gebürtige Bonner. „Bei dem Crash in der ersten Kurve haben wir Teile des Frontspoilers verloren und bekamen nicht mehr genügend Anpressdruck auf die Vorderachse. Das wiederum führte zu höherem Reifenverschleiß sowie heftigem Untersteuern vor allem in den schnellen Kurven und kostete mich in jeder Runde viel Zeit. Später kam dann auch noch ein Problem mit der Schaltung hinzu, was entweder am Getriebe oder an der Kupplung lag.” 

Trotz aller Schwierigkeiten gelang es dem Team, den Kontakt zur Spitze über die gesamte Renndistanz nie abreißen zu lassen. Bis kurz vor Schluss war der Ausgang des Finalrennens völlig offen, doch in den letzten zehn Minuten gelang es dem späteren Sieger, sich mit einer Serie von schnellsten Runden so weit abzusetzen, dass Schiller und seine Mitstreiter sich mit Rang zwei zufrieden geben mussten. Nach etwas mehr als vier Stunden überquerte der Oreca-Judd von Race Performance mit nur 1:45,896 Minuten Rückstand noch in der gleichen Runde wie der Führende die Ziellinie.

„Ich hatte heute einige außergewöhnliche Herausforderungen mit dem Auto zu bewältigen, aber unser Team hat einen phantastischen Job gemacht und alle Probleme stets schnell und so gut wie nur irgend möglich gelöst„, sagte der 19-jährige Nachwuchspilot a us dem Rhein-Sieg-Kreis hinterher. „Unsere Strategie war spitze und wir konnten uns mit einem gelungenen Überholmanöver den zweiten Platz schnappen. Unter den gegebenen Umständen haben wir dasMaximum erreicht, darüber bin ich s ehr glücklich. Für mich war es eine großartige Wintersaison, bei der ich eine Menge gelernt habe und viel Erfahrung in Sportwagenrennen sammeln konnte. Vor allem der grandiose Siegam Mount Fuji gleich in meinem allerersten Rennen in der Asian Le Mans Series wird mir noch lange in Erinnerung bleiben!”