"Der Start war super, und ich sage ja immer, dass ich keine zwei Einladungen brauche, um zu überholen. Das war auch heute wieder der Fall", sagte Files, der seinen insgesamt achten Sieg im 17. Rennen der ADAC TCR Germany feierte: "Hinter mir haben sie sich die ganze Zeit Duelle geliefert. Aber damit habe ich mich nicht aufgehalten. Ich habe nicht in die Spiegel geschaut, sondern einfach nur Vollgas gegeben."
In der Gesamtwertung hat Files nun 112 Punkte auf dem Konto und damit 31 Zähler Vorsprung auf Sheldon van der Linde (18, Südafrika, AC Mayen e.V. im ADAC) und 34 auf Steve Kirsch (37, Chemnitz, Honda Team ADAC Sachsen).
Kirsch wurde im ersten Rennen in Österreich Vierter vor dem Finnen Antti Buri (28, LMS Racing) im Audi RS3 LMS und van der Linde. Dahinter folgten Sandro Kaibach (19, Bad Waldsee, Aust Motorsport) im Audi, der Österreicher Jürgen Schmarl (43, Target Competition) im Honda sowie die beiden Seat-Fahrer Alex Morgan (30, Großbritannien, Wolf-Power Racing) und Lokalmatador Hari Proczyk (41, Österreich, HP Racing).
Simon Reicher (17, Österreich, Certainty Racing) kam im Audi als 14. ins Ziel und wurde damit erstmals bester Rookie. Der in der Honda Rookie Challenge führende Luca Engstler (17, Wiggensbach, Liqui Moly Team Engstler) schied im VW Golf GTI TCR aus.
Calcum, der die erste Pole Position für Opel in der Geschichte der ADAC TCR Germany eingefahren hatte, erwischte einen schlechten Start und fand sich nach wenigen Metern auf Rang fünf wieder. Ganz im Gegensatz zu Calcum ließ Files seine Konkurrenten förmlich stehen und übernahm schon nach der ersten Kurve die Führung. Hinter dem Briten reihten sich Kris Richard (22, Schweiz, Target Competition), Halder und Kirsch ein. Auch Calcum blieb dran und lieferte sich spannende Duelle mit der Spitzengruppe.
Nach knapp sieben Minuten musste erstmals das Safety Car auf die Strecke, vorausgegangen war ein Kontakt zwischen Buri und Engstler, und auch Tim Zimmermann (20, Langenargen, Target Competition) rutschte in den Kies. Der Restart erfolgte fünf Minuten später, doch kurze Zeit darauf kam das Safety Car aufgrund weiterer Kontakte zwischen Ronny Jost (29, Schweiz, TOPCAR Sport) und Sven Markert (19, Berlin, GermanFlavours Racing) sowie zwischen Gosia Rdest (24, Polen, Target Competition) und Jason Wolfe (22, USA, Liqui Moly Team Engstler) erneut zum Einsatz.
Nach dem erneuten Restart hielt sich Files an der Spitze weiterhin schadlos und zog davon - dahinter lieferten sich seine Verfolger spannende Duelle. Halder verbesserte sich auf Rang zwei und verteidigte diesen bis zum Ende stark gegen Calcum und Kirsch.
Im vierten Saisonrennen am Sonntag (15.40 Uhr) wird Rookie Robin Brezina (18, Dauchingen, Aust Motorsport) auf der Pole Position stehen. Der ehemalige ADAC Formel 4-Pilot war im Qualifying am Freitag Zehnter geworden. Die Top Ten des Zeittrainings startet im zweiten Rennen in umgekehrter Reihenfolge. Calcum geht also von Rang zehn ins Rennen.
Weitere Stimmen zur ADAC TCR Germany
Josh Files (Sieger, Target Competition): "Nach dem Training hätte ich gar nicht erwartet, auf dem Podium zu stehen. Ich hatte ein paar technische Probleme, aber das Team hat sie in kürzester Zeit gelöst und mir ein perfektes Auto gegeben. Der Sieg ist für die Jungs, die einen unglaublichen Job geleistet haben."Mike Halder (Zweiter, Wolf-Power Racing): "Jetzt fängt die Saison für mich richtig an. Das war wirklich perfekt, und ich bin mehr als glücklich, mit dem Seat auf dieser Strecke aufs Podium gefahren zu sein. Ich hatte einen normalen guten Start, aber anschließend viele Zweikämpfe. Es ist mir in Kurve zwei gelungen, Kirschs Honda auszubremsen und zu überholen. Und dann konnte ich Rang zwei perfekt nach Hause fahren."
Dino Calcum (Dritter, Lubner Motorsport): "Der Start hat nicht so funktioniert, wie ich mir das vorgestellt habe. Eigentlich bin ich ein sehr guter Starter. Ausgerechnet hier, wo eine Siegchance da war, habe ich es verschenkt. Der Speed war da, ich konnte mir immer wieder Duelle liefern. Morgen brauche ich definitiv einen besseren Start - das ist ganz wichtig. Und wenn dann alles klappt, kann ich vielleicht wieder aufs Podium fahren."
Simon Reicher (14. und bester Rookie, Certainty Racing Team): "Ich bin sehr stolz. Mein Start war sehr gut, ich konnte gleich ein paar Plätze gutmachen. Danach war das Rennen sehr turbulent. Ich hatte immer wieder das Gefühl, dass von hinten jemand kommt. Ansonsten war es wirklich einwandfrei. Die Rookie-Wertung ist ein Ziel für mich. Ein Podiumsplatz ist sicher nicht so schnell drin, aber ein Rookie-Sieg wäre schon cool."