„Es gibt als Rennfahrer kaum etwas schlimmeres, als in der letzten Runde auszufallen. Wenn dann auch noch ein Platz auf dem Podium in greifbarer Nähe ist, ist die Enttäuschung umso grösser. Letztes Mal haben wir so früh im Rennen die Führung verloren, diesmal ein möglicher Podestplatz. Im Moment scheint einfach der Wurm drin zu sein. Mir tut es auch für die gesamte Mannschaft von FK-Performance unheimlich leid, denn ich weiss, wieviel Aufwand sie betrieben haben, um genau dies zu verhindern“, schildert Mettler.
Schrecksekunde im Qualifying
Bereits im morgendlichen Qualifying war das Glück nicht auf Seiten des Schweizers. So wurde er noch auf seiner ersten Runde von einem GT3-Fahrzeug von der Strecke gedrängt. Der Rempler führte dazu, dass der BMW-Cup-Pilot die Leitplanke touchierte und daraufhin direkt wieder zur Box fahren musste, um die verbogenen Aufhängungsteile auszuwechseln.„Ich hatte ihn im Spiegel gesehen, er war noch zu weit weg, um genau in dieser Kurve zu überholen, aber versuchte es scheinbar trotzdem. Das konnte niemals gut gehen. Ein sehr unnötiges Manöver, vor allem in der ersten Runde eines 90-minütigen Qualis.“
Nachdem die Mannschaft von FK-Performance in Rekordzeit die Teile ausgetauscht hatte, ging es für Mettler kurz vor Ende des Trainings nochmals auf die Strecke. Obwohl das Auto bis dahin nicht mehr vermessen werden konnte und somit noch leicht schief auf den Beinen stand, holte der Schweizer das Beste heraus und qualifizierte den BMW M235i Racing auf dem sechsten Startplatz.
„Dank der fixen Arbeit der Mechaniker hat es gerade noch für eine Runde gereicht. Das war wichtig, denn sonst hätte ich als Letzter starten müssen. Ich habe das schief stehende Lenkrad einfach ausgeblendet und mich voll und ganz auf diese eine Runde konzentriert, die noch blieb.“
Eifelwetter mischt das Geschehen auf
Pünktlich zum Start des vierstündigen Rennens sollte der Wettergott dann eine entscheidende Rolle einnehmen. So setzte in einigen Abschnitten der 24,4 Kilometer langen Nürburgring Nordschleife Regen ein, der für zusätzliche Spannung sorgen sollte. Den Fahrern wurde damit auf der Strecke wieder einmal alles abverlangt.„Es war unheimlich schwierig einzuschätzen, wieviel Risiko man genau gehen kann. Runde für Runde haben sich die Bedingungen geändert. Ich habe diese Verhältnisse jedoch auch diesmal als Chance aufgefasst, um mich nach vorne arbeiten zu können“, berichtet Mettler, dem die Umsetzung auch perfekt gelingen sollte.
Denn je länger das Rennen andauerte, umso weiter ging es für den Sieger des 24h Rennens im BMW M235i Racing Cup nach vorne. Im letzten Drittel des Rennens behauptete Mettler lange den dritten Rang, doch der „Eifelblitz“ von Scheid-Honert Motorsport machte ihm den Podestplatz zum Ende nochmals strittig. Wie schon beim Auftaktrennen im März schenkten sich die beiden Kontrahenten nichts und boten den zahlreiche Zuschauern einmal mehr Motorsport auf höchstem Niveau. Alles sah nach einem erneuten Showdown auf der 3,5 km langen Döttinger Höhe aus – mit Vorteil für Mettler, der im Windschatten lauerte.
Zu Mettlers Pech sollte es jedoch nicht mehr dazu kommen. Während des Duells ging der Motor seines Renners erneut plötzlich aus, wie schon beim letzten Rennen vor zwei Wochen, als er um die Führung kämpfte. Der bittere Unterschied bei diesem Déjà-Vu: Diesmal ging der Motor überhaupt nicht mehr an, was bedeutete, dass Mettler es nicht mehr ins Ziel schaffte und somit nicht gewertet wurde.
„In der Meisterschaft ist das ein herber Rückschlag. Es war extrem wichtig, bei diesem Rennen wieder richtig zu punkten, aber nach diesem Ausfall stehen die Chancen auf eine Top-Drei-Platzierung in der Meisterschaft nun nicht mehr allzu gut. Die genaue Ursache des Ausfalls ist derweil noch unklar. Wir werden uns nun überlegen, wie wir das Beste aus dieser Situation machen“, verspricht Mettler.