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VLN
11.04.2017

Mettler verliert Sieg in den letzten Minuten

Der Schweizer Yannick Mettler sorgt derzeit in der M235i Racing Cup Klasse für Furore. Nach dem Fotofinish beim ersten Lauf zur VLN Langstreckenmeisterschaft, bei dem er den Klassensieg um 0.007 Sekunden verpasste, fehlte es auch beim zweiten Lauf zur VLN nicht an Spektakel. Mettler wurde vom Team FK Performance erneut als Solist berufen und schien diesmal klar auf Siegeskurs zu sein, bis es in den letzten Minuten des vierstündigen Rennens zu einer unerwarteten Wende kam.

Das Zeittraining verlief für Mettler zuerst nicht nach Plan, als er den BMW M235i Racing nach den ersten Runden zurück an die Box fahren musste. Eine festsitzende Bremse sorgte dafür, dass der Rennbolide über weite Teile des Zeittrainings zur Reparatur in der Box stand. Erst kurz vor Ablauf der 90-minütigen Session konnte Mettler noch einmal auf Zeitenjagd gehen. Die einzelnen Sektorenzeiten liessen zunächst trotzdem auf eine mögliche Pole Position hoffen, jedoch verhinderte eine Doppel-Gelb-Phase (max. 120 km/h wegen Unfall) kurz vor Ende eine gute Rundenzeit.

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„Der BMW Cup ist so stark besetzt, dass schon Kleinigkeiten über die einzelnen Positionen im Qualifying entscheiden. Ich spürte, dass ich zum Ende auf einer richtig guten Runde war, aber durch die Temporeduzierung in der Gelbphase hatte ich natürlich keine Chance mehr, eine Topzeit zu fahren. Schade, aber im Rennen ist immer noch alles möglich“, meinte Mettler, der den achten Startplatz gelassen hinnahm. 


Spektakuläre Aufholjagd

Nach dem erfolgreichen Saisonauftakt vor zwei Wochen wusste Mettler, was in ihm und dem Renner des Teams FK-Performance steckt. So gab er in der Startphase des vierstündigen Rennens alles, um sich möglichst schnell wieder nach vorne zu arbeiten. Mettler kämpfte sich mit einer bemerkenswerten Performance konsequent durchs Starterfeld und übernahm bereits in der zweiten Runde die dritte Position. Kurz vor Rennmitte eroberte er schliesslich die Führung. Es folgte ein erneut mehrstündiger Zweikampf vor tausenden Zuschauern, bei dem sich „der schnelle Schweizer“ und die beiden Kontrahenten des Scheid-Honert BMW's nichts schenkten.

Ab Rennmitte kam etwas Ruhe ins Spiel, als Mettler schliesslich den Vorteil eines kürzeren letzten Tankstopps auf seiner Seite hatte. Alles schien aufzugehen - doch kurz vor seinem letzten Boxenstopp musste Mettler einen ersten Rückschlag hinnehmen. Probleme mit der Benzinzufuhr sorgten dafür, dass er kurz auf der Döttinger Höhe stehen blieb. Nach einem System-Reset konnte er die Fahrt wieder aufnehmen, fiel dadurch aber vorerst auf den zweiten Rang zurück.

„Leider musste ich auf der Döttinger Höhe anhalten, was sehr viel Zeit gekostet hat. Ich dachte schon, dass eventuell der Sprit alle war, aber laut Anzeige und Berechnung vom Team konnte das nicht sein. Sicherheitshalber bin ich trotzdem spritsparend zur Box gerollt, was natürlich nochmals Zeit gekostet hat.“


Verhängnisvolle letzte Runde

Trotz dieses Zwischenfalls war Yannick Mettler immer noch auf Podiumskurs bis zur letzten Runde des Rennens. Doch der grösste Rückschlag sollte erst noch kommen: Im Streckenabschnitt Pflanzgarten überholte Mettler ein langsameres Fahrzeug und war an diesem schon vorbei, als er plötzlich von diesem hinten rechts einen Schlag abbekam. Mettler hatte in dieser Situation keine Chance mehr zu reagieren und schlug mit dem BMW M235i Racing beidseitig in die Leitplanke ein. Für den 27-Jährigen, der beim Unfall glücklicherweise unverletzt blieb, war das Rennen in der letzten Rennrunde somit vorzeitig beendet.

„Nach dem Schlag konnte ich leider absolut nichts mehr ausrichten und war nur noch Passagier. Der Überrundete hat mir vorher noch mit dem Blinker angezeigt, dass er mich links vorbei lässt, entsprechend ist es für mich unverständlich, wie es zu solch einer Situation kommen konnte. Das kam wirklich aus dem Nichts“, schilderte Mettler sichtbar enttäuscht.

„Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie bitter das für uns als Team ist, nach solch einem grandiosen Rennen. Wir hatten es heute absolut verdient, zu gewinnen.“

Der einzige Trost, der für Mettler und sein Team übrig blieb, war die schnellste Rennrunde, welche mit 2.1 Sekunden Vorsprung deutlich machte, wie gross das Siegespotenzial an diesem Tag war.

Der nächste Schlagabtausch der VLN findet am 24. Juni statt, doch zuvor steht erst noch das legendäre 24h Rennen am Nürburgring auf dem Programm. Dort wird sich Mettler die Fahrzeit dann wieder mit mehreren Teamkollegen teilen.
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