Im Mittelteil des Vierstundenrennens hatte Siedler in Runde 16 sogar die Gesamtführung übernommen, diese aufgrund eines vorgezogenen Boxenstopps nach dem 19. Umlauf jedoch wieder eingebüßt. In der Schlussphase des Rennens kämpfte sich das Pro-Auto des Eifelteams noch einmal auf Rang eins vor, bevor ein letzter Tankhalt eine Top-Drei-Platzierung verhinderte.
Mit der Startnummer 30 fuhren Andreas Ziegler (Sinzig), Klaus Abbelen und Sabine Schmitz (beide Barweiler) auf Rang zwölf – auch für diesen Porsche war es das beste Ergebnis in der laufenden VLN-Saison. Während Ziegler den Start-Stints übernommen hatte, saß Teamchef Abbelen für den zweiten Turn am Volant. Sabine Schmitz bestritt ab Runde 16 den Schlussteil des Vierstundenrennens und ließ sich in Runde 23 noch einmal neue Pneus aufziehen. Besonderheit beim vierten Saisonlauf: Frikadelli Racing hat die Reifenstrategie für seine beiden 911 GT3 R gesplittet. Während der Nummer-30-Porsche auf Reifen des koreanischen Herstellers Hankook antrat, rollte das Auto mit der Startnummer 31 auf Pneus von Falken.
Das 90-minütige Qualifying am Samstagmorgen konnte Frikadelli Racing auf den Plätzen acht für den Pro-Porsche (8.10,464 Minuten) und zwölf für die bei den Fan als „Frikadelle“ bekannte Startnummer 30 (8.19,627 Minuten) beenden. Beide Autos wurden auf ihrer jeweils schnellsten Runde von einer Doppelgelb-Sektion eingebremst.
Die Stimmen der Fahrer zum vierten VLN-Rennen
Klaus Abbelen (Teamchef und Fahrer Frikadelli-Porsche 911 GT3 R #30): „Ich hatte einen problemlosen Stints über acht Runden. Für das warme Wetter waren die Zeiten ok und die Hankook-Pneus auf unserem Auto auch – in den letzten zwei Runden bauten sie auf der Hinterachse etwas ab, aber insgesamt war ich zufrieden. Das gilt auch für unser Ergebnis: Platz vier und zwölf geht für mich vollkommen in Ordnung. Wir traten mit neuen Reifenpartnern an, da fehlt uns zwangsläufig noch etwas Erfahrung, sonst wäre mehr möglich gewesen. Mit dem 31er Porsche setzen wir bis zum Saisonende auf Pneus von Falken. Auf unserem Auto werden wir auch in den nächsten Rennen neue Reifenmarken vergleichen und ausprobieren. Unser Ziel: Wir wollen in der kommenden Saison auf diesem Gebiet perfekt aufgestellt sein.“Sabine Schmitz (Frikadelli Porsche 911 GT3 R #30): „Das war anstrengend, zumal ich noch immer nicht die richtigen Kissen für eine optimale Sitzposition gefunden habe – ich hing so ein bißchen wie ein Schluck Wasser im Auto. Bei meinem ersten Stint hatten wir noch etwas zu viel Druck in den Reifen, damit bin ich etwas herumgerudert. Deswegen bin ich früher hereingekommen und bekam dann Pneus mit dem richtigen Druck, dann ging es auch gleich viel besser. Meine Qualifying-Runde hat super funktioniert, das Auto lag fantastisch und es hat alles gepasst. Leider hatte ich eine Doppelgelb-Phase in einer Fünfte-Gang-Passage, das kostete etwas Zeit – ich war in Richtung einer 8.10er Runde unterwegs, was für mich ganz gut ist. So wurde es eine 8.19 Minuten, aber wir waren auch mit Startplatz zwölf ganz zufrieden. Insgesamt bin ich zufrieden, wir haben keine Schramme ins Auto gefahren.“
Andreas Ziegler (Frikadelli Porsche 911 GT3 R #30): „Ich hatte leider keine richtig freie Runde für eine gute Zeit, dafür aber einige sehr nette Positionkämpfe, die viel Spaß machten. Mit den Hankook-Reifen kommen wir immer besser zurecht, bei mir funktionierten sie gut.“
Frank Stippler (Frikadelli Porsche 911 GT3 R #31): „Mit dem Fahrwerk hatten wir uns seit unseren Testfahrten am Freitagnachmittag in die richtige Richtung entwickelt. Die Balance des Porsche war nicht schlecht, doch das Auto ist sehr anstrengend zu fahren – das Set-up funktioniert noch nicht perfekt, da uns bei der Abstimmung etwas die Zeit davongelaufen ist. Über die Distanz sind wir noch nicht komplett aussortiert. Im Qualifying hatten wir mit den Gelbphasen etwas Pech gehabt. Sonst wäre ein Startplatz in den ersten beiden Reihen vielleicht möglich gewesen.“
Norbert Siedler (Frikadelli Porsche 911 GT3 R #31): „Hätte uns vor dem Wochenende jemand gesagt, dass wir auf Platz vier fahren, wären wir sehr happy gewesen. Im Endeffekt hätten wir heute sogar gewinnen können, leider mussten wir aber einen zusätzlichen Boxenstopp einlegen, da wir den Reifen noch nicht ganz über die Distanz gebracht haben. In der Anpassung des Set-ups auf die Pneus müssen wir noch präziser arbeiten. Das geht nicht von heute auf morgen, das haben wir gewusst – wir werden sicher noch zwei oder drei Rennen brauchen. Aber ich könnte mir vorstellen, dass wir in diesem Jahr noch einmal ganz oben auf dem Treppchen stehen.