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12h Imola
31.05.2018

PoLe Racing Team: Mit unglaublichem Willen aufs Klassenpodium

Das 12h-Rennen im italienischen Imola, dem vierten Lauf zur Internationalen 24-Series, endete für das PoLe Racing Team mit dem dritten Rang in der Klasse A6-AM. Johannes Kirchhoff (Iserlohn), Gustav Edelhoff (Hemer) und Ingo Vogler (Schalksmühle) durchlebten im gesamten Rennverlauf ein Wechselbad der Gefühle. Denn immer wieder bremsten technische Probleme den Audi R8 LMS. Doch das Fahrer-Trio und die Boxenmannschaft von Car Collection ließen sich nicht entmutigen. Als Belohnung verteidigte das PoLe-Team knapp die Tabellenführung in der European 24h Series Meisterschaft im Gesamtklassement und in der Klasse A6.

31 Grad im Schatten und bis zu 56 Grad auf dem Asphalt der ehemaligen Formel 1-Strecke in Norditalien machten den Fahrern und den Fahrzeugen zu schaffen. Der seit den tödlichen Unfällen von Roland Ratzenberger und Ayrton Senna im Jahr 1994 anschließend umgebaute, 4.909 Meter lange Rundkurs gilt seitdem vor allem als bremsenmordend. Es gibt nur Vollgas oder starkes Abbremsen, mittelschnelle Kurven sucht man vergeblich in der in einer Parkanlage eingebetteten Motorsportarena.

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Im Feld der 48 Starter ging der PoLe-Audi R8 nach 1.46,694 Minuten im Qualifying von der 13. Position aus ins Rennen. Freitags standen die ersten vier Stunden auf dem Programm, samstags die restlichen acht. Johannes Kirchhoff übernahm die Rolle des Startfahrers, landete jedoch bereits in der Startrunde in einem Kiesbett. Der Grund war eine gebrochene Bremsscheibe. „So etwas habe ich noch nie erlebt, unglaublich. Ohne Vorwarnung. Das kann nur ein Materialfehler gewesen sein.“ Auf dem Abschleppwagen erreichten Fahrer und Fahrzeug die Boxen.

Nach nur 49 Minuten kehrte der rund 520 PS starke Zehnzylinder ins Rennen zurück, jetzt mit Gustav Edelhoff am Steuer. „Der Audi lief hervorragend, unsere Mechaniker hatten großartige Arbeit geleistet. Vom letzten Platz aus habe ich versucht, das Beste herauszuholen. Auch wenn uns klar war, dass wir nicht mehr ganz nach vorn fahren können.“ Nach 56 Runden folgte eine planmäßige Übergabe an Kirchhoff.

Für den Re-Start am Samstagmorgen übernahm Ingo Vogler das Cockpit. Anschließend folgten Johannes Kirchhoff, Gustav Edelhoff und am Ende wieder Vogler. Ausnahmslos alle Fahrzeuge bekamen technische Probleme, vor allem die GT3-Boliden litten unter defekten Bremsscheiben und Reifenschäden. Dazu kamen diverse Kollisionen und Kiesbettbesuche. Verzeichnete der Veranstalter im Vorjahr samstags nur sechs Code 60-Phasen, so waren es dieses Jahr 17.

Der PoLe-Audi litt unter einem ausgeschlagenen Querlenkerauge, zwei defekten Reifen und einer kleinen Mauertouchierung, nach der eine Spurstange erneuert werden musste. Doch unterm Strich lief es gut für die Sauerländer Mannschaft. Im Gesamtklassement ging es noch bis auf den 22. Gesamtrang vor und in der Klasse A6-Am sogar als Dritter noch den Sprung aufs Podium. Zu Platz zwei fehlten nur noch neun Runden.

„Das war ein Wechselbad der Gefühle, unglaublich“, sagte Ingo Vogler. „Ich habe schon manch ein Rennen bestritten, aber das an diesem Wochenende war schon verrückt.“ Ähnlich sah es Gustav Edelhoff, der speziell aus seiner Zeit als Rallyefahrer Meisterleistungen von Mechanikern kennt. „Unsere Jungs waren absolute spitze, sie haben den Audi immer wieder flott bekommen. Wir haben bis zum Ende gekämpft und wurden noch belohnt. Das gibt Motivation für die nächsten Rennen.“

Nach dem Frust aus der Startrunde konnte auch Johannes Kirchhoff wieder lachen. „Ich war natürlich tief enttäuscht. Aber ein 12h-Rennen ist lang und, wie man sehen konnte, hatten alle anderen auch mit technischen Problemen zu kämpfen. Die Hitze plus die Strecke von Imola waren sehr anspruchsvoll. Unterm Strich können wir zumindest mit dem Ergebnis zufrieden sein. Und in Portugal wollen wir die Tabellenführung verteidigen.“

Vom 6. bis 8. Juli findet in Portimao mit dem 24h-Rennen der fünfte Saisonlauf statt. Hierbei werden nicht nur Punkte für die europäische, sondern auch für die kontinentale Wertung der 24h-Series vergeben.