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12h Navarra
25.04.2018

Herzschlag-Finale mit Happy End für PoLe Racing Team

Beim 12h-Rennen im spanischen Navarra, dem dritten Lauf zur Internationalen 24h-Series, feierte das PoLe Racing Team mit dem zweiten Gesamtrang und dem Sieg in der Klasse A6-AM einen weiteren großartigen Erfolg. Das Trio Gustav Edelhoff (Hemer), Elmar Grimm (Münster) und Max Edelhoff (Hemer) wechselte sich hierbei am Steuer des Audi R8 LMS ab. Vor allem die letzten eineinhalb Stunden waren an Spannung und Dramatik kaum zu überbieten.

Doch der Reihe nach: Samstags standen, bei optimalen sonnigen Bedingungen, die ersten drei Stunden auf dem Programm. Max Edelhoff hatte im Qualifying in 1.41,340 Minuten die neuntbeste Zeit im Feld der 21 Starter markiert und übernahm auch den Part des Startfahrers. Der 22-Jährige konnte sich schnell in die Top-Fünf verbessern. Volle zwei Stunden blieb der amtierende Rookie-Champion am Steuer, dann kletterte Elmar Grimm ins Cockpit des Zehnzylinders. Dank einer fahrerischen und taktischen Meisterleistung wurde der 61-Jährige als Gesamtführender abgewinkt!

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Nach dem Re-Start am Sonntagmorgen für die restlichen neun Stunden, den dieses Mal Grimm übernahm, hielt sich der PoLe-Audi konstant in der Spitzengruppe. Schnell war klar, dass im Kampf um den Gesamtsieg der Scuderia Praha-Ferrari 488 GT3 aus der Klasse A6-PRO inklusive Profi-Fahrern nicht zu schlagen sein wird. Doch dahinter wurde es spannend: Nicht nur um die verbleibenden Podiums-Plätze, auch um den Sieg in der Klasse A6-AM für Gentlemen-Driver.

In der Reihenfolge Elmar Grimm, Gustav Edelhoff und Max Edelhoff spulte der PoLe-Audi schnell, präzise und fehlerfrei seine Stints ab. Das Trio lag immer unter den ersten Fünf. Bei einer Code-60-Phase nach der Rennhälfte hatten die Sauerländer etwas Pech und büßten etwas Boden auf den PROsport-Mercedes GT3 ein.

Rund 90 Minuten vor Schluss setzte plötzlich Regen ein. Max Edelhoff wechselte umgehend auf profillierte Pneus. Der ehemalige Formel-Pilot brillierte fortan auf dem nassen Untergrund und drehte eine schnelle Runde nach der anderen. 20 Minuten später entschied sich der 22-Jährige auf abtrocknender Piste als Erster für den Wechsel auf Slicks. Von skeptischen Blicken der Wettbewerber begleitet, lieferte die Boxencrew von Car Collection einen pfeilschnellen Räderwechsel ab.

Max Mut zahlte sich aus. Er holte konstant auf den vor ihm fahrenden PROsport-Mercedes von Joe Foster auf. Der Amerikaner holte sich wenig später natürlich auch Slicks ab, doch dem Tempo von Max Edelhoff war Foster nicht gewachsen. Rund eine Viertelstunde vor dem Ende bremste Edelhoff den Mercedes aus – und übernahm Rang zwei. Im Ziel betrug der Abstand 1,615 Sekunden, später erhielt der Mercedes noch eine 20 Sekunden-Strafe. Der PoLe-Audi drehte insgesamt 384 Runden, welches einer Distanz von 1.510,272 Kilometern entspricht.

„Das hat so einen Spaß gemacht. Total irre, ich kann es noch gar nicht glauben“, freute sich der 22-Jährige im Ziel, während sich die PoLe-Mannschaft in den Armen lag. „Meine Tankanzeige wurde immer weniger. Doch meine Boxencrew war überzeugt, dass es reicht. Ich solle spritsparend fahren. Ich habe den Jungs vertraut, dass wir es hinbekommen. Und es hat gereicht. Drei Liter waren final noch im Tank. Wahnsinn, was für ein Rennen.“

Stolz war natürlich Vater Gustav: „Max hat alles richtig gemacht: Egal welches Wetter, egal welche Reifen. Spitze! Mit meinen Stints bin ich natürlich auch zufrieden, denn unterm Strich haben wir Drei als Team überzeugt und diesen Erfolg auch verdient. So kann es weitergehen, ich freue mich auf die nächsten Rennen.“

Für Elmar Grimm war es nach Silverstone der zweite Klassensieg in Folge. „Nach der Kälte von England jetzt in die Hitze von Spanien. Das war schon eine Umstellung! Ein großes Kompliment gebührt unserer Mannschaft von Car Collection, die den Audi bestens vorbereitet hatte. Von den vorzüglichen Boxenstopps ganz zu schweigen. Ich kann allen nur danken, die zu diesem Erfolg beigetragen haben.“

Vom 24. bis 26. Mai steht das 12h-Rennen im italienischen Imola auf dem Programm. 
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