24h Spa
31.07.2018
Black Falcon holt Gesamtposition 5 und Silver-Cup-Podestplaz
Die 24 Stunden von Spa sind das Highlight und das härteste Rennen der GT-Saison und finden auf einer der berühmtesten und schwierigsten Rennstrecke der Welt statt. Das Teilnehmerfeld bestand aus 221 Fahrern, die sich auf 65 Autos von 13 verschiedenen Herstellern verteilten. Fast die Hälfte aller Fahrzeuge ging in der Pro-Klasse an den Start. In Spa wurden nach 6, 12 und 24 Stunden wichtige Meisterschaftspunkte vergeben, sodass die vorderen Plätze in allen Klassen zu jeder Zeit hart umkämpft waren.
In diesem Jahr sorgte das berüchtigte Ardennen-Wetter, das in den letzten Jahren mit unwetterartigen Regenfällen den Rennverlauf auf den Kopf gestellt hatte, auf eine andere Art für eine Herausforderung für Fahrer und Teams. Hohe Temperaturen und wochenlange Dürre sorgten für viel Staub und Dreck auf der Fahrbahn, sodass die Streckenbedingungen ständig wechselten und unvorhersehbar waren. Einige Full-Course-Yellow-Phasen, die ein Tempolimit auf der gesamten Strecke hervorrufen, mehrere Safety-Car-Phasen und eine Rennunterbrechung in der Nacht rückten die Strategie-Abteilungen der Teams in den Vordergrund.
Im Auto mit der Startnummer 4 gingen Yelmer Buurman, Maro Engel und Luca Stolz für das Mercedes-AMG Team Black Falcon in der Pro-Klasse an den Start. Der werksunterstützte Mercedes-AMG GT3 war in den Farben der Stiftung „320 Changes Direction“ foliert. Die Organisation wurde von Talinda Bennington, Witwe des Frontmannes der weltbekannten Band Linkin Park, gegründet und unterstützt Menschen mit geistigen Gesundheitsproblemen.
Das Auto mit der Nummer 4 war von Beginn der Trainings- und Qualifikationssessions immer im vorderen Bereich des Feldes zu finden und startete von Platz zehn ins Rennen. In den ersten Rennstunden setzte sich die Crew in den Top-Fünf des Gesamtklassements fest und kämpfte von da an mit den Fahrzeugen der Spitzengruppe, doch obwohl die Fahrer alles aus dem AMG GT3 herausholten, fehlte für einen Angriff auf die Führenden das letzte bisschen Rennpace. Dennoch hatte sich das Team bis zum Morgengrauen mit perfekt ausgeführten Boxenstopps und einer exzellenten Strategie in den Kampf um die Führung bis auf Platz zwei nach vorne gearbeitet. Der AMG #4 verbrachte im Rennverlauf die kürzeste Zeit aller Spitzenfahrzeuge in der Box, mit einem Abstand von mehreren Minuten zum nächstbesten Team. Eine Full-Course-Yellow Periode direkt nach dem drittletzten Boxenstopp warf die Mannschaft endgültig aus dem Rennen um den Sieg, als man durch das unglückliche Timing über eine Minute und drei Positionen verlor. Schlussendlich überquerte Schlussfahrer Luca Stolz nach 511 Runden die Ziellinie als Fünfter im Gesamtklassement. Damit stellte Black Falcon erneut den bestplatzierten AMG GT3 bei einem 24h-Rennen im Jahr 2018.
Im AMG mit der Startnummer 5 traten die Stammfahrer Rui Aguas, Saud Al Faisal und Kriton Lendoudis mit Unterstützung von Tom Onslow Cole in der Pro-Am-Klasse an. Nach einem zufriedenstellenden Qualifying wurde die Nummer 5 in der Anfangsphase des Rennens weit zurückgeworfen. Eine Kollision in der ersten halben Stunde sorgte für eine lange Reparaturpause und mehrere Runden Rückstand. Dennoch gab das Team nicht auf und fuhr anschließend ein solides Rennen, sodass die Nummer 5 von Stunde zu Stunde weitere Plätze gut machte. Bis zum Rennende arbeitete sich das Quartett auf Position 31 im Gesamtklassement und auf Platz sechs der Klasse vor und sicherte sich damit wichtige Meisterschaftspunkte.
In der Klasse „Silver Cup“ erhielten die Stammfahrer Abdulaziz Al Faisal, Hubert Haupt und Gabriele Piana im AMG mit der Startnummer 6 Unterstützung von Manuel Metzger. Ihr Wochenende begann mit einem herben Rückschlag, als das Auto in der Anfangsphase des freien Trainings nach einem Reifenschaden heftig in die Streckenbegrenzung einschlug. Das Team begann unverzüglich mit der Reparatur des stark beschädigten AMG und ermöglichte so überhaupt erst einen Start am Samstagnachmittag. Ohne an einer weiteren Trainingssitzung teilgenommen zu haben, startete der grüne AMG GT3 vom Ende des Feldes. Ein weiterer Rückschlag ereilte das Team noch in der ersten Rennstunde, als ein Problem mit der Gangschaltung für einen frühen Boxenstopp sorgte. Trotz der noch einmal schwierigeren Ausgangsposition mit nun Rundenrückstand gab das Team nicht auf und wurde nach einer herausragenden Leistung der Crew und der Fahrer mit Platz drei im „Silver Cup“ belohnt. Damit setzten Al Faisal, Haupt und Piana ihre Serie fort: Bisher beendeten sie alle Saisonrennen auf einem Podestplatz. Außerdem sicherte sich das Team wichtige Meisterschaftspunkte nach sechs, zwölf und 24 Stunden und führt die Wertung vor dem letzten Rennen komfortabel an.
Nach dem anstrengenden 24 Stunden Rennen von Spa wartet nun eine längere Pause auf das Blancpain-Team, ehe es Ende September beim Saisonfinale in Barcelona um die Meisterschaft in den Klassen Pro und Silver Cup geht.