24h Spa
01.08.2018
Kim-Luis Schramm souverän beim 24h-Rennen in Spa
Die Belastung innerhalb der 24 Stunden – drei Fahrer teilen sich ein Fahrzeug – ist schon enorm. „Bei einer Fahrzeit von 65 Minuten – und manchmal sind wir die doppelte gefahren – ergibt sich wenig bis gar kein Schlaf“, berichtete Schramm. Und dann ist da ja noch alle zwei Minuten und zwanzig Sekunden die berühmte Eau Rouge auf der 7.004 Meter langen Rundstrecke von Spa-Francorchamps. „Jede Runde fährst du mit dem 600 PS starken Audi R8 LMS voller Respekt auf die Kurve zu und hoffst, dort heil durchzukommen“, sagte Kim-Luis Schramm respektvoll.
Schramm, der schon einmal auf dem Circuit Paul Ricard für das hannoversche Attempto-Racing-Team um Teamchef Arkin Aka in der Blancpain GT Serie an den Start ging, nahm am Samstagmittag das Rennen von Platz 21 in Angriff. „21 von 70 ist schon eine tolle Leistung. Wir wären zwar gerne von etwas weiter vorne gestartet, doch sind wir zuversichtlich gestartet“, sagte Kim-Luis Schramm. Gleich zehn Plätze fiel der Attempto-Audi gleich zu Beginn des Rennens zurück. Eine Kollision mit einem Mitbewerber war die Ursache. Kaum hatten sie wieder ihren Rhythmus aufgenommen, bremste ein Plattfuß das Team aus. Weitere wertvolle Plätze mussten sie abgeben. Und weil alle guten Dinge drei sind, kam es kurz vor Einbruch der Dunkelheit zu einer weiteren Kollision. „Bis auf Platz 50 wurden wir zurückgereicht. Das Quäntchen Glück war einfach nicht auf unserer Seite“, sagte der Thüringer.
Kim-Luis Schramm, der sich den grauen Audi R8 LMS mit der Startnummer 55 mit dem erfahrenen Österreicher und ADAC-GT-Masters-Piloten Clemens Schmid sowie dem ehemaligen DTM-Piloten Pierre Kaffer teilte, fand kurze Zeit später erneut seinen Rhythmus. Ab diesem Zeitpunkt lief es für das Attempto-Team nach Plan. Und so machten die Piloten einen Platz nach dem anderen gut. Am Ende der 24 Stunden am Sonntagmittag stand Kim-Luis Schramm mit seinem Team auf einem hervorragenden 24. Rang. „Das war extrem anstrengend. Sowohl mental als auch physisch war ich komplett am Limit. Im Gegensatz zum Nürburgring hast du in Spa-Francorchamps nicht eine Sekunde, in der du durchatmen kannst. Alle zwei Minuten und zwanzig Sekunden fährst du mit dem GT3-Boliden durch die Eau Rouge und bekommst bei drei Fahrern kaum bis gar keinen Schlaf, da du ja immer auf Standby stehen musst, während dein Teamkollege den Audi pilotiert. Und dennoch würde ich das Rennen sofort wieder fahren wollen“, resümierte Kim-Luis Schramm den Ablauf und fügte hinzu: „Aber ich war auch glücklich, endlich in mein Bett fallen zu dürfen.“
Nach dem Rennen ist vor dem Rennen. Und so geht es für den 21-jährigen Wümbacher schon am kommenden Wochenende in der ADAC GT Masters weiter. Nach einer achtwöchigen Pause gastiert die „Liga der Supersportwagen“ zu ihrem Halbzeitrennen in der Eifel. Gemeinsam mit seinem Zakspeed-Team hat sich Kim-Luis Schramm einige Ziele gesetzt. „Mein Gefühl sagt mir, dass es am Nürburgring durchaus gut für uns laufen kann. Das Streckenlayout sollte unserem Mercedes-AMG GT3 entgegenkommen. Wenn wir alles geben und ordentlich pushen, dann sollte ein gutes Ergebnis dabei für uns rauskommen“, so der 21-Jährige.