Dienstag, 26. November 2024
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Automobilsport
18.03.2018

Bosch Hockenheim Historic: Spektakuläres Racing und Fahrspaß

Die ganze faszinierende Vielfalt des historischen Rennsports – in familiärer Atmosphäre: Unter diesem Leitmotiv begrüßt die Veranstaltung „Bosch Hockenheim Historic – Das Jim Clark Revival“ die Besucher von 20. bis 22. April auf dem Hockenheimring Baden-Württemberg. Fahrzeuge aus allen Epochen und Klassen und ihre begeisterten Besitzer sorgen drei stimmungsvolle Tage lang für großes Spektakel auf der Rennstrecke und beste Unterhaltung auf dem gesamten Gelände des Hockenheimrings. Insgesamt 15 Serien zeigen sich den Zuschauern – und in neun davon ist pures Racing angesagt.

Das „Jim Clark Revival“ wurde zu Ehren des schottischen Formel-1-Weltmeisters initiiert, der am 7. April 1968 bei einem tragischen Unfall auf dem Hockenheimring starb. Die Strahlkraft des Rennfahrers Jim Clark und der Marke Lotus wird besonders von zwei Rennserien lebendig gehalten, die bei der Bosch Hockenheim Historic antreten: dem Lotus Cup Europe sowie der Historischen Formel 2. Der Cup ist die weltweit einzige offizielle Lotus-Rennserie. Große Starterfelder, spannende, zweikampfbetonte Rennen und die gesamte Bandbreite der Lotus-Fahrzeuge machen die Serie aus. 2017 wurde der Meister erst beim Finale gekrönt. Die Historische Formel 2 boomt geradezu. Der Veranstalter rechnet für 2018 mit über 50 Fahrern! Die F2 war bis in die späten 70er-Jahre für junge Talente das Sprungbrett in den Grand-Prix-Sport – etwa für Jim Clark, Keke Rosberg, Jochen Rindt, Niki Lauda und Jackie Stewart. Arrivierte F1-Piloten nutzten sie als Zusatzverdienst an GP-freien Wochenenden.


Gänsehaut garantiert: bei BOSS GP und CanAm-Cup

Wenn sich die Boliden der BOSS-GP-Serie auf der Rennstrecke zeigen, ist ihnen die Aufmerksamkeit sicher. Die „Big Open Single Seater“, unter ihnen Formel-1-Fahrzeuge jüngeren Datums, sprechen eine deutliche Sprache – charakteristisch sind dabei die Zehnzylindermotoren. Aber auch die Repräsentanten von Serien wie der Superleague Formula, der F2 oder der IndyCar-Series spielen im Orchester der Rennmotoren lautstark mit. Die Vertreter des CanAm-Cups (CANADIAN-AMERICAN Challenge Cup) stehen dem in nichts nach, weder optisch noch akustisch. Die Serie existierte nur von 1966 bis 1974. Den Ingenieuren waren de facto keine Grenzen gesetzt; daher gab es Power und Speed im Überfluss. Die Organisatoren des historischen CanAm-Cups sprechen kühn vom „Jurassic-Park für PS-Monster“. Beim fliegenden Start der CanAm-Cars bebt der Ring. Wer vor Ort ist, unbedingt in die Teamboxen gucken. Das ist erstaunlicherweise nicht nur erlaubt – es ist ausdrücklich erwünscht!

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Herzflimmern von der gesunden Sorte werden auch jene historischen Schätze auslösen, welche der „Raceclub Germany“ – ein Zusammenschluss motorsportbegeisterter Formelfahrzeug-Besitzer – sowie der „Raceclub Germany powered by FNT“ zum Jim Clark Revival bringen. Ersterer bringt als Highlights Grand-Prix-Fahrzeuge wie den Maserati 250F von Stirling Moss (1957) und der Cooper T53 (1961). Die Glanzstücke des vom Team FNT hochprofessionell betreuten Raceclub sind der 1984er Williams-Honda von Keke Rosberg, der Ferrari von Michael Schumacher von 1997 sowie Toyota-Formel-1-Boliden aus den 2000er-Jahren – etwa der von Timo Glock, mit dem der Deutsche 2008 ungewollt zum Weltmeistermacher für Lewis Hamilton avancierte. Da der Werterhalt der Fahrzeuge eine ziemlich große Rolle spielt, stehen lediglich zügige Präsentationsfahrten auf dem Programm.


Historisches Tourenwagen-Getümmel: hoher Spaßfaktor für Zuschauer

Gleich mehrere Tourenwagen-Serien kämpfen von 20. bis 22. April um die Gunst der Zuschauer. Die „Tourenwagen Classics“ feiern Premiere im Rahmen der Bosch Hockenheim Historic. Unter der Schirmherrschaft von Leopold Prinz von Bayern gedieh die erst im Sommer 2016 gestartete Serie prächtig. In manchen Cockpits ehemaliger DTM-Renner oder Supertourenwagen aus den späten 80er-Jahren wechseln sich enthusiastische Privatsammler und Ex-Profis ab. 2017 tauchten etwa Klaus Ludwig, Christian Danner oder Roland Asch im knapp 50 Fahrzeuge umfassenden Starterfeld auf. Schon seit mehr als 30 Jahren sorgt die „Spezial Tourenwagen Trophy H&R Cup“ für Furore. Hier tummelt sich eine gelungene Fahrzeugmischung aus Alt und Jung – breite Kotflügel und überdimensionale Heckspoiler lassen Erinnerungen an wunderbare Rennsportzeiten wach werden. Der Veranstalter teilt das Feld in diverse Klassen, um pfeilschnelle GT3-Fahrzeuge, DTM-Boliden, Porsche-Cup- und Gruppe-C-Fahrzeuge oder Exoten wie den Donkervoort D8R unter einen Serienhut zu bringen.

Auch die „UPS 4ALL Youngtimer Touring Car Challenge“ bezieht ihre Attraktivität aus einem bunt gemischten Starterfeld: Tourenwagen, Sportwagen, Prototypen. Motto: Spaß haben! Das schreibt sich auch die Serie „Tourenwagen-Revival“ auf die Fahnen. Statt Tür-an-Tür-Duellen stehen Gleichmäßigkeitsprüfungen an: Diese böten, so der Serienbetreiber, „die optimale Mischung aus sportlichem Wettkampf auf der einen Seite und gesitteter Fahrweise auf der Rennstrecke auf der anderen Seite“. BMW M3, Ford Sierra, Mercedes 190, Opel Omega und Volvo 850 sowie Exoten vom Schlage eines Audi 90 quattro IMSA GTO, BMW M1 oder Ford Capri haben hier ihre sportliche Heimat gefunden.


Formel-Fahrzeuge, Lurani- und Triumph-Serie, Elfer und Maserati – all inclusive

Natürlich werden in Hockenheim auch die flotten Formel-Renner der „Historic Racecar Association“ nicht fehlen! Was wäre der Motorsport ohne die F3? Auch Fahrzeuge der Formel Super Vau und weitere Nachwuchsklassen-Monoposti mischen mit. Hauptsache: Einsitzer und ohne Dach! Auch in der FIA Lurani Trophy, vor 60 Jahren vom Grafen Lurani für Neueinsteiger gegründet, wird offen gefahren. Very british wird’s, wenn die „Triumph Competition & British HTGT“ an den Start rollt – mit der Triumph-Palette vom Spitfire bis TR8 oder Modellen der Marken Austin Healey, Jaguar, MG oder Morgan. Zu Präsentationsfahrten rücken die Fahrer der „Eleven Classics“ in ihren Elfern aus, ebenso wie die Enthusiasten des Deutschen Maserati-Clubs. Die Präsentation der „Passionata Maserati“ wird zum 40. Jubiläum des Clubs vom ehemaligen Rennfahrer Michael Bartels angeführt – mit seinem Weltmeisterauto Maserati MC 12 GT1.