Automobilsport
16.09.2018
Tim Zimmermann im Auge des Taifuns
Das für Sonntag geplante zweite Rennen auf dem Zhuhai Circuit wurde vom Veranstalter abgesagt. Der Grund dafür war der heranziehende Taifun „Mangkhut“. Das ausgefallene Rennen wird beim Saisonfinale Ende Oktober in Zhengzhou nachgeholt.
Es gibt Situationen, die den Sport in den Hintergrund treten lassen. So eine erlebte Tim Zimmermann am vergangenen Wochenende im chinesischen Zhuhai. Das für Sonntag geplante Rennen in der „China Endurance Series“ wurde vom Veranstalter abgesagt.
Taifun „Mangkhut“ nahm in diesem Moment schon unaufhaltsam Fahrt in Richtung der Insel vor Hongkong auf. „Wir haben auf den Satellitenbildern gesehen, was da auf uns zukommt“, erzählt Tim Zimmermann. „Das war ein kein gutes Gefühl. Und wir waren auch froh, dass wir uns in Sicherheit bringen konnten und nicht mehr auf die Strecke mussten.“
Am Samstag kamen die Fahrer noch bei Sonnenschein an die Strecke. Tim Zimmermann konnte sich in seinem LMP3-Auto auf Startposition drei für das Auftaktrennen fahren. Sein Teamkollege Timothy Macrow holte sogar die Pole für S&D Motorsports. „Das Team war ziemlich beeindruckt, dass ich die Geschwindigkeit hatte, gleich vorn mitzufahren“, so Zimmermann. „Die anderen Fahrer sitzen jede Woche in diesem Auto. Für mich war es das erste Mal seit fast vier Monaten. Deshalb war ich sehr zufrieden.“
Und auch im Rennen selbst sah es gut aus. Der 22-Jährige war zwar am Start in eine Kollision verwickelt, konnte sich aber mit einem guten Rennen wieder auf Platz fünf kämpfen und übergab zur Rennhalbzeit als Fünfter an Macrow. Doch ein kleiner Fehler in der Box bugsierte das Team erneut ans Feldende. Macrow holte auf und kam als Siebter ins Ziel. „Unser Speed hätte noch für einen Platz auf dem Podium gereicht“, so Tim Zimmermann. „Aber so ist das eben manchmal. Dann müssen wir unsere Leistung eben beim nächsten Mal auch in eine gute Platzierung umsetzen.“
Das zweite Rennen, bei dem Zimmermann und Macrow von ganz vorn gestartet wären, wird beim Saisonfinale in Zhengzhou (19. bis 21. Oktober) nachgeholt. Dann wird es statt der üblichen zwei eben drei Rennen geben. Bis dahin hofft der Langenargener, der für die Renngemeinschaft Graf Zeppelin startet, dass „Mangkhut“ ihn bald zurück nach Deutschland fliegen lässt. „Hier flogen Menschen über die Straße, das Hotel war komplett verbarrikadiert. So etwas habe ich noch nie erlebt“, so Zimmermann. „Hoffentlich richtet dieser Taifun hier doch weniger Schaden an als befürchtet.“