Bereits Ende letzten Jahres stand fest, dass Lennart Marioneck 2018 sein Blancpain GT Series Debüt feiern würde. Nachdem er zusammen mit Mads Siljehaug als Gewinner der Reiter Young Stars hervorging, winkte den beiden Fahrern ein Cockpit des von Reiter Engineering gestellten Lamborghini Gallardo R-EX. Kurz vor Saisonbeginn wurde mit Patric Niederhauser das Fahrertrio komplettiert.
Getriebeschaden verhindert Trainingsmöglichkeit – Top-Vier im Qualifying
Der italienische Rennparcours Monza bot am Wochenende mit seinen weit mehr als 25 Grad Außentemperatur eine urlaubsreife Kulisse. Während die Teams den Freitag nutzten, um in den Trainingssessions erste Setup-Einstellungen vorzunehmen und die Rennstrategie auszutüfteln, blieb der Reiter-Lamborghini weitestgehend in der Box stehen. „Wir hatten einen Getriebeschaden und mussten erstmal warten, bis das passende Ersatzteil kam“, so Marioneck. Umso erstaunlicher die Performance des Trios am Sonntagmorgen: Im Qualifying, in dem es darum ging die beste Durchschnittsrundenzeit aller Fahrer an den Tag zu legen, ergänzten sich Mads, Patric und Lennart perfekt. Während Marioneck die Bremsen einfuhr und noch das meiste Spritgewicht im Tank hatte, legte Patric Niederhauser am Ende die schnellste Rundenzeit an den Tag und katapultierte das Team auf Startplatz vier von 54 Startern für das Hauptrennen.
20 Kg Zusatzgewicht und eine Durchfahrtsstrafe verhinderten Top-Ten-Ergebnis
Mit 20 Kilogramm Zusatzgewicht ging es wenige Stunden nach dem Qualifying ins Hauptrennen. Tapfer verteidigte Patric Niederhauser seine Startposition und ließ sich auch durch namhafte Konkurrenten nicht ausbremsen. Alles lief reibungslos. „Wir waren total begeistert. Mit dem vierten Startplatz hatten wir ja nicht mal gerechnet“, so Marioneck. „Eigentlich dachten wir, wir stünden irgendwo auf Platz 20-30.“Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt: Nach einer Stunde Renndistanz hakt es beim Boxenstopp. In der Box verlieren die Jungs mehr als 40 Sekunden, nachdem das Fahrzeug für den Reifenwechsel nicht aufgebockt werden konnte. Kurz darauf der Supergau: Die Rennleitung hängt eine Durchfahrtsstrafe aus für zu schnelles Fahren unter gelben Flaggen. Als ‚Lenny‘ den Gallardo nach zwei Drittel des Rennens übernahm, reihte er sich auf Platz 19 ein. Ein paar Überholmanöver später, steuerte er den Lamborghini als 16. über die Ziellinie. Ein Ergebnis, das die Leistung der drei schnellen Fahrer keinesfalls wiederspiegelte. In der Wertung des Silber-Cups wurde mit dem vierten Platz das Podium nur knapp verfehlt. „Es war nicht optimal. Wir haben eine gute Basis, waren schneller als gedacht. Schade, dass uns am Ende ein paar Fehler gleich so einen großen Strich durch die Rechnung gemacht haben“, resümiert Lennart Marioneck.