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Blancpain
22.05.2018

Podium für Patric Niederhauser in der Blancpain Endurance Series

Kaum Zeit zum Durchatmen und trotzdem erfolgreich: Der Schweizer Patric Niederhauser war vergangenes Wochenende im Rahmen der Blancpain Endurance Series in Silverstone, dem „Home of British Motorsport“, unterwegs. Gemeinsam mit seinen Teamkollegen Mads Siljehaug und Lenny Marioneck fuhr der Reiter Young Stars-Pilot im hart umkämpften Feld mit 50 GT3-Boliden auf einen respektablen 23. Platz. In der Schlussphase bewahrte Niederhauser einen kühlen Kopf und sicherte mit einem tollen letzten Stint Platz zwei in der Silver-Wertung. Damit liegt der Schweizer gemeinsam mit seinen Teamkollegen mit gerade einmal acht Punkten Rückstand auf Rang zwei in der Klassenwertung. 

Der Schweizer reist bereits in zehn Tagen zum nächsten Event in der Blancpain Endurance Series (1. und 2. Juni) nach Le Castellet. 

Patric, hast du damit gerechnet, nach deiner eindrucksvollen Leistung beim Debüt im Reiter Lamborghini Gallardo R-EX in Silverstone noch einen draufzusetzen?
Patric Niederhauser: „Ich bin mir der Klasse und Qualitäten des Teams und meiner Teamkollegen durchaus bewusst. Aber uns war auch klar, dass das Layout in Silverstone unserem Auto nicht ganz so gut liegen wird wie Monza. Daher waren wir durchaus positiv überrascht, dass wir von der ersten Session an in der Lage waren, um die Spitze in der Silver-Wertung zu kämpfen und im Gesamtklassement an den besten 20 zu kratzen. Im Fahrerfeld der Blancpain Endurance Series befinden sich die besten GT3-Piloten weltweit. Dass wir selbst auf Strecken, die unserem Auto nicht besonders entgegenkommen, mithalten können, ist eine große Motivation für das gesamte Team.“

Wie lief das Wochenende denn aus deiner Sicht?
„Die Voraussetzungen waren nicht die besten. Das Team hatte vor Saisonbeginn lediglich einen Testtag zur Verfügung. Umso überzeugender ist die Leistung der gesamten Mannschaft. Meine Teamkollegen Mads und Lenny hatten die Möglichkeit, sich im Rahmen des Bronze-Tests auf die Strecke einzuschießen und waren danach auch ganz gut unterwegs. Im Training wurde uns klar, dass wir uns vor allem auf alten Reifen etwas schwer tun würden. Wir haben viel am Setup gefeilt und es geschafft, für das Qualifying ein top Auto hinzustellen.“

Die Zeiten im Qualifying waren überraschend eng. Auf einer selektiven, anspruchsvollen Strecke wie Silverstone nicht gerade typisch...
„Das zeigt einmal mehr, was für Top-Piloten in der Serie unterwegs sind. Ich bin in meiner Qualifying-Session auf P19 gefahren, zum Achtplatzierten haben mir gerade einmal zwei Zehntelsekunden gefehlt. Die kombinierte Qualifying-Zeit reichte zu Platz 26. Lenny saß als Erster hinter dem Steuer und hat direkt am Start ein paar Plätze gutgemacht. Auch Mads ist ein tadelloses Rennen gefahren. Allerdings liefen die Boxenstopps nicht so gut. Daran müssen wir noch arbeiten, das ist uns bewusst.“

Du hast mehrere Plätze gutgemacht. Wie lief dein Stint?
„Anfangs war es etwas schwierig, weil ich mitten im Verkehr zurück auf die Strecke gekommen bin. Ich hing sehr lange hinter einem zu überrundenden Auto, das mich einfach nicht vorbeigelassen hat. Dadurch schlossen die führenden Autos auf mich auf, die im Renntrimm eigentlich nicht schneller waren. Aber ich musste sie durchlassen, was mich zusätzlich Zeit gekostet hat. Als ich dann freie Fahrt hatte, bin ich konkurrenzfähige Rundenzeiten gefahren und war Schnellster im Team. Letztlich habe ich einige Plätze gutgemacht und Platz zwei in der Silver-Wertung sicher ins Ziel gebracht.“

Du hast dir in deinem Stint einen spannenden Fight mit deinem Landsmann Jeffrey Schmidt geliefert...
„Ich hatte bis kurz vor Schluss den Abstand zu Jeffrey etwas vergrößert. Doch vor mir ist ein Konkurrent aufs Gras gerutscht und kam direkt vor mir zurück auf die Strecke. Ich musste ihm ausweichen und kam ins Kiesbett. Dadurch habe ich sehr viel Zeit verloren und Jeffrey war plötzlich hinter mir. Im weiteren Verlauf wollte ich auch nicht zu viel riskieren und habe ihn vorbeiziehen lassen. Ich hätte meine Position sicherlich behaupten können, aber ich wollte unseren zweiten Platz auf keinen Fall aufs Spiel setzen.“

Nun geht es in knapp anderthalb Wochen schon wieder weiter –  und zwar im französischen Le Castellet. Was erhoffst du dir dort? 
„Von der Performance unseres Lamborghini werden wir wohl nicht ganz an Monza anknüpfen können, sollten aber insgesamt besser dastehen als in Silverstone. In Paul Ricard gibt es eine sehr lange Gerade –  mit unserem starken Topspeed sollten wir da besonders gut aussehen. Ich persönlich finde die Strecke auch klasse und bin mir sicher, dass wir aus eigener Kraft um den Sieg im Silver-Cup mitfahren und es unter die besten 15 im Gesamtklassement schaffen können.“