DMV GTC
21.05.2018
DUNLOP 60: Mit vier Ringen zum Sieg
Von 32 Rennrunden musste Antonin Herbeck die Führung des DUNLOP 60 nur zwei Runden lang abgeben, doch zirka neun Minuten vor Toresschluss schlug erneut der Defektteufel zu: Langsam rollte der italienische Supersportwagen in tschechischer Hand rückwärts von der Strecke. In der Reihenfolge einen Platz weiter nach vorne gespült wurde dadurch nicht nur der Audi mit der Startnummer 8, sondern auch die beiden Mercedes-AMG GT3 von Josef Klüber/Kenneth Heyer und Dietmar Haggenmüller/Uwe Alzen, die das Rennen in gewohnt professioneller Manier bestritten.
Benni Hey, der im gestrigen Qualifikationstraining Startplatz zwei für seinen Porsche herausfuhr, konnte sich der Herausforderung nach einem Schaden an seinem Fahrzeug im vorausgegangenen Sprintrennen nicht mehr stellen. Das Vater-Sohn-Gespann Jirko und Christian Malcharek beendete das Rennen an vierter Stelle mit rund 6,6 Sekunden Rückstand auf die Drittplatzierten.
Gesamtplatz fünf und damit auch der Sieg in Klasse 3 – mit einer Runde Vorsprung auf den Zweiten – geht an das Team Car Collection Motorsport mit Toni Wolf im Porsche 991 GT3 Cup. Bereits in den beiden Läufen des DMV GTC in den Stunden zuvor war der 18-Jährige Klassenbester – ein Ergebnis, das den Carrera Cup-Junior hoffnungsvoll auf sein nächstes Rennen am Spielberg im Juni blicken lässt.
Das DUNLOP 60 war noch keine Viertelstunde alt, als der blau-gelbe Praga R1 Turbo durch die Boxengasse geschoben wurde. Zuvor hatte sich Startfahrer Max Aschoff bis auf den achten Platz vorgearbeitet. „Wir haben keine Leistung mehr, wissen aber noch nicht, woran es liegt“, konstatierte Aschoff in der Box, in welcher das zweite Klasse-5-Auto dann für dieses Rennen auch bleiben musste. Somit ging der Siegerpokal für die Klasse an Antonin Herbeck, der zum Zeitpunkt seines Ausscheidens bereits mehr als 75 Prozent der Renndistanz hinter sich gebracht hatte und deshalb in der Wertung blieb.
Angereicherte Frauenpower findet sich mit dem Fahrerpaar Suzanne Weidt/Martin Konrad im Lamborghini Huracan GT3 auf Gesamtrang sechs. Weidt übernahm ihr mit Sternchen verziertes Auto gegen Ende des zehnminütigen Boxenstopp-Fensters von dem Österreicher, konnte dessen zuvor erreichte zweite Position jedoch nicht verteidigen.
Im DUNLOP 60 gilt es, den Reifen- und gegebenenfalls Fahrerwechsel sowie den Tankvorgang innerhalb der 25. und 35. Rennminute zu absolvieren. Einen Vorteil für Solisten gibt es dabei durch die Mindeststandzeit-Regel nicht. Diese orientiert sich am Status der jeweiligen Besetzung: Bronzefahrer müssen mindestens 125 Sekunden einhalten, Silberfahrer 128 Sekunden; wer Gold- oder Platin-Status hat, muss sich mindestens 130 Sekunden Zeit zwischen Boxeneinfahrt und -ausfahrt nehmen.
Adam Osieka, Kenneth Heyer und Uwe Alzen übernehmen in ihren Teams jeweils den zweiten Stint und stiegen frühzeitig in ihre Fahrzeuge – mehr Fahrzeit für die Schnelleren, das ist der gut zu beobachtende Plan, der bei allen drei Genannten aufging. Exakt 13 Minuten vor Rennende kassierte Alzen den unter der Bewerbung von Audi Sport Bratislava fahrenden R8 LMS mit Startnummer 221, rund vier Sekunden trennten ihn von Heyer – ein zu großer Vorsprung für die verbleibende Renndistanz und den starken Verkehr: Das DUNLOP 60 lief zeitgleich mit dem FIA CEZ Endurance-Rennen, 34 Fahrzeuge teilten sich die Strecke, 17 davon gehörten zur von Ralph Monschauer organisierten Veranstaltung.
Auch Adam Osieka fuhr als zweiter Mann am Steuer den Martini-Porsche 991 GT3 Cup weiter vor: von Rang zwölf auf den siebten Gesamtplatz. Damit sicherte er dem GetSpeed-Team den zweiten Platz in Klasse drei. Sein Partner Karlheinz Blessing stand derweil mit strahlendem Gesicht in der Box: „Ich hatte spannende Fights, war in allen drei Rennen vor meinem Lieblings-Kontrahenten Thomas Langer – es war ein großartiges Wochenende!“
Die Plätze acht bis zehn gingen an Dupré Motorsport mit Luis Glania und Christoph Dupré (Porsche 991 GT3 Cup), Thomas Langer und Rainer Noller (Porsche 991 GT3 Cup) in den etwas leistungsschwächeren Zuffenhausener Sportwagen der ersten Generation sowie Dirg Parhofer und Dirk Vorländer von Car Collection Motorsport (Audi R8 LMS GT3).
Zehn Plätze hinter dem Gesamtsieger findet sich ein weiteres Auto von HCB-Rutronik Racing: Jay Boyd und Happy Behler teilen sich im DUNLOP 60 den Audi R8 LMS ultra. Während Boyd den vierfach beringten Wagen ins Ziel bringt, freut sich Behler über seinen Stint: „Ein interessantes Rennen, ich war schön im Sandwich und hatte viele Zweikämpfe. Alle sind fair gefahren, es hat mir großen Spaß gemacht.“
Das nächste DUNLOP 60 findet am Freitag, 8. Juni, auf dem Nürburgring statt.
Verantwortlich für den Inhalt: Sylvia Pietzko für Carsten Krome Netzwerkeins