„Wir haben mal wieder ein unterhaltsames Wochenende hinter uns gebracht“, so Serienorganisator Ralph Monschauer. „Aber wir haben auch mal wieder festgestellt, das manche Sachen nicht passen und da werden wir Änderungen im Reglement vornehmen müssen. Wie z.B. in der Klasse der Cup-Porsche oder auch bei den GT3. Da rege ich an, dass wir die neuen GT3 und Vorgängermodelle einfach in zwei Klasse aufteilen. Und die Klasse der Sportwagen werden wir komplett streichen.“ Ein extra-Bericht dazu folgt.
Doch die Fans waren vom Auftritt der Serie und den Leistungen der Fahrer wieder begeistert. Die Positionen wechselten häufig und auch die Spannung an der Spitze und den Klassen war immens.
Mit dabei war diesmal auch wieder Max Aschoff. Da der Praga R1 Turbo jedoch noch einen Motorschaden hatte und nicht rechtzeitig fertig wurde, startete man mit einer Ginetta. Absolut reglementkonform und als eingeschriebenes Team auch erlaubt. Doch Aschoff war klar, dass sein Sportwagen Vorteile gegenüber den GT3 auf dem Kurs in Zolder hat. Also stimmte er zu, dass er außerhalb der Wertung mitfährt. So nahm er niemand Punkte weg und griff auch nicht in die Meisterschaft ein.
Qualfiying 1
Beim ersten Qualifyung kam Aschoff zur Pole. Nur 0,127 Sekunden dahinter landete Ronny C'Rock im Audi R8 LMS GT3 (Land Motorsport). Für die zweite Startreihe qualifizierte sich die Saarländerin Carrie Schreiner im Audi von HCB-Rutronik Racing vor Kenneth Heyer im AMG-Mercedes der équipe vitesse. „In meinen beiden fliegenden Runden war der Verkehr auf der Strecke enorm“, konstatierte Heyer nach dem Training nicht wirklich zufrieden.Auch für Schreiner lief es in ihrer schnellsten Runde „verkehrstechnisch ungünstig, aber dafür war es noch ok!“ Ronny C'Rock dagegen strahlte im Anschluss an das Qualifying: „Ich kann nur von einer wiederkehrenden Situation berichten: das Auto ist perfekt!“
Russell Ward, der Serien-Neuzugang aus den USA, positionierte seinen Mercedes-AMG GT3 von HTP-Motorsport an fünfter Stelle. Benni Hey, im von Schütz Motorsport betreuten Porsche 991 GT3 R der ersten Entwicklungsstufe, kam auf den vierten Startplatz für das erste Rennen. Auf den Rängen sieben und acht fand sich HCB-Rutronik-Power im Doppelpack: Tommy Tulpe und Evi Eizenhammer pilotieren beide einen Audi R8 LMS GT3.
Timo Scheibner (Schaller Motorsport) im schwarzen BMW Z4 GT3, einem ehemaligen GT Masters-Auto von Uwe Alzen, und Martin Zander im grell folierten Twin-Busch-Audi komplettieren die Top-Ten.
Rennen 1
Der 13. Saisonlauf des DMV GTC startete am Samstagmorgen und dort konnte Max Aschoff im überlegenen Auto gewinnen. Als Sieger wurde jedoch Ronny C'Rock gewertet. Nach 30 Minuten kam er vor Kenneth Heyer im Mercedes-AMG GT3 ins Ziel. Das Mercedes-Team hatte beim DUNLOP 60 einen Schaden am Fahrzeug, doch die Mannschaft der équipe vitesse bekam alles bestens in den Griff und stellte 16 Stunden später ein perfektes Auto ins Feld.Gemäß der Wertung Dritter und deshalb ebenfalls auf dem Siegerpodium zu finden, war Russell Ward aus den Vereinigten Staaten. Den Mercedes-AMG GT3 von HTP Motorsport pilotierte er an diesem Wochenende erstmalig. Die Positionen fünf und sechs gehörten HCB-Rutronik Racing: Tommy Tulpe folgt auf Carrie Schreiner, beide steuern in Zolder wie gewohnt ihre Audi R8 LMS GT3. Schreiner hielt Ward in der ersten Rennhälfte in Schach. Verlor ihre Position jedoch während eines Überrundungsmanövers an den Amerikaner.
Vor dem nächsten baugleichen Audi – dem von Martin Zander gelenkten TwinBusch-Boliden – reihte sich der Porsche 991 GT3 R von Benni Hey (Schütz Motorsport) ein. Die zweite anwesende Rennlady, Evi Eizenhammer, belegt den neunten Gesamtrang, auch sie ist in einem HCB-Rutronik Audi R8 LMS GT3 unterwegs. Als zehnter sah Timo Scheibner im BMW Z4 GT3 die schwarzweiß-karierte Flagge.
In der Klasse 4 siegte Christoph Dupré mit seinem Porsche 991.1 GT3 Cup vor Luis Glania, Karlheinz Blessing und Thomas Langer. In der Klasse 6 gewann Roland Hertner (VW Golf GTI TCR – Highspeed Racing) vor Kevin Arnold (Audi RS 3 LMS TCR – HCB-Rutronik Racing) und Jürgen Marschlich (Audi R8 LMS GT4 – Car Collection Motorsport).
Qualfiying 2
Die Pole-Positon am Samstagmorgen holte sich Carrie Schreiner. Bei perfekten Bedingungen: Viel Sauerstoff am frühen Morgen bei 19 Grad, klasse Reifen und freie Strecke brachten ihr eine Zeitverbesserung zum Vortag. So wie bei fast allen Piloten auch. Am besten von den Bedingungen profitierten Tommy Tulpe (P5) und Martin Zander (P8), die ihre persönliche Zeit wesentlich verbesserten. Aber auch Russell Ward (P4) war schneller unterwegs. Lediglich Ronny C'Rock verlor etwas an Hundertstel. Durch seine Klasse und ein top vorbereiteten Land-Audi reichte es aber noch zu Platz zwei: „Ich hätte sicherlich noch etwas schneller fahren können, doch ich hatte auf meiner schnellsten Runde etwas Pech mit Verkehr auf der Strecke.“
Rennen 2
Ab 14:45 Uhr nahm das Starterfeld des DMV GTC das zweite Rennen des Tages in Angriff. Und diesmal konnte Carrie Schreiner ihr Rennen kontrollieren. Auch weil hinter ihr der Zweikampf zwischen Ronny C'Rock und Russell Ward tobte. Beide fuhren ein klasse Rennen und am Ende kam Ronny C'Rock vor dem US-Amerikaner auf Podestplatz zwei ins Ziel.Tommy Tulpe und Benni Hey auf den Plätzen fünf und sechs vor Evi Eizenhammer. Josef Klüber wurde etwas unter Wert geschlagen, doch er war auch vorsichtig unterwegs. Nachdem er zweimal in Kollisionen verwickelt war, wollte er nichts mehr riskieren und wieder Fahrpraxis sammeln. Und das machte er sehr gut und von ihm wird sicherlich wieder zu hören sein. Die Top-Ten komplettierten Timo Scheibner und Andy Prinz auf den Plätzen neun und zehn.
Die Armada der Cup-Porsche folgte im Mittelfeld, allen voran Christoph Dupré vor seinem Schützling Luis Glania, dessen Auto ab der vierten Runde zunehmend Aussetzer hatte, sich jedoch ins Ziel fahren ließ. Platz drei der Klasse 4 für Karlheinz Blessing vor Thomas Langer. In der Klasse 6 gewann abermals Roland Hertner, der mit DUNLOP 60 damit den Hattrick schaffte.
Bei den „Classics“, den GT3-Vorgängermodellen, war Timo Scheibner zweimal siegreich. Im Ladys-Cup holte sich Carrie Schreiner zwei Siege. Bei den ProAM gab es mit Martin Zander und Evi Eizenhammer zwei Siege bei den zwei Rennen.
Die Meisterschaft wird nun erst am 06. Oktober 2018 in Hockenheim entschieden. Kevin Arnold führt mit 368,50 Punkten ganz knapp vor dem Duo Claus Dupré/Christoph Dupré mit 365 Punkten. Nach Abzug der Streichresultate liegen die Kontrahenten sogar nur 0,5 Punkte (!) auseinander. Theoretische Chancen hat aber auch noch Carrie Schreiner. Sollten die vor ihr fahrenden Fahrzeuge der Klasse 6 und 4 beide ausfallen und sie in ihrer Klasse 1 beide Rennen gewinnen, so kann sie noch vorbeiziehen!
Entschieden ist aber schon die Klasse 1. Dort ist die 19-Jährige Saarländerin und ihr Teamkollege Fabian Plentz nicht mehr einzuholen. Damit wird Carrie Schreiner erste Frau mit dem Klassentitel der GT3 im DMV GTC. Sepp Klüber und Kenneth Heyer kämpfen mit Tommy Tulpe noch um die Vizemeisterschaft. Und in der Klasse 6 ist Kevin Arnold der Titel mit seinem TCR von HCB-Rutronik Racing auch nicht mehr zu nehmen.
Die weiteren Entscheidungen werden nun Anfang Oktober ausgefahren. Beim Finale am 5. und 6. Oktober auf dem Hockenheimring wird es hart umkämpfte Rennen geben dürfen.