Bei den DTM-Testfahrten in Hockenheim kehrte Daniel Juncadella zum ersten Mal nach seiner Schlüsselbeinverletzung ins Rennauto zurück. Im Interview verrät der „Mann aus Titan“, wie es sich angefühlt hat...
Daniel, du bist am Dienstag zum ersten Mal seit deiner Verletzung wieder in einem DTM-Auto gefahren. Wie hat es sich angefühlt?
Daniel Juncadella: „Es war eine ganz besondere Situation für mich. Ich wusste schon vorher, dass ich meinen Arm bewegen konnte, aber am Montag saß ich das erste Mal wieder im Auto und wurde darin angeschnallt. Da habe ich erst einmal gemerkt, wie eng es im Cockpit wirklich ist. Danach war ich mir nicht ganz sicher, ob ich so am Dienstag würde fahren können. Aber nach dem ersten Run habe ich bemerkt, dass wir nur ein paar Anpassungen am Lenkrad und dem Sitz benötigen. Auf dem zweiten Run fühlte ich mich bereits okay. Als ich dann aus dem Auto gesprungen bin, sah ich, dass ich zu diesem Zeitpunkt nur drei Zehntel hinter Gary auf Platz zwei lag. Das war eine große Überraschung für mich! Denn ich fühlte mich zwar gut im Auto, rechnete aber damit, dass ich bei den Rundenzeiten wegen der Verletzung vielleicht weiter weg sein würde. Schließlich muss ich den Rechtskurven meinen rechten Arm etwas mehr verwenden und hier in Hockenheim gibt es relativ viele Rechtskurven.“
Im Team hast du jetzt schon den liebevollen Spitznamen „Mann aus Titan“ weg. Was sagst du dazu?
Daniel Juncadella: „Na klar, ich bestehe jetzt aus einem ganz schönen Stück Titan. Vielleicht poste ich in den nächsten Tag noch ein paar Bilder davon, um den Beweis anzutreten! Aber im Ernst: Das war ein ganz besonderer Tag für mich. Das Gefühl kommt fast an die größten Erfolge in meiner Karriere heran. Zu Beginn des Nachmittags war es für mich etwas härter, aber insgesamt lief alles super und ich konnte 121 Runden absolvieren.“
Wie hat sich das Auto angefühlt?
Daniel Juncadella: „Es war gut. Das Team hat im Vergleich zum ersten Testtag am Montag ein paar Veränderungen vorgenommen und dadurch war das Setup bereits zu Beginn sehr ordentlich. Wir haben am Vormittag einige Dinge ausprobiert, die sich positiv ausgewirkt haben. Am Nachmittag haben wir uns auf Rennsimulationen konzentriert. Das war für mich die erste Rennsimulation mit der neuen Reifenmischung, die ich vor zwei Jahren schon einmal getestet habe. Das lief ebenfalls sehr positiv und ich glaube, dass ich dabei konkurrenzfähig gewesen bin. Insgesamt war es ein perfekter Tag für mich. Ich hätte mir keinen besseren Tag wünschen können.“