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DTM
15.09.2018

Drei Fragen an Gary Paffett

Nur zwei Punkte trennen Gary Paffett und Paul Di Resta im Kampf um den Meistertitel in der DTM. Im Interview verrät Gary, wen er im Titelkampf noch auf der Rechnung hat.

Gary, wie stufst du das vergangene Rennwochenende auf dem Nürburgring ein? 
Gary Paffett: „Das Wochenende am Nürburgring war klasse und wir können damit zufrieden sein, wie es verlaufen ist. Die Pace des Autos war das ganze Wochenende über außerordentlich gut. Ich qualifizierte mich für beide Rennen in der ersten Reihe und habe die Pole am Samstag nur um drei Hundertstel sowie am Sonntag nur um sechs Tausendstel verpasst. Ich war also an beiden Tagen nah dran. Damit können wir sehr zufrieden sein. Am Samstag war es mit dem neuen Reglement für den Reifendruck schwierig, aber Platz drei war ein gutes Ergebnis. Am Sonntag hatten wir die Pace, um Zweiter zu werden und vielleicht sogar das Rennen zu gewinnen. Leider ist uns beim Boxenstopp ein Fehler unterlaufen, aber die Pace des Autos war exzellent. Gleichzeitig haben wir uns in der Meisterschaft vom zweiten auf den ersten Platz verbessert. Alles in allem war es ein großartiges Wochenende, mit dem wir zufrieden sein können.“

Wie hart war der Zeitverlust beim Boxenstopp für dich und das Team? 
„Das war sehr hart. Die Jungs üben so viele Boxenstopps und selten geht dabei etwas schief. Aber es ist für alle gleich. Jeder steht unter starkem Druck. Die Boxenmannschaft absolviert ihr eigenes Rennen und sie geben alles, um den Stopp so schnell wie möglich zu erledigen. Schon ein winziger Fehler kann dich ein oder zwei Zehntel kosten. Diesmal haben wir vier oder fünf Sekunden verloren, aber ich fühle mit den Jungs, weil sie nach dem Stopp auch noch warten mussten, während andere Autos durch die Boxengasse gefahren sind. Wir haben also nicht nur wegen des Fehlers beim Stopp Zeit verloren, sondern auch durch den Verkehr. Dafür konnten sie nichts. Das war hart und eine sehr schwere Strafe für einen kleinen Fehler. Es war schlimm für mich, fünf Plätze zu verlieren, aber auch für die Jungs, die am Auto arbeiten. Wir sind ein sehr starkes Team und alle unsere Mechaniker und Ingenieure sind super motiviert und engagiert. Nehmen wir die Situation nach Misano und vor dem Nürburgring als Beispiel: In Misano habe ich die Führung in der Meisterschaft verloren und keinen einzigen Punkt geholt. Danach kamen wir zum Nürburgring und hatten ein unglaublich starkes Wochenende, an dem man die Widerstandsfähigkeit und Entschlossenheit der Jungs gesehen hat.“

Glaubst du, dass die Meisterschaft nur zwischen den Mercedes-Fahrern entschieden wird? Oder sind Audi und BMW auch noch im Titelrennen? 
„Ich glaube schon, dass sie noch in Reichweite sind. Sie können die Meisterschaft noch gewinnen. Aber nach den letzten Rennwochenenden sehe ich BMW nicht mehr als realistischen Herausforderer. Sowohl Wittmann als auch Glock müssen sehr viele Punkte aufholen. Marco ist am Sonntag vor mir ins Ziel gekommen, aber ich denke nicht, dass sie so viel mehr Punkte als wir einfahren können, um noch den Titel zu gewinnen. Mathematisch ist noch alles drin, aber dafür muss bei uns schon etwas dramatisch schieflaufen. Bei René Rast andererseits... wer weiß? Er ist in Topform und hat seit Zandvoort unglaublich viele Punkte gesammelt. Damit hat er richtig viele Zähler auf uns gutgemacht. Noch liegt er mehr als 50 Punkte zurück, das ist schon viel, aber wenn er so weitermacht wie am letzten Wochenende, dann hat er definitiv noch eine Chance. Für den Moment sehe ich den Kampf aber zwischen Paul und mir. Wir müssen aber René im Auge behalten. Er ist keinesfalls raus aus dem Titelrennen.“
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