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DTM
13.12.2018

Sieben Kandidaten testen Audi RS 5 DTM in Jerez

Zum Ende des DTM-Jahres 2018 bot Audi Sport sieben Piloten die Gelegenheit neue Rennsport-Erfahrung zu sammeln: Beim gemeinsamen Test von Audi, BMW und Mercedes-Benz in Jerez zeigten sich die Rennfahrer zum Abschied noch einmal begeistert von der 2018er-Version des Audi RS 5 DTM.

Für Audi Sport ging mit den Testfahrten im spanischen Jerez das DTM-Jahr 2018 erfolgreich zu Ende. Insgesamt sieben Piloten aus sechs verschiedenen Nationen erhielten die Gelegenheit, erstmals den Audi RS 5 DTM der diesjährigen Saison zu testen. Von Montag bis Mittwoch teilten sich Jonathan Aberdein (20/ZA), Andreas Bakkerud (27/NO), Mattia Drudi (20/IT), Sacha Fenestraz (19/FR), Sergey Sirotkin (23/RU), Benoît Tréluyer (42/FR) und Frédéric Vervisch (32/BE) die Zeit im Cockpit von insgesamt zwei RS 5 DTM. Die DTM-Mannschaft vom Audi Sport Team Rosberg und das Audi-DTM-Kundenteam WRT setzten dabei jeweils einen der DTM-Tourenwagen von Audi mit V8-Saugmotor ein. Wertvolle Tipps erhielten die Rennfahrer von Jamie Green. Der Brite war als Referenzfahrer für Audi Sport im Einsatz und läutete am Montag die Testfahrten ein.

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Parallel setzten Mike Rockenfeller und Nico Müller mit einem Testträger des neuen Audi RS 5 DTM in Jerez die Arbeit für die Saison 2019 fort. Rockenfeller übernahm am Montag und Dienstag die Testarbeit im rund 600 PS starken DTM-Boliden mit dem neuen Zweiliter-Vierzylinder-Turbomotor. Der ehemalige DTM-Champion spulte auf dem 4,428 Kilometer langen MotoGP-Kurs insgesamt 211 Runden ab. Am Mittwoch übernahm der Schweizer Audi-DTM-Pilot Nico Müller das Cockpit und absolvierte mit 118 gefahrenen Runden ebenfalls eine beachtliche Tagesdistanz.

„Es war erneut ein sehr guter Test für Audi Sport hier in Jerez“, sagte Projektleiter Andreas Roos. „Die sieben Fahrer auf unserem Audi RS 5 DTM haben allesamt einen sehr guten Job gemacht. Mich hat besonders gefreut, wie hellauf begeistert sich die Piloten hinterher von unserem Auto gezeigt haben. Auch jemand wie Sergey (Sirotkin), der schon in der Formel 1 gefahren ist, hat hinterher ein Grinsen im Gesicht gehabt. Auch mit unserem Testträger konnten wir sehr viele Punkte unseres Testprogramms abhaken. An den drei Tagen sind wir insgesamt 1.457 Kilometer gefahren und das weitestgehend ohne Probleme. Nun werden wir die doch lange Winterpause nutzen, um die Daten auszuwerten, bis wir im März für den nächsten offiziellen DTM-Test wieder nach Jerez zurückkehren.“


Stimmen der Fahrer des Audi RS 5 DTM (2018)

Jonathan Aberdein (220 gefahrene Runden): „Den Audi RS 5 DTM auf der Rennstrecke zu fahren hat sehr viel Laune gemacht. Ich bin einfach dankbar, dass ich das Auto hier in Jerez testen konnte. Die Tage vergingen wirklich wie im Flug. Ich fand erstaunlich, wie viel Performance das Auto angesichts seiner Größe an den Tag legt. Ich bin sonst nur Formelautos gefahren, die zum einen kein Dach und schon gar nicht so ein großes Cockpit haben. Der Blick raus auf die Rennstrecke war daher anfangs ungewohnt.“

Andreas Bakkerud (59 Runden): „Für mich als Rallycross-Fahrer ein komplett neues Kapitel. Letzte Woche konnte ich mich schon ein wenig im Simulator beim Team Rosberg auf den Test vorbereiten. Den RS 5 DTM dann hier auf der Rennstrecke zu fahren war natürlich noch um einiges beeindruckender. Ich konnte kaum glauben, wie spät man mit den DTM-Autos bremsen kann. Jamie (Green) und René (Rast) haben mir da wertvolle Tipps gegeben. Danke an (Audi-Motorsportchef) Dieter Gass, Audi Sport und das gesamte Testteam für die geniale Erfahrung.“

Mattia Drudi (50 Runden): „Die DTM ist für mich das höchste Level im Tourenwagensport. Die Chance den Audi RS 5 DTM zu testen war der bislang bedeutendste Moment in meiner Karriere. Ehrlich gesagt war ich anfangs etwas eingeschüchtert von der Teamgröße, doch dann schnell begeistert in so einem professionellen Umfeld zu arbeiten. Die ersten drei, vier Runden konnte ich gar nicht mehr aufhören zu grinsen. Diese Power, wenn man aufs Gaspedal tritt, und die Kurvengeschwindigkeiten – ein ganz besonderes Erlebnis.“

Sacha Fenestraz (57 Runden): „Ich hätte nicht erwartet, dass die DTM-Rennautos so unglaublich schnell sind. Meine Stints liefen richtig gut. Bis auf den Ausrutscher kurz vor Testende, als ich von der Strecke abgekommen und eingeschlagen bin. Mir ist nichts passiert, aber natürlich war es mir unangenehm, dass das Auto dabei beschädigt wurde. Nichtsdestotrotz war es eine einmalige Erfahrung für mich.“

Sergey Sirotkin (91 Runden): „Als Kind habe ich schon die DTM verfolgt. Daher war die Vorfreude auf den Test riesig. Selbst in einem RS 5 DTM Platz nehmen zu dürfen war einmalig. Aber auch ganz schön tricky. Bis zum Ende meines Stints hatte ich noch nicht ganz das perfekte Gefühl für das Auto gefunden. Bisher bin ich noch kein Rennauto gefahren, das dem RS 5 DTM nahekommt – am ehesten in der Formel 3. Die Ingenieure und die Mechaniker haben mich bestmöglich unterstützt und haben mir die Eingewöhnungszeit so gut wie möglich verkürzt – vielen Dank noch mal an alle.“

Benoît Tréluyer (70 Runden): „Der Test hier in Jerez hat mich an meine Zeit in der Super GT erinnert und auch an die LMP-Prototypen. Viel Abtrieb und hoher Speed in den Kurven. Bei Taxifahrten bin ich schon einmal den RS 5 DTM gefahren, aber das ist auf keiner Ebene hiermit zu vergleichen. Es hat wahnsinnig Spaß gemacht wieder am Setup zu tüfteln und Runde für Runde den Fahrstil zu verbessern. Ich bin es zwar nicht anders gewohnt, aber noch mal Danke an Audi Sport und Team Rosberg für die perfekte Organisation.“

Frédéric Vervisch (47 Runden): „Es war eine lang ersehnte Premiere für mich, ich wollte schon immer mal ein DTM-Auto fahren. Von Fahrerkollegen hatte ich zuvor schon gehört, dass die Tourenwagen sehr viel Abtrieb generieren – das kann ich nun bestätigen. Für mich persönlich war das die größte Umstellung verglichen mit einem GT3-Sportwagen oder einem TCR-Fronttriebler. Mit dem RS 5 DTM durch die Kurven zu jagen macht richtig Laune. Allerdings war es nicht einfach direkt das Limit zu finden, da man den Abtrieb im Lenkverhalten kaum wahrnimmt.“