In diesem Jahr geht es erstmalig seit 2004 wieder auf dem 4,534 Kilometer langen Grand-Prix-Kurs zur Sache. Mit insgesamt 14 Kurven und einem ausgeglichenen Verhältnis aus langsamen und schnellen Passagen ist diese Variante besonders anspruchsvoll. Die Fahrer erhalten dadurch am Ende der langen Gegengeraden eine weitere gute Überholmöglichkeit.
Timo Glock reist erstmalig als DTM-Leader an
Zum ersten Mal überhaupt in seiner DTM-Karriere reist Timo Glock als Erster der Gesamtwertung an. Der BMW-Pilot hat mit 44 Punkten gerade einmal einen Zähler Vorsprung auf Mercedes-AMG-Pilot Gary Paffett. Die beiden Routiniers waren die Hauptdarsteller eines denkwürdigen Rennwochenendes. Insbesondere am Sonntag beim zweiten Lauf lieferten sie sich auf dem Hockenheimring Baden-Württemberg ein Duell für die Rennsport-Ewigkeit. Der BMW-Pilot hatte am Ende eines denkwürdigen Rennens die Nase vorn. „Das war beste Werbung für den Sport und die DTM. Diese Zweikämpfe haben alle von den Sitzen gehauen. Das war rundum positiv“, sagt Glock und erklärt seinen sehr emotionalen Funkspruch kurz nach der Zieldurchfahrt: „Seit Jahren haben wir Fahrer uns dafür eingesetzt, dass die Autos weniger Abtrieb und weniger Flügel haben und wir besseren Sport bieten können. Und dann kommt so ein Rennen dabei raus. Da musste ich am Funk einfach mal ein paar Worte loswerden.“An den Lausitzring hat Glock indes weniger gute Erinnerungen. Platz elf und 15 waren 2017 seine unbefriedigenden Ergebnisse. „Hier geht wieder alles von vorne los. Das hat mit Hockenheim überhaupt nichts mehr zu tun. Natürlich ist es schön so in die Saison einzusteigen. Ich hoffe, dass wir dieses Jahr besser aufgestellt sind. Wir hatten hier in den letzten Jahren definitiv Schwachpunkte. Ich setze meine Hoffnung auf die neue Streckenführung. Ich sehe Mercedes-AMG aber noch als klaren Favoriten. Das Auto ist mechanisch sehr gut, hat eine gute Traktion, speziell im ersten Sektor. Die Stärken konnte ich mir am Sonntag lange genug anschauen.“
Paffett: „Das beste Rennen, das ich je gefahren bin“
Dem Drittplatzierten Gary Paffett flogen die Herzen der Fans nach dem zweiten Rennen mindestens genauso zu. „Platz drei war schlussendlich enttäuschend, aber das war es wert. Das war das beste Rennen, das ich je gefahren bin. So ein Zweikampf um den Sieg ist absolut unglaublich“, sagte der Mercedes-AMG-Pilot, der in der letzten Runde noch Mike Rockenfeller passieren lassen musste. „Nach dem exzellenten Wochenende in Hockenheim freue ich mich natürlich riesig auf den Lausitzring. Dort habe ich in der Vergangenheit bereits dreimal gewonnen“, ergänzt Paffett.
Mercedes-AMG ist die erfolgreichste Marke am Lausitzring
Audi-Pilot Rockenfeller ist gleichauf mit den beiden Mercedes-AMG-Fahrern Lucas Auer und Pascal Wehrlein mit jeweils 18 Punkten Dritter im Gesamttableau. „Wir haben nach wie vor Rückstand, auch wenn das am Sonntag im Rennen toll aussah. Durch den Zweikampf vorne wurde das ganze Feld zusammengebracht. Da ist schon noch ein Unterschied. Letztes Jahr hatten wir das beste Auto. Dieses Jahr ist durch die neuen Regeln unser Vorteil bei der Aerodynamik weg, da hängen wir ein bisschen hinten dran“, sagt „Rocky“. Auf dem Lausitzring gewann Audi mit dem RS 5 DTM vier der letzten sechs Rennen. Mit bislang 13 Siegen ist Mercedes-AMG dort die erfolgreichste Marke. Im letzten Jahr siegten Auer und Jamie Green (Audi). BMW erlebte 2017 ein schwieriges Wochenende in Brandenburg. Bester Pilot war vor Jahresfrist Maxime Martin mit den Plätzen vier und acht.Mit Gary Paffett, Paul Di Resta, Pascal Wehrlein und Lucas Auer haben bereits vier Mercedes-AMG-Fahrer in der Lausitz gewonnen. Di Resta, Wehrlein und Auer feierten auf der Strecke ihren jeweils ersten DTM-Sieg. „Ich habe sehr gute Erinnerungen an den Lausitzring, auf dem ich 2014 meinen ersten Rennsieg in der DTM eingefahren habe. Besonders freue ich mich auf die lange Streckenvariante“, sagt DTM-Rückkehrer Wehrlein, der mit seinem Einstand als Fünfter und Sechster im Rennen sehr zufrieden war. „Hockenheim hat mir sehr viel Spaß gemacht. Ich hatte ein konkurrenzfähiges Auto, mit dem ich was anfangen konnte. Verbessern muss ich mich noch mit den kalten Reifen im Qualifying. Ich habe in Hockenheim viel gelernt und ich hoffe, dass es nun noch weiter nach vorne geht.“