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FIA Formel E
23.05.2018

Audi und Daniel Abt schreiben Formel-E-Geschichte

Mit einem perfekten Renntag hat Audi Sport ABT Schaeffler am Samstag in Berlin ein kleines Stück Formel-E-Geschichte geschrieben. Platz eins, Platz zwei, Pole-Position und die schnellste Rennrunde sorgten für das Maximum von 47 Punkten – das ist in den bisherigen 41 Rennen noch keiner anderen Mannschaft gelungen.

Daniel Abt gewann vor vollem Haus in Tempelhof sein zweites Formel-E-Rennen und setzte sogar noch einen drauf: Zusätzlich zur Pole-Position, dem Sieg und der schnellsten Rennrunde führte der Deutsche im neunten Saisonlauf über alle 45 Runden hinweg. Er ist der erste Pilot in der vollelektrischen Rennserie, dem dieser „Clean Sweep“ gelingt. Zwar hatten zuvor auch Sébastien Buemi (Auftakt Saison 2) und Felix Rosenqvist (Auftakt Saison 4) die volle Punktzahl erreicht, aber nicht über die gesamte Renndistanz an der Spitze gelegen.

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Auch in anderen Aspekten war das vierte Berliner Rennen ein Event der Superlative: Die Tribünen waren lange zuvor ausverkauft, ein E-Village bot unzählige Attraktionen wie den Audi e-tron Vision Gran Turismo und den getarnten Prototyp des zukünftigen Audi e-tron. Gut 450 Schaeffler-Mitarbeiter feuerten Daniel Abt und Lucas di Grassi von einer eigenen Tribüne aus an. Deutscher Rekord auch vor dem Fernseher: Allein die Live-Übertragung in der ARD verfolgten am Samstagabend knapp 1,5 Millionen Zuschauer.

Mit mehr als 100 Punkten in den vergangenen drei Rennen hat sich Audi Sport ABT Schaeffler wieder in Schlagdistanz zur Spitze in der Hersteller-Meisterschaft gebracht. 44 Punkte gilt es in den noch verbleibenden Läufen in Zürich (10. Juni) und in New York (14./15. Juli) aufzuholen.


Kurzinterview mit Daniel Abt


Mit ein paar Tagen Abstand: Welche Bedeutung hat der 19. Mai 2018 für dich?
Daniel Abt: „So richtig habe ich das alles noch nicht verarbeitet. Ich habe das Gefühl, mein Puls ist immer noch irgendwo bei 180, wenn ich daran denke. Der Samstag war bestimmt der bisher schönste Tag in meiner Motorsportkarriere. Nicht nur, weil ich gewonnen habe, sondern weil er für Audi und unser Team ein absoluter Höhepunkt war.“

Gab es einen Moment in Berlin, der dir besonders in Erinnerung geblieben ist?
„Da gibt es so viele, vor allem die vielen kleinen Begegnungen mit den Fans, die uns so herzlich aufgenommen und unterstützt haben. Unvergesslich sind natürlich auch die Minuten auf dem Podium, wenn man bei seinem Heimrennen vor den eigenen Fans steht und die Nationalhymne gespielt wird. Die Zeremonie in der Formel E ist einmalig und macht süchtig.“

Neben den meisten Punkten, die ein Team an einem Tag gesammelt hat, hast du den ersten „Clean Sweep“ der Formel-E-Geschichte geholt. Was braucht es für so einen perfekten Tag?
„Das kann man leider nicht in eine Formel packen. Der wichtigste Baustein war vielleicht, dass wir so langsam unsere Schwäche im Qualifying ablegen. Wenn man vorn startet, kann man sein eigenes Ding machen und kommt leichter in seinen Rhythmus. Ich hatte es überhaupt nicht auf die schnellste Runde abgesehen, die kam irgendwie ganz von alleine.“

Was macht den Audi e-tron FE04 in dieser Saison so stark?
„Audi und unser Partner Schaeffler haben vor der Saison bei der Entwicklung des neuen Antriebsstrangs einen super Job gemacht. Während es im Qualifying in der Formel E noch ausgeglichen und extrem eng zugeht, können wir im Rennen die Effizienz unseres Motors voll ausspielen. Außerdem laufen alle Abläufe und Systeme im Team absolut reibungslos, und wir Fahrer fühlen uns im Audi e-tron FE04 rundum wohl.“

Dürfen wir fragen, wie die anschließende Party nach dem Rennen am Samstag war?
„Die Party war natürlich großartig. Toll, dass auch viele Jungs vom Team mit dabei waren. Als ich morgens ins Hotel gekommen bin, ist mein Teamchef Allan McNish gerade in den Shuttle in Richtung Flughafen gestiegen – das war eine sehr lustige Begegnung. Er hat auch gleich Fotos von mir und meinem Frühstücks-Kebab getwittert. Dies zeigt, was für eine tolle Stimmung bei uns im Team herrscht.“

Wie belohnst oder entspannst du dich nach den Tagen in Berlin?
„Ich erfülle mir in dieser Woche einen großen Wunsch und werde mit ein paar Freunden zum Indy-500-Rennen in die USA reisen. Das stand schon lange auf meiner Liste, hat aber bisher wegen eigener Rennen und Termine nie geklappt. Conor Daly, mein ehemaliger Teamkollege aus der GP3, startet dort und wird mein persönlicher Reiseführer sein.“