FIA Formel E
13.01.2018
Harter Tag für Audi in Marrakesch
„Das war heute nicht unser Tag und nicht das Ergebnis, das möglich gewesen wäre“, sagte Teamchef Allan McNish. „Wir hatten schnelle Autos, aber das Rennen von Lucas war nach einem technischen Problem, das wir noch analysieren müssen, viel zu früh zu Ende. Fast zeitgleich hatte Daniel eine Kollision mit Alex Lynn, die aus meiner Sicht ein Rennunfall war. Trotzdem bekam er eine Drive-Through. Er war auch danach stark unterwegs, doch die Gelbphase hat ihn 35 Sekunden gekostet und um alle Chancen gebracht.“
Was in Marrakesch für das Team Audi Sport ABT Schaeffler möglich gewesen wäre, zeigten die beiden freien Trainingssitzungen am Vormittag: Im ersten Training fuhr Lucas di Grassi Bestzeit, im zweiten Training lagen mit Daniel Abt und Lucas di Grassi beide Audi e-tron FE04 an der Spitze des Feldes. Auch das Qualifying begann vielversprechend: Obwohl Lucas di Grassi in der ungünstigen ersten Gruppe auf die Strecke gehen musste, schaffte er mit Platz zwei die Qualifikation für die „Super Pole“ der schnellsten fünf. Doch ab diesem Moment war das Team Audi Sport ABT Schaeffler in Nordafrika vom Glück verlassen.
Daniel Abt war im Qualifying auf Bestzeitkurs, als er seine Runde wegen des Unfalls eines anderen Fahrers abbrechen musste. Der Deutsche durfte seine Runde zwar wiederholen, hatte dann aber nur noch eine statt zwei Aufwärmrunden und musste sich so mit Startplatz acht begnügen. Lucas di Grassi begann seine Super-Pole-Runde mit einem starken ersten Sektor, wurde dann aber durch ein technisches Problem eingebremst.
Im anfangs turbulenten Rennen lag Lucas di Grassi unmittelbar hinter dem späteren Sieger Felix Rosenqvist auf Position vier, als das Auto verlangsamte und er aufgeben musste. „Unser Auto ist schnell, aber natürlich ist es frustrierend, zwei Rennen in Folge Probleme mit der Zuverlässigkeit zu haben“, sagte Lucas di Grassi. „Wir haben erneut gezeigt, welches Potenzial wir haben, aber ich habe keine Punkte geholt. Da müssen wir besser werden. Doch ich habe volles Vertrauen in Audi, dass die Probleme gelöst werden.“
Daniel Abt war von Startplatz acht bereits auf Platz vier nach vorn gefahren, als gegen ihn die Durchfahrtstrafe verhängt wurde, die ihn auf Platz 14 zurückwarf. „Der heutige Tag hätte richtig gut werden können“, sagte Abt. „Vom Speed her hätten wir dieses Rennen gewinnen müssen. Bei der Kollision mit Alex Lynn war ich machtlos: Ich war beim Anbremsen von Turn 1 neben ihm, als er rüberzog. Auch nach der Drive-Through war ich richtig schnell. Doch kaum war ich in der Box, kam die Gelbphase. Einfach unglaublich!“
„Das heutige Rennergebnis ist besonders schade, weil wir hier in Marrakesch eine wirklich gute Performance in den Autos hatten“, sagte Audi-Motorsportchef Dieter Gass. „Aber es bringt nichts, einem verlorenen guten Ergebnis nachzuweinen, sondern nach vorne zu blicken und in Chile ein gutes Resultat zu erzielen.“
Am 3. Februar gastiert die Formel E erstmals in Santiago de Chile. Zuvor steht am Sonntag (14. Januar) noch der Young Driver Test in Marrakesch auf dem Programm. Für das Team Audi Sport ABT Schaeffler sind Nico Müller und Nyck de Vries im Einsatz.