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GTC
17.04.2018

GTC erlebt Auftakt mit „Wow-Effekt“ in Cheb

„Wow, was für ein GTC Auftakt in Cheb!” – Das fing schon beim Wetter an, das die 39 Teams mit besten Frühlingstemperaturen in Cheb mehr als verwöhnte und setzte sich im Qualifying fort. Heat 1, und ein Cup Team lag vorn! Die #12 von EM Racing Cheb setzte ein fettes Ausrufungszeichen auf ihrer Heimstrecke. P2 die #8 der Hausexperten.de aus Wiesbaden, eine Trophy Mannschaft. Oder P6 von needracing.com mit der #19, ebenfalls ein Cup Team. Nur denkbar knapp verpassten das einzige Damenteam, die Schnitzelalm Mädels, den Einzug in die Top 20, es fehlten lächerliche 8 Hundertstelsekunden!

Als es dann im Heat 2 um die Pole ging, hatten zwar die Top-Team die Nase vorn, der MSC Oberflockenbach 7 Hundertstelsekunden vor Oberheiden Motorsport #4, aber bereits auf P3 lag die Sodi-Cup Mannschaft von needracing.com, die zwischen Heat 1 und 2 vom BEBA Cup in die Trophy aufstiegen, genau wie EM Racing aus Cheb und RS Racing mit der #16. Ein „OTK-Hype“ hat mittlerweile auch die GTC ereilt, über die Hälfte der Teams vertraut auf ein Tony-Kart oder eine andere Marke des Hauses OTK (22 Teams). Dennoch präsentierte sich Startaufstellung bunt gemischt.

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Pole für ein MS Chassis vor einem Tony, danach Sodi, Kubica und FA Alonso. Wie dicht sich das gesamte GTC Feld dann im Rennen präsentierte war der nächste „Wow-Effekt“. Die ersten 20 lagen innerhalb von nur vier Zehntelsekunden, die besten 30 innerhalb von 7 Zehnteln! Das versprach eigentlich ein extrem enges und spannendes Rennen. Eine Mannschaft jedoch, schien unbezwingbar. Egal zu welchen Bedingungen, egal wann, der MSC Oberflockenbach mit der #34 dominierte. Ob Quali oder schnellste Rennrunde, immer sah man die #34 vorn. Nicht auf und davon aber eben vorn. Und so gestalteten die Flockies auch den Rennverlauf, bei dem sie höchstens nach Box- oder Tanktops kurzfristig von P1 verschwanden. Selbst eine 10-Sekundenstrafe wegen Speedlimit verstoßes in der Box verdauten sie problemlos.

Das dichte Feld hing ihnen im Nacken. Nach und nach verabschiedeten sich aber die Verfolger von ihrem Heck. Relativ früh war es ATW Racing, die mit einer Stop&Go den Anschluss verloren. Dann traf es die extrem gut aufgelegten Cool Runnings mit ihrem neuen Kubica Kart. Ein gerissener Auspuffkrümmer vereitelte die Siegchance der Pforzheimer. Oberheiden Motorsport stolperte erst über undichte OTK-Felgen (bei ebay gebraucht erstanden) bevor sie kurz vor dem Ende ebenfalls einen Krümmer-Schaden hatten und schnell den Motor wechselten (geht schneller als nur den glühenden Krümmer zu wechseln). Bei der Schnitzelalm musste man eine verbogene Hinterachse richten und bei LS Racing #91 verendete ein Motor. Beide Teams waren durchaus in der Lage den Auftakt zu gewinnen, so aber musste man zu lange reparieren. Kurz vor Ende des ersten Schlagabtausches rauschte noch DG Racing by Messebau (#65) in die Box um einen gebrochenen Gewichtskasten zu ersetzen.

Blieben nur noch zwei Top-Teams, die ohne großen Probleme durchkamen und dennoch dem MSC Oberflockenbach nicht wirklich gefährlich werden konnten. Honda Spirit und Die Zehn Gebote, die Vize-Meister und Meister der letzten Saison, beide in diesem Jahr auf Tony-Kart unterwegs. Denen fehlte ein bisschen der Speed, um die #34 dauerhaft unter Druck zu setzen, zudem haderte man hier mit fehlenden Glück bei den Pace-Kart Phasen, die gleich mehrmals zu einem denkbar unglücklichen Zeitpunkt kamen.

So dominierte der MSC O das Rennen, leistete sich bis auf die 10-Sekundenstrafe, keine Schwäche und feierte einen ganz starken Auftaktsieg. Keine Frage, der MSC O scheint am bestens aussortiert aus der Winterpause zu kommen und macht sich mit dieser Leistung schon fast zum Meisterschaftsanwärter Nr.1.

P2 ging mit einer Runde Rückstand an Honda Spirit, die die Zehn Gebote ebenfalls um eine Runde hinter sich halten konnten. DG Racing by Messebau läuft auf P4 ins Ziel vor einem dreifachen „Wow-Effekt“ aus der Trophy Klasse. Der KSF Bosch, Born4Racing und needracing.com hätte man in dieser Reihenfolge selbst in der Trophy-Klasse nicht erwartet. Das dieses Trio aber ein so blitzsauberes Rennen ablieferte, welches sie im Gesamtklassement auf die Ränge 5, 6 und 7 brachte, ist einfach nur „Wow“ und eine extrem gute Vorstellung. Etwas unglücklich dann auf P8 Oberheiden Motorsport vor LS Racing und den Hausexperten mit der #8.

Bester Rookie war der Lokalmatador von EM Racing Cheb auf einem tollen elften Gesamtrang und Cup Sieger wurde, und damit das letzte „Wow“, MBS Racing aus Köln auf dem 17.Gesamtrang. Die Kölner Originale feierten damit ihren ersten GTC Klassensieg. Mehr dazu dann demnächst bei dem Berichten aus den einzelnen Klassen.
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