Martin, in welchen Rennserien bist du diese Saison aktiv und wie läuft es für dich?
Martin Ragginger: „In diesem Jahr fahre ich im Porsche Carrera Cup Asien, einige VLN-Rennen am Nürburgring sowie das 24h-Rennen, das ebenfalls auf der Nordschleife stattfindet. Für mich persönlich gehört das immer zum Saisonhöhepunkt. Hier und da fahre ich noch vereinzelte Rennen. Ebenso mache ich noch Coaching, was mir viel Freude bereitet. In Asien hatte ich leider zwei Mal Pech, weil sich zwei Fahrer verbremsten, dies brachte mir leider zwei Mal null Punkte in die Wertung. Momentan sind wir Dritte, aber wir kämpfen bis zum Schluss. Am Nürburgring sind wir mit unserem Falken Porsche immer bei der Musik, die Reifen funktionieren extrem gut und beim letzten Rennen hat einfach alles gepasst.“
Du hast beim sechsten VLN-Lauf vor einer Woche mit deinem österreichischen Teamkollegen Klaus Bachler, wie du ein Ex-Porsche-Junior, den ersten Sieg mit dem Falken Motorsports Porsche 911 GT3 R geholt. Was bedeutet dir dieser Sieg?
„Der erste Sieg mit dem Porsche bedeutet mir extrem viel. Klaus und ich mussten bis zur letzten Runde pushen, da auch der Falken-BMW sehr stark war. Ein Doppelerfolg war mega für alle. Das gesamte Team hat all die Jahre so hart gearbeitet und wir hatten es nicht immer leicht. Die Nordschleife ist nicht die einfachste Strecke, um ein siegfähiges Paket zu schnüren. Die Konkurrenz ist sehr stark, sie schläft nie. Doch dank dem Support von Falken, Porsche und unserem Team Schnabl Engineering haben wir ein sehr schnelles Auto.“
Was ist für dich das Besondere an der Nürburgring-Nordschleife und wie viele Runden bist du schon circa auf der legendären Strecke gefahren?
„Die Nordschleife ist für mich eine Strecke, die einem Fahrer alles abverlangt. Wenn du einmal nur ein wenig Respekt vor ihr verlierst, bestraft sie dich sofort. Besonders für mich ist es mit einem Auto, das wie ein Brett in den Kurven liegt, immer anspruchsvoll am Verkehr der kleineren Klassen vorbei zu rasen. Die Unterstützung der ganzen Fans zu sehen, ist für mich als Fahrer das Schönste, was es gibt. Es ist eine Strecke, wo immer etwas passieren kann, mit dem man nicht rechnet. Seien es das Wetter oder Situationen im Rennen, die unerwartet eintreten. Es ist ein fast magischer Ort – und etwas ganz besonderes für mich. Ich fahre seit zehn Jahren auf der Nordschleife Rennen, somit ist diese Frage schwer zu beantworten. Was ich sagen kann ist, dass ich am Nürburgring schon sehr viel erlebt habe.“
Bitte beschreibe dich in wenigen Stichworten. Was macht dich als Rennfahrer aus?
„Oh je, das kann ich schwer beantworten. Seit mein Sohn auf der Welt ist, kann ich definitiv mehr lachen, bin nicht ganz so verbissen, habe eine tolle Frau, die mich immer unterstützt. Ich habe in den Jahres vieles gelernt; versuche immer das Auto so schnell und heil wie möglich zu übergeben und würde mich nie wichtiger als andere nehmen.“
Was sind deine Ziele, die du in deiner Karriere noch erreichen willst?
„Ein Sieg bei den 24-Stunden von Daytona und am Nürburgring sind definitiv große Ziele. Ein weiterer Traum wäre es auch, in Le Mans zu fahren sowie einmal eine ganze Saison in Amerika. Ich könnte mir gut vorstellen, auch einmal mit einer anderen Marke um Siege zu kämpfen.“Dieses Interview führte: Susanne Roßbach