Dienstag, 26. November 2024
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Interview
16.06.2018

Drei Fragen an Safety-Car-Fahrer Bernd Mayländer

Bernd Mayländer fährt seit dem Jahr 2000 das Safety Car in der Formel 1. Seitdem hat er das Feld auf mehr als 700 Safety-Car-Runden angeführt. Im Interview verrät er die größten Herausforderungen seines Jobs.

Was ist die größte Herausforderung für den Safety-Car-Fahrer? 
Bernd Mayländer: „Ich muss wissen, wo sich ein Unfall ereignet hat, wo ich im Feld herauskomme, wo sich die anderen Autos befinden und ob es Autos gibt, die mich überholen müssen. Außerdem muss ich wissen, wo sie mich am besten überholen können, ohne dass es riskant für die anderen Autos oder die Streckenposten ist. Zudem stehe ich in ständigem Kontakt mit der Rennleitung. Jeder Safety-Car-Einsatz ist anders, aber das gefällt mir daran.“

Du hast in dieser Saison mit dem Mercedes-AMG GT R ein neues Auto. Wie hast du dich damit vertraut gemacht? 
„Im Winter hatte ich fünf Testtage mit dem neuen Auto auf einer High-Speed-Teststrecke im italienischen Nardo. Es hat nicht lange gedauert, bis ich mich darin wohl gefühlt habe, da ich vorher schon den GT S gefahren war. Das neue Auto ist insgesamt schneller, etwa eine Sekunde pro Kilometer auf einer Rennstrecke. Das Auto ist mit einem speziellen Kommunikations- und GPS-System sowie den deutlich sichtbaren Sicherheitslichtern ausgestattet, aber ein Großteil des Fahrzeugs – der Motor, das Getriebe und die Aufhängung – ist serienmäßig.“

Der Große Preis von Kanada 2011 war einer der denkwürdigsten Einsätze des Safety Cars. Welche Erinnerungen verbindest du damit? 
„Das war ein verrücktes Rennen. Ich habe es für 46,9 Prozent der Renndistanz angeführt. Schlussendlich war es der längste Grand Prix in der Geschichte der Formel 1. Die Wetterbedingungen waren so schlecht, dass sie das Rennen für eine Weile unterbrechen mussten. Die Verhältnisse waren so schlimm, dass ich während der Unterbrechung sogar Zeit hatte, um mir einen Kaffee und einen Snack zu holen. Die Pause habe ich im Rennleitungsraum verbracht, so konnte ich sicherstellen, dass ich keine wichtige Information verpasse.“