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Porsche Carrera Cup
09.06.2018

5 Fragen an ... Christoph Huber

Christoph Huber ist 35 Jahre alt und Teamchef im Porsche Carrera Cup Deutschland. Sein Team startet in dieser Saison unter der Bewerbung von Raceunion mit vier jungen Fahrern in Deutschlands schnellstem Markenpokal. Das Team mit Sitz in Neuburg am Inn geht mit dem Schweden Henric Skoog, der sein zweites Jahr für das Huber-Team fährt, und Igor Walilko aus Polen an den Start. Außerdem fahren mit Lukas Ertl und Richard Wagner zwei bayerische Rookies für das Team rund um Christoph Huber.

Christoph, es ist dein drittes Jahr mit eigenem Team im Porsche Carrera Cup Deutschland. Was versprichst du dir von deinem Line-up mit vier jungen Fahrern?
Christoph Huber: „Wir haben 2018 eine spannende Aufgabe vor uns. Alle unsere vier Fahrer sind unter 23 Jahre alt und Teil des von Porsche neu gegründeten Talent-Förder-Pool-Programms. Drei der vier Fahrer gelten zudem als Carrera-Cup-Deutschland-Rookies. Es ist toll, mit jungen aufstrebenden Talenten zu arbeiten und es steckt mehr dahinter als nur von Rennen zu Rennen oder Test zu Test zu reisen. Neben unserem sehr erfahrenen und erfolgreichen Fahrzeug-Ingenieur Michael Rühs haben wir nun seit 2018 auch einen permanenten Driver Development Coach in Form von Paul Spooner im Boot. Das hilft sehr, die Entwicklung und Fortschritte der Fahrer zu fördern und es zeitlich zu optimieren und zu verkürzen. Mir persönlich macht es auch viel Spaß und der junge Spirit im Team ist deutlich zu erkennen.“

Wie beurteilst du die Einführung des neuen Nachwuchsförderprogramms „Porsche Carrera Cup Deutschland Talent Pool“?
„Eine sehr gute Sache, die hier von der Porsche-Carrera-Cup-Organisation rund um Oliver Köppen eingeführt wurde. Die Talent-Pool-Fahrer bekommen im Rahmen von Workshops sehr viel beigebracht und auch das Budget der teilnehmenden Fahrer wird durch dieses Programm geschont. Wenn ich richtig rechne, sind es alleine 16 Talent-Pool-Fahrer in der Saison 2018. Ohne das Programm wären es wahrscheinlich viel weniger Young Guns im Carrera Cup.“

Wie siehst du die Entwicklung des Porsche Carrera Cup Deutschland und das Starterfeld 2018? 
„Sehr gut und ich war schon überrascht wie groß das Starterfeld diese Jahr ist. Ein super Mix aus bekannten Profis, jungen Talenten bzw. Rookies und immer stärker werdenden Amateur (B-Fahrern). Die Rennen sind nicht nur für uns Teams und Fahrer spannend. Ich denke auch dem Zuschauer an der Strecke oder vor dem TV-Schirm wird hier ein großartiger und ausgeglichener Sport geboten. Der Carrera Cup ist und bleibt für mich das Zugpferd der Talentschmiede. Namen wie Rast, Eng, Tandy, Bamber, Estre, Thiim und viele andere heutige Werksfahrer, DTM-Stars oder Le-Mans-Sieger kommen aus unserem Umfeld. Da sind wir der Formel 4 oder anderen Nachwuchsklassen schon einen großen Schritt voraus und die Value for Money stimmt auch. Wer kann sich schon noch die Budgets der Formel 3 und Formel 2 leisten und wo geht die Reise danach hin?“

Was sagst du zu dem Wechsel weg von den DTM-Wochenenden in das ADAC-GT-Masters-Programm?
„Ich finde auch diese Entwicklung sehr positiv und der ADAC macht einen super Job und alle sind sehr bemüht, dass es uns an nichts fehlt. Ich war schon 2017 ein Verfechter davon, mehr Veranstaltungen mit dem GT Masters zu fahren und die Vorteile konnte man schon beim ersten Rennwochenende in Oschersleben deutlich spüren. Aber und das muss man schon zugeben, Rennen wie zum Beispiel Norisring, DTM-Auftakt und DTM-Finale in Hockenheim waren schon tolle Rennen und die fehlen uns schon als Highlights. Ideallösung wäre fünf Rennen mit dem GT Masters und drei mit der DTM gewesen.“

Welche Pläne und Ziele hast du mit deinem Team in dieser Saison und für die Zukunft?
„Ziele hätte ich viele, aber leider lässt es sich oftmals nicht so umsetzen wie gewünscht. Aber natürlich blickt man auf die Ex-Carrera Cup Teams wie Land Motorsport oder Herberth Motorsport hinüber und ein GT3-Programm im GT Masters wäre schon das erklärte Zwischenziel für mich. Im Carrera Cup möchte ich aber trotzdem immer bleiben und dort um Siege und Titel mitfahren und eine feste Größe unter den anderen sehr guten und professionellen Teams wie Lechner, Project 1 oder MRS bleiben. Erfolg kann man nicht erzwingen und es dauert seine Zeit bis man die Früchte ernten kann. Ansonsten werden wir in 2018 noch bei drei Porsche Mobil 1 Supercup-Rennen als Gaststart-Team mit je zwei Autos und bei drei, vier Creventic Langstrecken-Rennen am Start sein. Mit dem Programm bin ich auf alle Fälle mal mittelfristig zufrieden.“


Dieses Interview führte: Susanne Roßbach