Die erste Etappe entpuppte sich wie erwartet als schwierigster Abschnitt der kompletten Rallye. Viele Fahrer mussten nach Zwischenfällen bereits frühzeitig aufgeben. Für die Citroën Piloten lief es zunächst sehr gut: Kris Meeke/Paul Nagle setzten bei der dritten und bei der fünften Wertungsprüfung jeweils die Bestzeit und gingen damit in Führung. Die Teamkollegen Craig Breen/Scott Martin waren ihrerseits auf der sechsten Prüfung nicht zu schlagen und übernahmen den dritten Rang, während Kris Meeke nach einem Reifenschaden auf den fünften Rang zurückfiel. Bei der siebten Prüfung dann das Doppel-Malheur: Praktisch zeitgleich wurden Meeke und Breen jeweils durch einen Reifenschaden eingebremst. Am Ende des Tages schlugen Rang sieben respektive acht zu Buche. Mads Østberg/Torstein Eriksen zeigten bei ihrem ersten Start mit dem C3 WRC bei einer Schotter-Rallye eine solide Leistung und belegten auch dank der zweitbesten Zeit auf Prüfung fünf den sechsten Platz.
Aufgrund ihrer Platzierungen am ersten Tag mussten die drei Citroën Piloten den zweiten Tag von frühen Startpositionen in Angriff nehmen – bei Schotter-Rallyes ein klarer Nachteil. Während Craig Breen und Mads Østberg ihre Positionen im Zeitentableau hielten, ereilte Kris Meeke erneut das Pech. Auf der zwölften Wertungsprüfung erwischte der Brite eine schnelle Linkskurve zu spät, kam von der Strecke ab und schlug hart in den angrenzenden Wald ein. Nach einem Check im Hospital gab es Entwarnung: Sowohl Meeke als auch sein Beifahrer trugen keine gravierenden Verletzungen davon, mussten die Rallye aber vorzeitig beenden.
Wie schon an den beiden Vortagen war die Strecke der Rallye Portugal auch am Schlusstag mit Tausenden von Fans gesäumt. Vor allen Dingen der berühmte Fafe-Sprung, der von den WRC-Piloten zweimal absolviert werden musste, lockte die Massen an. Erneut mussten die beiden verbliebenen Citroën Piloten Mads Østberg und Craig Breen als Erste auf den Schotter. Da im Gesamtklassement Richtung Top-Platzierungen nicht mehr viel auszurichten war, konzentrierte sich das Duo darauf, die Positionen zu halten. Bei der finalen Powerstage wurde die Startreihenfolge umgedreht. Diesen Vorteil wusste insbesondere Østberg zu nutzen, der mit einer Zeit überzeugte, die nur 4,8 Sekunden langsamer als die Bestzeit war. Schlussendlich belegte Østberg den sechsten Platz, Teamkollege Breen den siebten.
Stimmen nach der Rallye
Mads Østberg: „Die erste Rallye im C3 WRC auf Schotter war sehr aufregend für mich. Ich habe eine Menge über dieses Auto gelernt. Am Freitag hatten wir noch etwas Schwierigkeiten, das richtige Set-up zu finden. Dank der fantastischen Arbeit unserer Mechaniker wurde es dann aber immer besser. Der zweite und der dritte Tag standen leider etwas im Zeichen unserer schlechten Startposition, aber so ist es eben, wenn der erste Tag nicht ganz so läuft, wie man es sich vorstellt. Ich bin aber insgesamt sehr froh darüber, dass das Auto seine Leistungsfähigkeit immer voll gezeigt hat, wenn die Voraussetzungen vom Untergrund her gepasst haben.“Craig Breen: „Nach dem frustrierenden ersten Tag mit dem Reifenschaden hatten wir es am zweiten Tag auch nicht leicht. Es hat in Portugal viele Tage nicht geregnet, der Untergrund war sehr trocken und sandig. Wenn man da als einer der Ersten startet, hat man klare Speed-Nachteile. Aber auch diese Erfahrungen muss man mitnehmen, wenn man sich mit den Besten der Welt messen möchte. Ich schaue jetzt nach vorn und freue mich auf die Rallye Sardinien.“
Kris Meeke: „Es hat sich zu Beginn der Rallye alles so gut angefühlt, ich lag in Führung. Am Nachmittag des ersten Tages dann das Unglück mit zwei Reifenschäden. Auf einmal hat sich alles verkompliziert. Am zweiten Tag wurde es dann noch schlimmer: Ich bin in dieser Linkskurve mit dem Heck auf besonders rutschigen Schotter geraten und habe die Kontrolle über das Auto verloren. Das war mein Fehler, ich nehme den Ausfall auf meine Kappe. Es tut mir leid für das gesamte Team. Wir hätten hier in Portugal aufgrund der Stärke unseres Autos wirklich ein Top-Ergebnis verdient gehabt. Letztendlich nehme ich aber auch viel Positives mit aus diesem Wochenende.“