Von Beginn an fährt Jörg Hatscher (57) mit einer Mercedes AMG C-Klasse DTM in der Tourenwagen Classics, einer Rennserie, die spektakulären und beliebten DTM-Fahrzeugen der 1980er und 1990er eine neue sportliche Heimat bietet. Authentizität bei den Fahrzeugen, Rivalität auf der Rennstrecke, Freundschaft und Hilfsbereitschaft im Fahrerlager sind die DNA der 2016 ins Leben gerufenen Serie. Und genau hier fügen sich die Puzzleteile für die Auszeichnung durch den DSK zusammen: Am ersten Rennwochenende der Tourenwagen-Classics-Saison 2018 (21.-22. April) auf dem Hockenheimring konnte Konkurrent Thorsten Stadler nach einem Motorschaden im Freien Training nicht mehr an den Start gehen. Eine Reparatur war in der Kürze der Zeit nicht möglich und auch ein Ersatzmotor stand nicht zur Verfügung. Hatscher lud seinen Konkurrenten daraufhin ein, mit ihm gemeinsam an den Start zu gehen und. „Ich habe keine Sekunde darüber nachgedacht ihn zu fragen, das ist für mich selbstverständlich. Das gehört für mich einfach dazu.“ Dabei verzichtete Stadler auf Punkte nur für sich, die am Ende der Saison über den Titel hätten entscheiden können – immerhin war Stadler im Jahr zuvor knapp vor Hatscher Champion in der Tourenwagen Classics geworden.
Bei ihrem gemeinsamen Auftritt belohnten sich Hatscher / Stadler mit einem Sieg vor Stefan Rupp (Alfa 155 V6 ITC) mit jeweils 25 Punkten. Ab der zweiten Veranstaltung auf dem Lausitzring kämpften beide – jeder wieder mit seinem eigenen Fahrzeug – um den Titel. Mit dem besseren Ende für Stadler, der nach 2017 erneut den Meistertitel einfuhr. „Ich bin froh, das die Geste von Jörg am Ende nicht über den Titel entschieden hat“, sagt Thorsten Stadler, der schon ein Rennen vor dem Finale als Meister feststand.