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VLN
28.06.2018

Tim Scheerbarth: Sieg auf der Strecke, Niederlage am grünen Tisch

Tim Scheerbarth erlebte beim dritten Rennen der VLN Langstreckenmeisterschaft auf dem Nürburgring ein Wechselbad der Gefühle. Mit einer hervorragenden Performance sorgten der 29-Jährige und seine Teamkollegen auf der Strecke für einen klaren Sieg in der Porsche Carrera Cup Klasse. Die Freude über den dritten Sieg im dritten Rennen währte jedoch nicht lange: Ein Konkurrent legte Protest gegen die Wertung des Ergebnisses ein und bekam Recht – ein nicht regelkonformes Bauteil sorgte für einen nachträglichen Wertungsausschluss, obwohl es keinerlei Einfluss auf die Leistungsfähigkeit des Autos hatte.

„Sportlich lief das Rennen für uns nahezu perfekt. Wir sind von Platz zwei gestartet und haben schnell die Führung übernommen. Ich hatte in meinen zwölf Rennrunden eine Menge Spaß und konnte unseren Vorsprung auf über eineinhalb Minuten bei der Zieldurchfahrt ausbauen."

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"Leider wurden wir anschließend disqualifiziert, weil wir ein illegales Bauteil am Auto hatten. Dabei ging es um eine Abdeckung der mittleren Kühleröffnung, die wir bereits beim letzten VLN-Rennen genutzt haben. Damals und an diesem Wochenende wurde die Platte aus Carbon bei der technischen Abnahme nicht beanstandet. Dass der Protestgegner wegen einer Unaufmerksamkeit unsererseits einen Wertungsausschluss fordert, anstatt die Thematik im Vorfeld zu besprechen, empfinde ich in einer Breitensportrennserie wie der VLN als unpassend. Nichtsdestotrotz müssen wir mit der Disqualifikation leben, denn wir haben nicht sauber gearbeitet und die Platte ist de facto nicht erlaubt“, analysierte ein sichtlich enttäuschter Tim Scheerbarth nach dem Rennen.

Den Start des vierstündigen VLN-Rennens übernahm Scheerbarths Teamkollege Moritz Kranz. Nachdem er mit dem Porsche 911 GT3 Cup die Klassenführung übernommen hatte, übergab er das Steuer planmäßig an Marcel Hoppe. Für das finale Renndrittel stieg Scheerbarth ins Auto und baute die Führung in der Klasse weiter aus. Nach acht Runden absolvierte er einen kurzen Boxenstopp zum Nachtanken. Nach vier weiteren Runden beendete er das Rennen als Sieger der CUP2-Klasse in Reichweite der Top-10 des Gesamtklassements.

Scheerbarth und seinem Team Mühlner Motorsport war die Aufklärung nach dem Wertungsausschluss besonders wichtig: „Die Abdeckung haben wir aus rein optischen Gründen montiert, damit unser Partner in diesem Bereich des Fahrzeugs besser sichtbar ist. Das Ganze bringt keinerlei Vorteile. Weder die Motorleistung noch die Aerodynamik des Autos werden von unserem Schild nicht beeinflusst. Eine Abdeckung des gleichen Bereichs mit Klebeband, wie es bei fast jedem VLN-Rennen bei diversen Cup-Porsche zu sehen ist, ist zum Beispiel erlaubt. Unsere elegantere und endgültige Lösung wurde leider als Anbauteil gewertet und ist demnach illegal.“Der nächste VLN-Lauf findet bereits in zwei Wochen statt.
„Beim vierten Rennen der Saison werden wir wieder voll angreifen! Ich freue mich schon sehr auf eine Revanche auf der Strecke“, sagte Scheerbarth.