12h Sebring
13.03.2019
Porsche will Vorjahressieg in Sebring wiederholen
Der Sebring International Raceway ist berühmt und berüchtigt zugleich. Durch den Ausspruch „Respect the bumps“ wird allen Fahrern und Verantwortlichen deutlich, was bei der Fahrt über die 6,02 Kilometer lange Strecke mit 17 Kurven ein zusätzliches Hindernis darstellt: Der auf einem ehemaligen Militärflugfeld gelegene Kurs beinhaltet heftige Bodenwellen. Rund ein Drittel der Rennstrecke ist nicht asphaltiert, sondern besteht aus alten Betonplatten. Dies erfordert eine intensive Abstimmungsarbeit am Fahrzeug, um Mensch und Material für die Jagd über zwölf Stunden optimal vorzubereiten. Eine der berühmtesten Kurven ist die „Sunset Bend“, die einen schnellen und sehr unebenen Rechtsbogen auf die Start-Ziel-Gerade bildet. Die 12 Stunden von Sebring zählen ebenso zur Wertung des North American Endurance Cup (NAEC) wie die Rennen in Daytona, Watkins Glen und auf der Road Atlanta.
Im Porsche 911 RSR mit der Startnummer 911 wechseln sich erneut die Vorjahressieger Patrick Pilet (Frankreich), Nick Tandy (Großbritannien) und Frédéric Makowiecki (Frankreich) ab. Das Trio hatte 2018 in Sebring und auch beim „Petit Le Mans“ auf der Road Atlanta triumphiert. Im Schwesterauto agieren Earl Bamber (Neuseeland), Laurens Vanthoor (Belgien) und Mathieu Jaminet (Frankreich). Die Fahrer im Auto mit der Nummer 912 hatten beim Saisonauftakt in Daytona einen Podestplatz eingefahren. Im Porsche 911 GT3 R mit der Startnummer 9 der kanadischen Kundenmannschaft Pfaff Motorports wechselt sich Porsche-Entwicklungsfahrer Lars Kern (Weissach) mit den Kanadiern Scott Hargrove und Zacharie Robichon ab. Im baugleichen Fahrzeug von Park Place Motorsports (Startnummer 73) fahren Porsche-Werkspilot Patrick Long (USA) und seine Landsleute Patrick Lindsey und Nicholas Boulle.
Mit 18 Gesamtsiegen ist Porsche die mit Abstand erfolgreichste Marke beim Zwölfstundenrennen in Florida. Der traditionsreiche Event, der bereits 1952 zum ersten Mal ausgetragen wurde, war vor allem in den 1970er- und 1980er-Jahren vom Sportwagen-Hersteller aus Weissach bestimmt. Zwischen 1976 und 1988 gelangen 13 Gesamtsiege in Folge. Den ersten Porsche-Triumph in Sebring fuhren die Rennlegenden Hans Herrmann und Olivier Gendebien 1960 ein. Der bisher letzte Gesamterfolg gelang den Werksfahrern Timo Bernhard (Bruchmühlbach-Miesau) und Romain Dumas (Frankreich) gemeinsam mit Emmanuel Collard (Frankreich) 2008 am Steuer des Porsche RS Spyder von Penske Racing.
Der Porsche 911 RSR wurde für seine dritte Rennsaison in Nordamerika vor allem im Bereich Setup weiter optimiert. Der vor der Hinterachse eingebaute Motor leistet je nach Restriktorgröße rund 375 kW (510 PS). Für aerodynamische Effizienz und ein hohes Maß an Abtrieb sorgt der große Heckdiffusor in Kombination mit dem hängend angebundenen Heckflügel. Der 911 GT3 R wurde für die Saison 2019 neu entwickelt. Dabei wurden die Erkenntnisse aus den zahlreichen Einsätzen des Vorgängermodells konsequent für Verbesserungen in den Bereichen Aerodynamik und Kinematik genutzt. Der Sechszylinder-Motor im Heck des GT3-Rennfahrzeuges für den Kundeneinsatz leistet über 368 kW (500 PS).
Das Rennen startet am Samstag, 16. März um 10:40 Uhr Ortszeit (15:40 Uhr MEZ). Live übertragen wird es außerhalb der USA und Kanadas im Internet auf www.imsa.com.
Pascal Zurlinden (Gesamtprojektleiter GT-Werksmotorsport): „Nach dem Podestplatz zum Saisonauftakt in Daytona wollen wir am liebsten einen Sieg nachlegen. Die Voraussetzungen dafür sind gegeben. In der Saison 2018 haben wir in Sebring gewonnen. Das wollen wir nun wiederholen. Das Auto passt sehr gut auf die traditionsreiche Strecke mit ihren berühmten Bodenwellen. Unsere Fahrer sind sehr erfahren und haben bereits viele Erfolge dort gefeiert. Wir stehen vor einem großen Renn- wochenende, mit einem Aufwand, der ähnlich hoch ist wie beim Start mit vier Werksautos in Le Mans, denn auch die WEC gastiert in Sebring. Wir wollen diesen intensiven Event mit großen Erfolgen abschließen.“
Steffen Höllwarth (Programmmanager IMSA SportsCar Championship): „Ich freue mich sehr auf das Sebring-Rennen, denn es zählt zu den ganz großen Herausforderungen im Motorsport. Die Strecke verlangt den Fahrern, dem Team und den Autos alles ab. Es ist schwer, dort zu gewinnen. Wir kommen als Vorjahressieger dorthin. Wir wissen also grundsätzlich, wie man diese Aufgabe angehen muss. Bei einem Test mit beiden Autos und allen Fahrern konnten wir uns bestens auf unterschiedliche Bedingungen vorbereiten. Es ist wichtig, dass die Autos bei Hitze gut fahrbar sind und auch im Finale in der Dunkelheit bei kühleren Temperaturen eine starke Performance zeigen.“
Sebastian Golz (Projektleiter 911 GT3 R): „Das Zwölfstundenrennen in Sebring ist wieder eine ganz neue Herausforderung. Der neue Porsche 911 GT3 R zeigte auf seinen ersten Testkilometern, dass die besonderen Anforderungen der Strecke durch die unebene Fahrbahn vom Fahrzeug sehr gut aufgenommen werden. Wir schauen zuversichtlich auf das zweite Langstreckenhighlight der Saison 2019 und werden mit unseren Teams um das Podium in Sebring kämpfen.“