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24h Daytona
13.01.2019

„Es ist ein Tanz“: Fahrerwechsel von Alessandro Zanardi

Der Start von BMW Werksfahrer und Markenbotschafter Alessandro Zanardi (IT) im BMW M8 GTE bei den 24 Stunden von Daytona (US) in zwei Wochen ist nicht nur dank technischer Anpassungen der BMW M Motorsport Ingenieure am Fahrzeug möglich, sondern auch dank innovativer und kreativer Lösungen für die Abläufe während des Rennens. Allen voran die Fahrerwechsel zwischen Zanardi und seinen Fahrerkollegen im #24 BMW M8 GTE erfordern eine ausgefeilte Choreografie, damit sie während des Rennens keine wertvolle Zeit kosten.

Alex Zanardi bittet bei den 24 Stunden von Daytona am 26./27. Januar zum Tanz. So nennt er den bis ins letzte Detail choreografierten und trainierten Fahrerwechsel zwischen ihm und seinen Fahrerkollegen im #24 BMW M8 GTE, John Edwards (US), Jesse Krohn (FI) und Chaz Mostert (AU). „Es ist ein Tanz, bei dem es darauf ankommt, alle Schritte in genau der richtigen Reihenfolge und in der begrenzten Zeit, die man zur Verfügung hat, zu machen“, beschreibt Zanardi. „Wir dürfen also keine einzige Sekunde verschenken.“

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Um das sicherzustellen, feilt Zanardi gemeinsam mit den anderen Fahrern und dem gesamten BMW Team RLL permanent am perfekten Ablauf der Boxenstopps. Dafür nutzte das Team bereits die vergangenen Testfahrten intensiv, und das Training wird auch am Rennwochenende selbst noch weitergehen. Der Erfolg zeichnet sich bereits jetzt ab. „Natürlich mussten wir einige Abläufe auf meine speziellen Bedürfnisse abstimmen, und die anderen Fahrer müssen für mich ein wenig Extra-Arbeit leisten, aber es läuft sehr gut und macht viel Spaß“, sagt Zanardi und betont: „Wir sind schon jetzt besser, als ich es jemals für möglich gehalten hätte.“


Der Ablauf des Fahrerwechsels im Detail

So läuft ein Fahrerwechsel zwischen Zanardi und seinen Fahrerkollegen ab: Zanardi sitzt auf der Boxenmauer und erwartet dort das ankommende Fahrzeug. Dann schwingt er sich neben dem Fahrzeug auf den Boden und zieht sich hinein, sobald sein Fahrerkollege ausgestiegen ist und Zanardis Sitzeinlage in Position gelegt hat. Der Fahrerkollege hilft ihm dann auch beim Anschnallen. Es folgt der Wechsel des Lenkrads, das von einem zusätzlichen, von der IMSA zugelassenen Mechaniker gereicht wird. Beim Aussteigen zieht sich Zanardi zunächst aus dem Fahrzeug und dann auf die Boxenmauer. Erst hinter der Boxenmauer steigt er wieder in seinen Rollstuhl.

Maximale Sicherheit hat auch hier höchste Priorität, und der gesamte Fahrerwechsel ist darauf abgestimmt. Damit Zanardi nach dem Aussteigen aus dem Auto den Gefahrenbereich in der Boxengasse schnellstmöglich verlassen kann, hat die IMSA zudem zugestimmt, dass der zusätzliche Mechaniker das Sicherheitsnetz und die Tür schließen darf. Diese Aufgaben erledigen normalerweise die Fahrer, die gerade ausgestiegen sind. Zanardi muss dies nicht tun, sondern kann in dieser Zeit bereits die Boxengasse über die Pitwall verlassen.

Den Fahrerwechsel schaffen Zanardi und seine Kollegen mittlerweile in unter 20 Sekunden – einer Zeit, die in Anbetracht der Dauer der Tankvorgänge keinen Nachteil gegenüber der Konkurrenz bedeutet. „Vor allem der Wechsel des Lenkrads kostet uns ein wenig Zeit“, erklärt Zanardi. „Aber ich bin beim Ein- und Aussteigen sehr schnell und kann das dadurch kompensieren.“

Das können Zanardis Fahrerkollegen nur bestätigen. „Ich bin überzeugt, dass wir bei Fahrerwechseln mit Alex nicht das kleinste bisschen Zeit verlieren werden“, sagt Edwards. „Manchmal glaube ich, er steigt sogar schneller ins Auto ein als ich.“ Krohn beschreibt: „Klar läuft der Fahrerwechsel mit Alex für mich etwas anders ab als üblich, aber es ist unglaublich beeindruckend zu sehen, wie schnell er den für sich optimalen Ablauf gefunden hat. Am Anfang haben wir mehr als 30 Sekunden gebraucht, jetzt schaffen wir es unter 20 Sekunden. Es passiert mir sogar manchmal, dass ich mich nach dem Aussteigen umdrehe, um ihm zu helfen, er aber schon hinter dem Steuer sitzt.“

Bei allem Augenmerk auf den perfekten Boxenstopp in möglichst kurzer Zeit weiß Zanardi aber auch aus seiner langen Erfahrung, dass ein 24-Stunden-Rennen nicht in erster Linie beim Fahrerwechsel entschieden wird. Daher betont er: „Wir müssen immer sicherstellen, dass wir nichts überstürzen, denn ein Fehler beim Fahrerwechsel wäre ein Desaster. Wir müssen immer den richtigen Mittelweg zwischen einem möglichen Zeitgewinn und der maximalen Sorgfalt beim Boxenstopp finden.“