Die eindrucksvolle Hatz erlitt um drei Uhr am Morgen einen ersten Dämpfer, als beim routinemäßigen Bremsenservice ein Defekt auftrat. Nach gelungener Reparatur ereilte die Startnummer 718 der nächste Rückschlag: Offensichtlich ein auf der Strecke liegendes Trümmerteil beschädigte das hintere linke Radhaus und einen dort verlaufenden Kabelstrang. Dies führte wenig später zu einem unerwarteten Ausfall das Antiblockier-Bremssystem, dem leichten Kontakt mit einem Reifenstapel auf dem Grand Prix-Kurs und einer mühsamen, an eine Detektivarbeit erinnernde Ursachenforschung.
Nach gelungener Fehlerbehebung ging der NEXEN-Porsche noch einmal auf die Strecke und überquerte die Ziellinie am Ende der 24-Stunden-Renndistanz auf Platz eins seiner Klasse.
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„Das Rennen lief auch dank meiner souveränen Fahrerkollegen eigentlich perfekt. Unser Porsche hatte kein Problem und keinen Kratzer. Alles funktionierte nach Plan. Unser Junior-Fahrer Fabian fuhr speziell in der Nacht großartig, und auch unsere beiden ,Youngtimer-Stars’ Michael und Edgar – die beim Classic-Rennen am Freitag den Gesamtsieg und Rang vier erzielt haben – überzeugten mit Schnelligkeit und Routine“, erläutert NEXEN TIRE Motorsport-Teamchef und Fahrer Ralf Zensen. „Wir hätten viel erreichen können. Leider hat uns jedoch ein Fehler, für den wir keine Verantwortung tragen, in der Gesamtwertung um den gerechten Lohn für unsere Mühe gebracht – auch wenn wir das Rennen noch auf Platz eins in unserer Klasse beendet haben.“„Das Fahren in der Nacht ist für mich immer das absolute Highlight. Wir fahren auf der Nordschleife ja sozusagen durch das Wohnzimmer der ganzen Fans, die am Zaun stehen oder grillen oder uns auch mit Pyrotechnik anfeuern – es ist wirklich so, wie man sich das vorstellt“, gesteht Fabian Peitzmeier, der eine ruhige und besonnene Fahrweise mit hoher Grundschnelligkeit kombinierte. „Ich musste mich kurz auf die Bedingungen einschießen, aber dann ging es sehr, sehr gut. Die Zeiten haben gepasst und ich glaube, vom Fahrerischen her war es eine ganz ordentliche Vorstellung. Auch wenn es im Dunkel nicht immer leicht zu erkennen ist, wie schnell von hinten nahende Autos sind, wie viele da auf einmal vorbei wollen und wer auf der Strecke eventuell etwas mehr Aufmerksamkeit braucht, wenn wir ihn überholen.“
„Gleich in der ersten Runde habe ich bestimmt zehn Plätze aufgeholt – der Porsche 718 Cayman S geht so gewaltig vorwärts, dass dies fast schon ein Kinderspiel war“, erläutert Michael Küke. Der Essener hatte noch am Freitag das dreistündige Nürburgring-Classics-Rennen am Steuer seines Porsche 911 RSR gewonnen sowie im November des Vorjahres die Wertungsprüfung „Feste Nürburg“ der Rallye Köln-Ahrweiler – die führt zwar auch über die legendäre Nordschleife, jedoch in entgegengesetzter (!) Richtung. „Das Auto lag wirklich klasse, allerdings ging es auf der Strecke sehr hektisch zu mit vielen Code-60-Sicherheitsphasen und zahlreichen Unfällen.“
„Das war auf jeden Fall ein tolles Erlebnis, auch trotz des Rückschlags“, betont Edgar Salewsky. „Ich habe mich auch mit den schnellen Autos auf der Strecke wohlgefühlt. Ich bin im Ganzen zufrieden. Der NEXEN-Porsche funktionierte eigentlich perfekt, ich habe sehr schnell Vertrauen zu dem Cayman gefunden. Gegenüber meinem Youngtimer-Porsche 911 bietet so ein moderner Rennwagen mit ABS und Servolenkung natürlich viel mehr Komfort. Das ging alles sehr entspannt. Ein RSR ist dagegen pures Autofahren mit echter Handarbeit.“