24h Spa
29.07.2019
BMW M6 GT3 nach Aufholjagd in Spa auf Platz elf
Die 71. Auflage des Langstreckenklassikers in den Ardennen war von extrem wechselhaftem Wetter geprägt. Das Qualifying war mit rund 40 Grad Celsius noch eine Hitzeschlacht gewesen, im Rennen sorgten dann Nebel und starker Regen für eine knapp sechsstündige Unterbrechung. Den Sieg im dritten Lauf der Intercontinental GT Challenge sicherte sich nach 363 Runden der Porsche mit der Nummer 20.
In den ersten zwölf Stunden hatten sich sowohl der #42 BMW M6 GT3 vom BMW Team Schnitzer als auch der #34 BMW M6 GT3 von Walkenhorst Motorsport mit sehenswerten Überholmanövern durch das Feld gekämpft. Nach einem aufgrund der Hitze schwierigen Qualifying von den Positionen 31 und 35 gestartet, lagen beide Fahrzeuge am frühen Sonntagmorgen in den Top-Ten.
Gegen 4.30 Uhr wurde Edwards am Steuer der Startnummer 42 im starken Regen und bei schlechter Sicht unverschuldet in einen Unfall verwickelt. Ein Konkurrent traf den BMW M6 GT3 am Heck, so dass dieser sich mehrfach drehte. Das Fahrzeug wurde dabei so stark beschädigt, dass Edwards, Farfus und Tomczyk das Rennen vorzeitig beenden mussten. Kurz nach dem Unfall wurden die 24 Stunden von Spa-Francorchamps aufgrund der schlechten Wetterverhältnisse mit Roter Flagge unterbrochen.
Das Walkenhorst Motorsport Fahrzeug mit der Nummer 34 kam ohne Zwischenfall durch die Nacht und nahm das Rennen nach der knapp sechsstündigen Unterbrechung auf Platz zwei wieder auf. Nach dem Restart lag Krognes sogar zeitweise in Führung, allerdings musste der BMW M6 GT3 noch zum obligatorischen Technik-Stopp an die Box kommen, der das Team fünf Minuten kostete. Dieser Abstand zur Spitze war in der aufgrund der langen Unterbrechung geringen verbleibenden Rennzeit nicht mehr gutzumachen. Am Ende überquerte das Siegerfahrzeug aus dem Vorjahr auf Position elf die Ziellinie.
In der Am-Kategorie waren drei BMW M6 GT3 am Start. Das Fahrzeug mit der Startnummer 9 des Teams Boutsen Ginion sah nach anspruchsvollem Rennverlauf die Zielflagge und wurde auf Platz acht der Am-Klasse gewertet. Der zweite von Walkenhorst Motorsport eingesetzte BMW M6 GT3 sowie das Fahrzeug des Teams 3Y Technology schieden aus.
Reaktionen auf die 24 Stunden von Spa-Francorchamps
Henry Walkenhorst (Teamchef Walkenhorst Motorsport): „Wenn man hier im Vorjahr gewonnen hat, ist man mit Platz elf natürlich nicht ganz zufrieden. Man hat während der gesamten Woche gesehen, dass die Fahrzeuge mit Turbomotoren sehr unter der Hitze gelitten haben und vor allem im Qualifying nicht die erhoffte Leistung hatten. Im Rennen war unser Speed dann ganz gut, und wir konnten uns bis zur Rennunterbrechung weit nach vorn arbeiten. Leider haben wir wegen des noch ausstehenden Technik-Stopps sehr unter der Roten Flagge gelitten. Zudem haben uns ein Reifenschaden und eine Kollision in der Schlussphase noch ein paar Plätze gekostet. Position fünf oder sechs wäre trotz der Rennunterbrechung noch drin gewesen. Großes Kompliment an meine Jungs, die keinen Fehler gemacht haben.“
Nick Catsburg (#34 BMW M6 GT3, Walkenhorst Motorsport, 11. Platz): „Nach dem fünfminütigem Technik-Stopp spät im Rennen hatten wir einfach nicht mehr ausreichend Zeit, um uns nach vorn zu kämpfen. Dennoch bin ich sehr stolz auf die Leistung des gesamten Teams. Wir haben uns keine Fehler erlaubt, und das Auto war sehr schnell. Letztlich war das nötige Glück einfach nicht auf unserer Seite. Manchmal gewinnt man, manchmal nicht.“
Mikkel Jensen (#34 BMW M6 GT3, Walkenhorst Motorsport, 11. Platz): „Zunächst einmal bin ich damit zufrieden, zum ersten Mal in meiner Karriere ein 24-Stunden-Rennen beendet zu haben. In der Nacht lief es richtig gut. Meine Rundenzeiten zählten zu den schnellsten im gesamten Feld. Leider konnte ich diesen Speed am Ende nicht mehr finden und habe mich in der Schlussphase sehr schwer getan. Aber allein die Tatsache, dass wir unseren Fünf-Minuten-Stopp unter Grün und nicht wie viele andere vor der Unterbrechung unter Gelb machen mussten, hat uns eine Top-Platzierung gekostet.“
Christian Krognes (#34 BMW M6 GT3, Walkenhorst Motorsport, 11. Platz): „Obwohl wir uns keine Fehler erlaubt haben und gut durchgekommen sind, haben wir nicht das Ergebnis erzielt, auf das wir gehofft hatten. Wir sind hierher gekommen und wollten um einen Podestplatz kämpfen. Zwischendurch sah es so aus, als wäre das möglich. Ich denke, die Rote Flagge hat unseren Konkurrenten eher in die Karten gespielt als uns, da wir noch den Technischen Boxenstopp zu absolvieren hatten. Ein paar Stunden mehr auf der Strecke wären gut gewesen, um diese Zeit wieder aufzuholen. Am Ende ist der Ausgang des Rennens natürlich sehr schade, aber wir werden nächstes Jahr zurückkommen und es erneut versuchen.“
Herbert Schnitzer jr. (Teammanager BMW Team Schnitzer): „Das ist natürlich wahnsinnig bitter für das gesamte Team. Wir waren richtig gut unterwegs und hatten realistische Chancen auf einen Platz auf dem Podium. Wie schon am Nürburgring sind wir nun unverschuldet ausgeschieden. Sowohl die Fahrer als auch das gesamte Team hätten es verdient gehabt, sich für die großartige Arbeit zu belohnen.“
John Edwards (#42 BMW M6 GT3, BMW Team Schnitzer, Ausfall): „Es waren sehr gefährliche Bedingungen, um ein Rennen zu fahren. Nicht unbedingt wegen des Regens, sondern vor allem aufgrund des Nebels. Ich habe am Funk jede Runde gesagt, dass eine ‚Full Course Yellow' oder eine Rote Flagge unter diesen Bedingungen angebracht wären, denn es war einfach sehr gefährlich. Unglücklicherweise hat man das dann an meinem Beispiel gesehen. Das ist sehr enttäuschend. Zu diesem Zeitpunkt waren wir auf dem dritten Rang, und ich denke, wir hätten ein gutes Ergebnis erreichen können.“
Augusto Farfus (#42 BMW M6 GT3, BMW Team Schnitzer, Ausfall): „Es ist schwierig, Worte zu finden. Der Rennverlauf sah sehr vielversprechend aus. Die Temperaturen auf der Strecke haben uns in die Karten gespielt, und wir haben als Team sehr stark zusammengearbeitet. Ich denke, wir hatten eine starke Pace und haben eine großartige Aufholjagd gestartet. Am Ende waren die Bedingungen sehr schwierig, und die Situation für John extrem unglücklich. So ist Motorsport.“
Martin Tomczyk (#42 BMW M6 GT3, BMW Team Schnitzer, Ausfall): „Das ist ein bitterer Rennausgang. Die Wetterbedingungen waren ziemlich hart. John wurde von einem Fahrzeug getroffen, das mit Aquaplaning zu kämpfen hatte. Unser Ausfall ist natürlich sehr schade, weil wir zu diesem Zeitpunkt gut im Rennen lagen. Das sind die Tücken eines 24-Stunden-Rennens. Leider habe ich das in diesem Jahr nicht zum ersten Mal erlebt.“