ADAC GT Masters
08.08.2019
ADAC GT Masters in Zandvoort: Niederländer hoffen auf Heimvorteil
„Es ist immer schön in Zandvoort zu fahren“, sagt Indy Dontje, der sich einen Mercedes-AMG GT3 mit Ex-Champion Maximilian Götz (33/Uffenheim) teilt. Das Duo verbesserte sich zuletzt in Spielberg dank eines zweiten Platzes am Sonntag auf den vierten Rang der Fahrerwertung. Am Wochenende soll der Aufwärtstrend fortgesetzt werden. „Meine Erwartungen sind hoch“, so Dontje weiter. „Ich bin schon 2017 in meiner Premierensaison im ADAC GT Masters dort auf das Podest gefahren. Nachdem es im vergangenen Jahr knapp nicht geklappt hat, will ich dieses Jahr wieder ganz vorn dabei sein und unter die ersten drei fahren. Vielleicht klappt es ja sogar mit dem ersten Saisonsieg.“ Der Niederländer, der bereits einmal im ADAC GT Masters gewonnen hat, mag den Circuit Zandvoort: „Er ist wirklich toll. Allerdings ist das Überholen nicht einfach. Daher ist ein guter Startplatz eine wichtige Voraussetzung für ein gutes Ergebnis.“
Gleich zwei Niederländer starten für das Team Zakspeed BKK Mobil Oil Racing: Kelvin Snoeks teilt sich den Mercedes-AMG GT3 mit der Startnummer 20 mit ADAC Formel 4-Aufsteiger Mick Wishofer (19/A), Jeroen Bleekemolen wechselt sich in der Nummer 21 mit Jimmy Eriksson (28/S) ab. „Ich kann das Heimspiel kaum erwarten“, so Snoeks. „Ich wohne nur wenige Kilometer von der Strecke entfernt. Die Strecke hat alles, was man sich als Fahrer wünscht und sollte unserem Auto liegen. Nachdem wir an den ersten Rennwochenenden viel Pech gehabt haben, ist es wichtig, dass wir diesmal ein gutes Wochenende haben.“ Dass der 31-Jährige mit Jeroen Bleekemolen einen weiteren Niederländer als Teamkollegen hat, freut ihn. „Jeroen hat sehr viel Erfahrung und kennt Zandvoort auch sehr gut. Das wird dem gesamten Team helfen.“
Bleekemolen ist mit 37 Jahren der routinierteste Fahrer des niederländischen Trios und hat schon vor mehr als 20 Jahren erste Rennen in Zandvoort bestritten. „Ich bin praktisch dort aufgewachsen“, so der Sportwagen-Routinier. „Leider bin ich in Zandvoort in den vergangenen fünf Jahren wegen anderer Programme nicht gefahren. Es ist daher etwas ganz Besonderes, dort endlich wieder fahren zu dürfen. Es wird ein schönes Wochenende.“ Bleekemolen kennt die Schlüsselstellen des Kurses: „Zandvoort bietet viele interessante Streckenabschnitte. Die erste Kurve, die Tarzanbocht, ist die beste Überholmöglichkeit, denn dort kann man verschiedene Linien fahren. Im folgenden, sehr engen Abschnitt ist vor allem nach dem Start immer viel Action. Danach geht es sehr schnell den Berg hinauf. Oben erreichen wir ca. 220, 230 km/h. Die Passage ist sehr anspruchsvoll. Um sie komplett voll zu nehmen, braucht man schon Mut. Sie geht eigentlich voll, man muss aber aufpassen. Die anschließende Kurve Scheivlak ist die schwierigste der Strecke. Man darf dort keinen Fehler machen, denn sonst landet man im Kiesbett und das Training oder das Rennen ist sofort vorbei. Fehler werden überall sofort bestraft, denn Zandvoort ist noch eine richtige Oldschool-Strecke.“
Dass niederländische Fahrer im ADAC GT Masters von ihrer guten Streckenkenntnis in Zandvoort profitieren konnten, zeigte sich bereits in der Vergangenheit – vor allem bei nassen Bedingungen, die es auf dem Kurs an der Nordseeküste immer mal wieder gibt. Beim ersten Auftritt der „Liga der Supersportwagen“ 2012 siegten im zweiten Rennen die Lokalmatadore Simon Knap und Jeroen den Boer in einem BMW Z4 GT3 des südholländischen Rennstalls DB Racing. 2013 gelangen Jaap van Lagen als Teamkollege von Kévin Estre gleich zwei Siege. Der bisher letzte Niederländer der in Zandvoort siegte, war 2017 Renger van der Zande, der zusammen mit dem späteren Meister Jules Gounon den ersten Durchgang gewann.