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ADAC GT Masters
20.05.2019

Zwei Mal Podium für GRT Grasser Racing in Most

Erfolgreiches zweites Wochenende der Saison im ADAC GT Masters für das GRT Grasser Racing Team in Most. Die Mannschaft aus Knittelfeld in der Steiermark überzeugte die fast 18.000 angereisten Motorsportfans über drei Tage mit allerbestem Racing. Nach zwei äußerst kampfbetonten Rennen reiste GRT Grasser Racing mit zwei Podestplätzen, einer Pole-Position, einer schnellsten Rennrunde und insgesamt 45 Meisterschaftszählern zurück in die Heimat.

Bevor für das Team das große Saisonhighlight, das Heimrennen auf dem Red Bull Ring (07. bis 09. Juni), ansteht, geht es für GRT Grasser Racing vom 31. Mai bis 01. Juni im Rahmen des Blancpain GT Series Endurance Cup nach Le Castellet auf dem Formel-1-Kurs Circuit Paul Ricard.


Lamborghini Huracán GT3 EVO #82 (Franck Perera/Rolf Ineichen)

Qualifying 1: P26 – Rennen 1: P22
Qualifying 2: P1 – Rennen 2: P2


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Nach dem beeindruckenden dritten Platz in Oschersleben setzte das GRT Grasser Racing-Duo Frank Perera und Rolf Ineichen in Most noch einen drauf. Zwar überzeugten die Beiden bereits am Samstag vor allem mit einer fantastischen Rennpace und machten im Verlauf des 60-minütigen Rennens ganze 16 Positionen gut. Doch nach einer nachträglich ausgesprochenen Zeitstrafe von 30 Sekunden rutschten sie von Platz zehn auf Rang 22 zurück. Die Wiedergutmachung folgte am nächsten Tag. Lamborghini-Werkspilot Perera setzte mit einer Zeit von 1:30.767 Minuten eine frühe Bestzeit, an der sich die Konkurrenz bis Ende des Sonntagsqualifyings die Zähne ausgebissen hat. „Das Auto war wirklich gut und mir gelang eine richtig starke Runde. In Most ist es unglaublich wichtig, vorne zu stehen“, so Perera.

Im Rennen selbst gelang dem Lamborghini-Werkspiloten ein sehr guter Start, doch dem eklatanten Topspeed-Vorteil der Corvette, die von P2 ins Rennen gestartet ist, gab es nichts entgegenzusetzen. „Ich wusste, dass ich früh beschleunigen musste, um meine Position zu verteidigen. Leider war die Corvette zu schnell. Ich konnte nichts tun, er ist schon mitten auf der Geraden wieder vor mir eingeschert. Ich habe versucht, so spät wie möglich zu bremsen, ohne ihn zu berühren. Dafür hat mich dann von hinten jemand berührt und ich musste über die Kerbs, um den zweiten Platz zu halten und das Rennen nicht zu verlieren“, schilderte der Franzose die Startphase des Rennens.

Von da an hieß es, Platz zwei zu verteidigen. Und das gelang dem Schweizer Ineichen ebenso gut wie seinem Teamkollegen zuvor. „Ich habe die Corvette hinter mir mit jeder Runde näher kommen sehen. Es war schwierig, denn ich wusste, dass sie auf den Geraden sehr stark ist. Unser Auto war in der letzten Kurve sehr gut, aber mit dem Leistungsunterschied wäre ich in der ersten Kurve in Problemen gewesen, wenn mein Verfolger in den letzten beiden Kurven nah herangekommen wäre“, so der GRT Grasser Racing-Pilot. Schließlich gelang es Ineichen, Platz zwei sicher ins Ziel zu bringen.


Lamborghini Huracán GT3 EVO #63 (Mirko Bortolotti/Christian Engelhart)

Qualifying 1: P2 – Rennen 1: P2
Qualifying 2: P23 – Rennen 2: P23


Denkbar knapp ging es im Qualifying zum Samstagsrennen zu. Lamborghini-Werkspilot Bortolotti setzte seine persönliche Bestmarke früh und hielt sich lange Zeit an der obersten Position im Zeitentableau. Kurz vor Ende rutschte das GRT Grasser Racing-Duo noch auf Platz zwei zurück. Dennoch war die Voraussetzung für ein erfolgreiches Rennen und wichtige Punkte mit der ersten Startreihe perfekt. Der Start verlief gut und Bortolotti konnte seine Position verteidigen. „Ich habe am Start alles versucht, um als Erster aus den ersten beiden Kurven herauszukommen. Deswegen habe ich sehr spät gebremst und hätte es fast gepackt. Doch ich bekam einen starken Schlag aufs Heck und musste die Schikane abkürzen. Glücklicherweise haben wir keinen Schaden davon getragen. Der Audi vor uns war von der Pace einen Tick stärker unterwegs als wir, daher war nicht mehr drin als Platz zwei nach Hause zu fahren“, fasste der Italiener seinen Stint zusammen.

„Wir haben am Samstag das Maximum aus uns und unserem Auto herausgeholt“, ergänzte Teamkollege Engelhart. „Mein Stint war schwieriger als es nach außen hin gewirkt haben mag. Die Corvette hinter uns war schneller unterwegs und konnte die Lücke zufahren. Der Druck war somit extrem groß, aber ich habe es letztlich geschafft, unsere Position zu halten.“ Während das GRT Grasser Racing-Duo am Samstag wertvolle Meisterschaftspunkte gesichert hat, lief es am Sonntag nicht nach Plan. ABS-Probleme und Verkehr in den Hot Laps verhinderten einen besseren Startplatz als P23. Außerdem ereilte den Lamborghini Huracán GT3 EVO mit der Startnummer 63 im zweiten Rennen eine Durchfahrtsstrafe wegen einer Kollision mit einem Konkurrenten, die ein besseres Ergebnis vereitelte.


Lamborghini Huracán GT3 EVO #19 (Michele Beretta/Marco Mapelli)

Qualifying 1: P11 – Rennen 1: P20
Qualifying 2: P21 – Rennen 2: P11


Die Ausgangssituation für den Lamborghini Huracán GT3 EVO mit der Startnummer 19 am Sonntag war nicht ideal. Lamborghini-Werkspilot Mapelli hatte im Qualifying wie Engelhart im Schwesterauto mit ABS-Problemen zu kämpfen. Mehr als Startplatz 21 war unter diesen Bedingungen nicht möglich. Der Italiener fasste zusammen: „Mein Qualifying lief leider nicht nach Plan. Wegen eines Problems mit dem ABS holte ich mir an zwei Reifen einen Bremsplatten. Damit musste ich schließlich das gesamte Zeittraining bestreiten. Daher war eine bessere Platzierung als P21 nicht möglich. Im Rennen ging es dann nur noch darum, unbeschadet über die Runden zu kommen und Michele das Auto heil zu übergeben. Letztlich haben wir uns um zehn Plätze verbessert. Der Lamborghini lief auch am Sonntag sehr gut.“

Somit holte das Fahrerduo im vierten Saisonrennen das dritte Punkte-Resultat. Am Samstag waren die Vorzeichen für das Rennen nach einem starken Qualifying von Lamborghini-Junior Beretta positiv. „Mein Qualifying lief eigentlich ganz gut. Ärgerlich nur, dass mich nur eine Zehntelsekunde von Startplatz sechs getrennt hat“, so der Italiener. „Das erste Rennen war vor allem in der Startphase chaotisch. Beim Fahrerwechsel haben wir die Standzeit minimal unterschritten und haben deshalb eine Durchfahrtsstrafe bekommen.“ Entsprechend beendeten Mapelli und Beretta das erste Rennen außerhalb der Punkte.

Teamchef Gottfried Grasser: „Grundsätzlich war es für uns als Team ein super Wochenende, auch wenn es ein ständiges Auf und Ab gewesen ist. Wir sind in beiden Rennen aufs Podest gefahren, was natürlich klasse ist. Es ist schade, dass unser #63 und #19 Auto im Sonntags-Qualifying Probleme mit dem ABS hatten. Bei der engen Meisterschaft verliert man schnell an Boden auf die Spitze. Ich freue mich sehr für Franck und Rolf. Beide haben am Sonntag ein Megarennen abgeliefert, nachdem Franck bereits am Vormittag ein traumhaftes Qualifying gelungen ist. Alles in allem bin ich mit der gesamten Leistung des Teams zufrieden. Wir reisen auf Platz zwei in der Teamwertung zurück nach Hause.“
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