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Automobilsport
24.05.2019

ID.R soll Durchschnittsgeschwindigkeit von mehr als 185 km/h erreichen

20,832 Kilometer, 73 Kurven, zahlreiche Höhenunterschiede: Das ist die Nürburgring-Nordschleife. Für den nächsten Rekordversuch mit dem rein elektrisch angetriebenen ID.R hat Volkswagen eine der traditionsreichsten Rennstrecken der Welt ausgewählt. Ein Rundenrekord auf der Berg-und-Tal-Bahn in der Eifel gilt als Ritterschlag für jedes Renn- oder Serienfahrzeug. Die aktuelle Bestmarke für Elektrofahrzeuge steht seit dem Jahr 2017 bei 6:45,90 Minuten – aufgestellt vom Briten Peter Dumbreck in einem NIO EP9.

Am Steuer des ID.R wird erneut Romain Dumas sitzen. Der Franzose ist viermaliger Sieger des 24-Stunden-Rennens auf dem Nürburgring und einer der erfolgreichsten Nordschleifen-Experten überhaupt. „Die Nürburgring-Nordschleife ist meine Lieblingsrennstrecke. Obwohl ich dort schon Tausende von Kilometern gefahren bin, kriege ich jedes Mal eine Gänsehaut, wenn ich das erste Mal wieder aus der Boxengasse herausfahre“, sagt Dumas. „Mit dem fast lautlosen ID.R durch so geschichtsträchtige Streckenabschnitte wie ‚Flugplatz‘, ‚Fuchsröhre‘ oder ‚Karussell‘ zu fahren, ist ein ganz spezielles Gefühl.“        

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Jackie Stewart, Formel-1-Weltmeister und dreimaliger Sieger des Großen Preises von Deutschland (1968, 1971 und 1973) auf der Nordschleife, nannte die Strecke ehrfurchtsvoll „Grüne Hölle“. Und auch heute gehen Rennfahrer wie Dumas mit einer gehörigen Portion Respekt an jede Runde heran. „Eine Schlüsselstelle für eine gute Rundenzeit ist der ‚Flugplatz‘. Man muss durch diese Kombination mit einer Kuppe und einer Rechtskurve mit viel Tempo hindurchkommen, weil anschließend ein langes Vollgas-Stück folgt. Hier kann man viel Zeit gewinnen“, erklärt Dumas. Der 41-Jährige ergänzt, dass mit einem Sportwagen-Prototyp wie dem ID.R der ‚Flugplatz‘ besonders knifflig ist. „Die Aerodynamik des ID.R wird sehr stark durch die Luftströmung unter dem Fahrzeugboden bestimmt.“

Einer der markantesten Abschnitte der Nürburgring-Nordschleife ist das nach dem früheren Rennfahrer Rudolf Caracciola benannte „Caracciola-Karussell". „Eine Steilkurve wie diese findet man heute auf keiner anderen Rennstrecke“, sagt Dumas. „Es ist einer der langsamsten Abschnitte der Nordschleife. Leider ist die Fahrbahn hier so uneben, dass ich mit dem ID.R außen auf der flachen Fahrbahn bleiben werde. Der ID.R liegt so tief, dass das Risiko, dass der Frontflügel aufsetzt und beschädigt wird, in der Steilkurve zu hoch wäre.“

Eine weitere Schlüsselstelle bei der Jagd nach dem Rundenrekord für E-Fahrzeuge ist die „Döttinger Höhe“, eine rund drei Kilometer lange Gerade am Ende der Nordschleife. Das Energie-Management an Bord des Rennwagens ist so ausgelegt, dass die Lithium-Ionen-Batterien für den Schlussspurt noch so hohe Reserven haben, dass Dumas bis ins Ziel mit maximalem Tempo fahren kann. „Ich muss schon bei der Einfahrt auf die ‚Döttinger Höhe‘ genügend Schwung mitnehmen“, sagt der Franzose. „Dafür entscheidend ist die optimale Linie am ‚Galgenkopf‘, einer Doppel-Rechtskurve direkt davor. In einem Rennwagen mit der Leistung des ID.R muss man sehr entschlossen sein, um dort ohne zu bremsen durchzufahren.“ Gelingt Dumas eine optimale Runde, wird die Durchschnittsgeschwindigkeit über 185 km/h liegen.