Auf der Sonnenseite stand dafür wieder das Schwesterauto von Lucas Mauron, Gerhard Tweraser und Arno Santamato. Die Startnummer 19 erkämpfte im Qualifying Startplatz 13 und zeigte auch im zuweilen turbulenten Rennen eine starke Leistung. Der Lohn war der achte Platz im Gesamtklassement und der Sieg im Silver Cup. Letzterer war eine willkommene Wiedergutmachung, nachdem das Trio in Monza mit Platz vier noch hauchdünn das Podest verfehlt hatte.
#63 in Führung liegend von Reifenschaden gestoppt
Die Startnummer 63 hatte zunächst einen traumhaften Start in den Sonntag. Im ersten Qualifying toppte Bortolotti den Zeitenmonitor mit einer absoluten Fabelzeiten. Der Italiener war auf seiner schnellsten Runde über eine halbe Sekunde schneller als sein erster Verfolger. Ineichen und Engelhardt machten die Teamleistung in den Sessions zwei und drei perfekt und stellten die Pole-Position für GRT Grasser Racing sicher.Engelhardt behauptete die Führung am Start und hielt diese in der Anfangsphase des dreistündigen Rennens souverän. Doch die Wiederholung des Monza-Schicksals ließ nicht lange auf sich warten. Kurz vor Ende des ersten Renndrittels erlitt der Lamborghini hinten links einen Reifenschaden, der sämtliche Siegchancen zunichtemachte.
Engelhardt musste das angeschlagene Auto über die gesamte Runde in Schleichfahrt zurück an die Box tragen. Die #63 fiel dadurch bis auf den letzten Platz zurück. Der durch den Reifenschaden entstandene Rückstand war schlussendlich zu groß, um den Anschluss an die Top-Positionen wiederherzustellen. Nach den Stints von Ineichen und Bortolotti wurde das Auto auf dem 36. Platz gewertet.
Christian Engelhart: „Ich bin wirklich extrem enttäuscht, weil ich das Gefühl hatte, einen guten und kontrollierten Stint zu fahren. Der Reifen ist ohne Vorwarnung hochgegangen. Wir waren gut vorbereitet, Rolf hatte eine gute Longrun-Pace und Mirko ist im Qualifying eine super Runde gefahren. Es sah insgesamt nach seinem sehr positiven Wochenende aus, bis uns der Reifenschaden zurückgeworfen hat. Das gesamte Team hat einen fehlerfreien Job gemacht, bis das passiert ist. Die anderen Jungs haben danach eine tolle Aufholjagd gezeigt. Ich bin zwar trotzdem enttäuscht, aber wir werden den Reifenschaden analysieren und nach vorne schauen.“
#19 siegt nach perfektem Rennen und dramatischem Finale im Silver Cup
Runder aber dafür auch nicht ganz ohne Drama verlief das Rennen für den Lamborghini Huracán GT3 EVO mit der Startnummer 19. Nach einem starken Qualifying hielt Startfahrer Santamanto im ersten Stint den Anschluss an die Top-Ten. Eine günstig gelegene Safety Car-Phase sorgte dafür, dass sich Mauron zur Rennhälfte im Kampf um den Sieg wiederfand. Der Schweizer hielt sich bis zum letzten Fahrerwechsel an der Spitze.In der letzten Stunde war die #19 sicher aus Siegkurs im Silver Cup. In der letzten Runde bahnte sich für Schlussfahrer Tweraser jedoch ein Drama an, als ein technisches Problem am Lamborghini auftrat. Der Österreicher überquerte die Ziellinie in langsamer Fahrt nur 0,013 Sekunden vor seinem ersten Verfolger im Silver Cup, um GRT Grasser Racing den Sieg in der Wertung zu sichern.
In der Gesamtwertung des Silver Cup liegt die Startnummer 19 nach zwei von fünf Events auf einem hervorragenden zweiten Platz. Auf den Erstplatzierten fehlen dem Fahrertrio lediglich vier Punkte. Beim nächsten Lauf in Le Castellet wollen Maurin, Santamato und Tweraser die Meisterschaftsführung ins Visier nehmen.
Lucas Mauron: „Ich habe das Auto auf Platz elf liegend von Arno übernommen. Kurz nachdem ich rausgefahren war, gab es eine Safety Car-Phase, die für uns genau im richtigen Moment kam. Ich war danach Vierter, was schlussendlich der Schlüssel zum Erfolg war. Ich konnte nach der Gelbphase sehr gut mit der Spitze mithalten, wir haben zeitweise sogar um die Podestplätze ganz oben gekämpft. Ich habe dann an dritter Position liegend an Gerhard übergeben. Ich war an diesem Wochenende wirklich mit allem sehr zufrieden. Das Auto war super, die Boxenstopps waren sehr gut und Arno und Gerhard sind starke Stints gefahren.“
Arno Santamato: „Was für ein Job vom Team! Uns ist in der letzten Kurve das Getriebe kaputtgegangen und wir haben mit ein paar Millimetern noch den Sieg geholt. Das war zu verrückt. Ich bin sehr stolz auf diesen Sieg im Silver Cup. Wir hatten ein fast perfektes Wochenende, alle im Team haben super gearbeitet und sich keine Fehler erlaubt.“
Gerhard Tweraser: „Ich bin sehr happy, dass alles so gut funktioniert hat. Wir waren das gesamte Wochenende über sehr stark, gleich vom Training an. Wir drei fahren alle auf einem Niveau, was bei den Langstreckenrennen natürlich extrem wichtig ist. Nachdem mir in meinem Stint anfänglich etwas der Rhythmus fehlte, fühlte ich mich Auto später sehr wohl. Nur die letzte Runde war für mich etwas zu viel Action. Das Getriebe ließ sich plötzlich nicht mehr schalten und ich bin die letzte halbe Runde nur noch um den Kurs und dann zum Glück auch über die Ziellinie gerollt. Von daher bin ich sehr froh, dass es mit dem Sieg im Silver Cup noch geklappt hat. Unser Ziel für Le Castellet lautet jetzt, die Führung in der Meisterschaft zu übernehmen.“
Die Piloten der Startnummer 63 erhalten vom 31. Mai bis 1. Juni beim nächsten Rennen des Blancpain GT Series Endurance Cup in Le Castellet die Chance, die Scharten der ersten beiden Läufe auszuwetzen. Davor steht für GRT Grasser Racing aber erst einmal das zweite Rennwochenende im ADAC GT Masters auf dem Programm. Vom 17. bis 19. Mai greifen drei Lamborghini Huracán GT3 EVO des Teams im tschechischen Most an.
Teamchef Gottfried Grasser: „Für die Startnummer 19 war es wirklich ein super Wochenende. Der Sieg im Silver Cup war richtig gut für die Jungs, sie haben einen super Job gemacht und ein perfektes Rennen gezeigt. Ich bin sehr stolz auf sie. Die Startnummer 63 hatte wirklich ein mega Qualifying. Mirkos Runde war unglaublich, eine halbe Sekunde vor dem Rest. Rolf und Christian haben auch ein super Qualifying gefahren, damit war ich sehr zufrieden. Der erste Stint lief auch sehr vielversprechend. Der Reifenschaden war natürlich eine riesen Enttäuschung. Wir waren vom Setup etwas zu aggressiv. Es ist einfach schade, denn wir haben uns selbst um eine Podestchance gebracht. Wir hatten an den vergangenen Wochenenden bei der #63 immer wieder technische Probleme und auch andere Vorfälle. Wir werden daran arbeiten, damit das nicht wieder passiert. Für Most sind wir optimistisch, dass es dort endlich in die richtige Richtung geht.“