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Blancpain
03.06.2019

Mercedes-AMG Motorsport mit zwei Klassensiegen in der Blancpain GT Series

Der dritte Lauf des Blancpain GT Series Endurance Cups hielt für Mercedes-AMG Licht und Schatten bereit. Bei dem hochkarätigen Sechs-Stunden-Rennen auf dem südfranzösischen Circuit Paul Ricard gab es zwei Klassensiege durch das AKKA ASP Team: Im Silver Cup setzen sich Nico Bastian (GER), Timur Boguslavskiy (RUS) und Felipe Fraga (BRA) durch, in der Pro-Am-Wertung jubelten ihre Teamkollegen Jean-Luc Beaubelique, Jim Pla (beide FRA) und Mauro Ricci (ITA). Rennpech vereitelte eine Top-Platzierung des Mercedes-AMG Team BLACK FALCON: Yelmer Buurman (NED), Maro Engel und Luca Stolz (beide GER) büßten mit dem 15. Rang zudem ihre Führung in der Gesamtwertung ein. Das Mercedes-AMG Team AKKA ASP mit dem Blancpain GT Series Titelverteidiger Raffaele Marciello (ITA) schied vorzeitig aus.

Le Castellet – Die dritte Runde des Blancpain GT Series Endurance Cups begann mit einem gemischten Auftakt für die Mercedes-AMG GT3 Teams. Im Qualifying für das 6-Stunden-Rennen konnte sich das Mercedes-AMG Team BLACK FALCON mit der Startnummer #4 gut in Szene setzen: Yelmer Buurman, Maro Engel und Luca Stolz holten die zweitbeste Zeit der insgesamt 49 GT3-Fahrzeuge und verschafften sich so eine gute Ausgangsposition.

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Bei idealen äußeren Bedingungen auf dem Circuit Paul Ricard sahen die Zuschauer ein von Beginn an hochklassiges GT3-Rennen. Neben Rennmanövern sorgten dabei vor allem unterschiedliche Boxenstrategien und Safety-Car-Phasen immer wieder für Führungswechsel und Verschiebungen im Klassement.

Beim Start gelang es Maro Engel zunächst, die Spitze zu übernehmen, die er in der Folge aber wieder einbüßte. Am Ende seines Stints übergab er den Mercedes-AMG GT3 #4 auf Podiumskurs liegend an Buurman. Mit zunehmender Renndauer wurde das Team mehrfach durch Reifenprobleme hinter die Spitze zurückgeworfen und kämpfte sich immer wieder heran. Schlussfahrer Luca Stolz rangierte auf dem achten Gesamtrang, als er 15 Minuten vor dem Rennende wegen eines erneuten Reifenschadens noch einmal zu einem Stopp in die Box musste und aus den Top-Ten fiel. Im Ziel musste sich das Trio mit dem 15. Gesamtrang begnügen und büßte damit auch seine Führung in der Gesamtwertung ein.

Einen guten Start in das Rennen erwischte der vom achten Platz gestartete Nico Bastian vom AKKA ASP Team. Der Silver Cup-Champion behauptete den Mercedes-AMG GT3 #90 während seines Doppelstints in den Top-Ten der Gesamtwertung. Auch Timur Boguslavskiy und Felipe Fraga hielten anschließend das Tempo hoch, so dass Schlussfahrer Fraga den elften Gesamtplatz perfekt machen konnten. Die beste Platzierung der acht gestarteten Mercedes-AMG GT3 bedeutete zugleich den ersten Rang im Silver Cup. Nach dem Klassensieg in Monza und dem dritten Platz in Silverstone steht das Team damit erneut auf dem Klassenpodium und baut seine Führung in der Silver Cup-Wertung aus. 

Eine starke Aufholjagd bot der vom 22. Platz gestartete Mercedes-AMG GT3 #6 von BLACK FALCON. Schon während der ersten beiden Rennstunden schloss Hubert Haupt (GER) zu den Top-Teams auf. Danach absolvierten Patrick Assenheimer (GER) und Gabriele Piana (ITA) ebenfalls solide Stints. Nach 176 Runden überquerte Schlussfahrer Piana die Ziellinie auf dem 14. Platz und sicherte damit zugleich den dritten Rang im Silver Cup. Haupt, Assenheimer und Piana liegen nun auf dem zweiten Rang des Silver Cup-Wertung.

In der Pro-Am-Klasse des Blancpain GT Series Endurance Cups gaben zwei Mercedes-AMG GT3 die Pace über weite Strecken vor: Die #87 vom AKKA ASP Team mit Jean-Luc Beaubelique, Jim Pla und Mauro Ricci setzte sich in der ersten Rennhälfte an die Spitze der Klassenwertung, gefolgt von der #74 von Ram Racing mit Darren Burke, Tom Onslow-Cole (beide GBR) und Remon Vos (NED). Die Führung der beiden Customer Racing Teams hielt bis ins Ziel, so dass nach Ablauf der Sechs-Stunden-Distanz der Pro-Am-Doppelsieg feststand. Onslow-Cole und Vos rangieren nun auf dem gemeinsamen zweiten Platz der Klassenwertung.

Kein gutes Wochenende erwischte Blancpain GT Series Titelverteidiger Raffaele Marciello im Mercedes-AMG Team AKKA ASP: Ein Motorschaden zwang das Team am Freitag dazu, das Aggregat der #88 zu wechseln, was als Strafe einen Rennstart aus der Boxengasse zur Folge hatte. Vom Ende des Feldes bot Vincent Abril (MON) zunächst eine beachtliche Aufholjagd. Nach dem ersten Fahrerwechsel bewegte Michael Meadows (GBR) den GT3 wieder in Reichweite der Top-Ten, als ein Unfall zur Rennmitte das vorzeitige Aus bedeutete. Marciello bleibt damit ohne Punkte im Kampf um die Titelverteidigung. Auch die #43 von STRAKKA Racing musste vom Ende des Feldes antreten, nachdem das Team wegen technischer Probleme das Qualifying abbrechen musste. Im Rennen setzten sich die Schwierigkeiten fort und führten schließlich zu einer Aufgabe des Rennens. Die nächste Station des Blancpain GT Series Endurance Cups ist das legendäre 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps (25. - 28. Juli).

Nico Bastian, AKKA ASP Team #90: „Das Rennen ging sehr turbulent los. Ich konnte mich aber zum Glück aus allen kritischen Situationen heraushalten. Nach meinem Stint habe ich das Auto auf P5 übergeben. Eine unglückliche Durchfahrtsstrafe hat uns dann leider etwas Zeit gekostet. Am Ende des Rennens hatten wir aber noch einen sehr guten Speed, so dass wir den Sieg im Silver Cup einfahren konnten. Das war wichtig, um unsere Führung weiter auszubauen.“

Jim Pla, AKKA ASP Team #87: „Über den Sieg in der Pro-Am-Klasse freuen wir uns riesig. Das Auto lief wirklich super, einfach perfekt. Wir hatten eine sehr gute Balance und auch unsere Renneinteilung mit den Stopps ging auf. Ich freue mich für das ganze Team. So müssen wir weitermachen.“

Hubert Haupt, BLACK FALCON #6: „Bei uns lief nicht alles optimal, sonst wäre bestimmt noch mehr drin gewesen. Das Podium im Silver Cup war unser Ziel – das haben wir erreicht. Es war ein hartes Rennen und vor allem in der Startphase sehr turbulent. Da konnten wir viele Plätze gut machen. Jetzt sind wir Zweite der Silver Cup-Wertung und schauen nach Spa – dort gibt es wieder viele Punkt zu holen. Diese Chance wollen wir nutzen!“

Maro Engel, Mercedes-AMG Team BLACK FALCON #4: „Das war ein sehr enttäuschender Rennverlauf. Unsere Ausgangsposition mit P2 war eigentlich optimal und auch die Pace im Rennen war stark. Leider hatten wir dann aber immer wieder mit Reifenproblemen zu kämpfen, die uns zurückgeworfen haben. Den Grund dafür müssen wir noch analysieren, aber so war kein Top-Ergebnis möglich. Das ist ärgerlich, denn wir waren sehr gut vorbereitet.“
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