Isaac Tutumlu Lopez nutzte die Startphase für sich, schob sich direkt zu Beginn des Rennens vor Pole-Sitter Simon Reicher, der daraufhin Kenneth Heyer im Rückspiegel hatte. Ein ganz besonders spannendes Rennen entwickelte sich in den folgenden dreißig Minuten vor den Augen der Teilnehmer und Zuschauer, denn die drei führenden Fahrzeuge – zwei Audi und ein Mercedes – bildeten über die gesamte Distanz einen Pulk. Gleich stark gelang es keinem der drei routinieren Piloten, sich abzusetzen oder größere Abstände zu schaffen. Besonders in den Überrundungsphasen sorgte dies für packende Szenen dicht an dicht. Tutumlus grün-grauer Audi #18 von Car Collection Motorsport lief wie ein Uhrwerk und der türkisch-spanische Fahrer mit kurdischen Wurzeln durfte sich mit Reicher und Heyer im Nacken keinen Patzer erlauben. Es waren noch zehn Minuten zu fahren, als es dem GT3-Profi Heyer gelang, Simon Reicher zu überholen und am Ende auf Gesamtrang drei zu verweisen.
„Viel glücklich, zweites Rennen für Kurdistan Racing Team“, gab Tutumlu, eingewickelt in die kurdische Landesflagge, in seinem charmanten Deutsch im Parc fermé der Sieger zu Protokoll und strahlte: „Es war ein einmaliger Kampf, die Überrundungen waren tricky, was für ein großartiges Rennen!“ Nicht minder glücklich schaute Kenneth Heyer aus dem Rennoverall, wie immer ganz Sportsmann: „Wir haben uns nichts geschenkt und fuhren alle am Limit, Isaac ist gefahren wie ein Berserker, im 140-Prozent-Bereich unterwegs ohne Fehler, ich freue mich über seinen verdienten Sieg!“ Simon Reicher kommentierte: „Kenneth und Isaac sind besser weggekommen, zum Schluss hat es nicht mehr gereicht, ich ärgere mich über mein Ergebnis, aber stimme den Kollegen zu – es war ein geiles Rennen!“
Mario Hirsch (Mercedes-AMG GT3) stand zum zweiten Mal an diesem Tag der undankbare Platz des Vierten zu, was die Leistung von ihm und seinem Einsatzteam équipe vitesse nicht mindern soll. Im Rennen gab Hirsch damit nach dem Führungs-Trio den Ton für das restliche Teilnehmerfeld an, das insgesamt 40 Sekunden und mehr Rückstand auf das Dreier-Gespann an der Spitze hatte.
Peter Schmidt, Teamchef von Car Collection Motorsport, konnte sich im Audi leicht nach vorne arbeiten und erzielte den sechsten Gesamtrang hinter dem Aston Martin-Fahrer Timo Scheibner und vor Markus Alber in der Zebra-Corvette. Die anschließenden Wagen der Marke Porsche fuhren quasi ihr Rennen im Rennen, wobei sich natürlich der achtplatzierte Oliver Engelhardt von den Cup-Fahrern abhebt, da sein ‚Brumml‘ getauftes Modell 991.2 GT3 R in Klasse 1 gewertet wird.
Großer Erfolg für den erst 18 Jahre alten Jacob Erlbacher: Er besiegte seinen erfahrenen Trainer Christoph Dupré und sicherte sich damit seinen zweiten Sieg in Klasse 3. Auf den Plätzen elf und zwölf folgten Christof und Thomas Langer. Lediglich Mike Hansch (Attempto Racing Porsche 911 GT3 R) und Berthold Gruhn (Team Gruhn Stahlbau, Audi R8 LMS GT3) mussten ihre Fahrzeuge in einem unfallfreien Rennen vorzeitig in den Boxen abstellen.
Klassensieger
Klasse 1: Isaac Tutumlu Lopez (Audi R8 LMS GT3)Klasse 2: Timo Scheibner (Aston Martin Vantage GT3)
Klasse 3: Jacob Erlbacher (Porsche 991 GT3 Cup)
Die nächsten beiden DMV GTC-Wertungsläufe finden am 7. September auf dem Circuit Zolder (BE) statt.
Verantwortlich für den Inhalt: Sylvia Pietzko