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DTM
04.07.2019

Aston Martin Vantage DTM gibt Debüt auf dem Norisring

Eine fantastische Kulisse, hohe Temperaturen sowie ein anspruchsvoller Stadtkurs, der jeden Fehler sofort bestraft: Am kommenden Wochenende erwartet R-Motorsport auf dem Norisring eine echte Herausforderung. 

Der Traditionskurs in Nürnberg gilt als einer der absoluten Höhepunkte jeder DTM-Saison. Dabei sorgt aber nicht nur die einzigartige Atmosphäre für ein besonderes Rennwochenende. Auch der Straßenkurs selbst stellt die Fahrer und Teams vor eine ganz besonders knifflige Aufgabe. 

Der Streckenverlauf mag mit seinen langen Geraden, den beiden Spitzkehren sowie seiner insgesamt geringen Kurvenanzahl simpel aussehen, aber die rund 47 Sekunden Rundenzeit haben es wahrlich in sich. Auf den Geraden erreichen die neuen DTM-Fahrzeuge voraussichtlich Geschwindigkeiten von mehr als 265 km/h. Die Durchschnittsgeschwindigkeit zwischen den Nürnberger Leitplanken und Mauern beträgt 185 km/h. 

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Während die schnellste Kurve mit 102 km/h durchfahren wird, passieren die Piloten die Grundig-Haarnadelkurve mit gerade einmal 52 km/h. Beim Anbremsen der Grundig-Kehre sind die Fahrer auf einem Bremsweg von 175 Metern Belastungen von bis zu 2,5 G ausgesetzt. 

Auch aus strategischer Sicht stellt der Norisring eine besondere Herausforderung dar. So ist eine Zwei-Stopp-Strategie möglich, wenn auch nicht ganz optimal. Ein Fragezeichen schwebt noch über dem Reifenabbau, der aufgrund der neuen Turbo-Aggregate noch schwer vorherzusagen ist. Normalerweise liegt dieser auf dem Norisring jedoch eher auf der niedrigeren Seite. Die Fahrer verlieren bei einem Boxenstopp um die 40 Sekunden. 

Für drei der vier Piloten von R-Motorsport beginnt das Rennwochenende mit einem besonders erfreulichen Moment: zwischen den beiden Freien Trainings (13:00 Uhr & 16:15 Uhr, Live-Stream auf ran.de) nehmen Paul Di Resta, Ferdinand von Habsburg und Daniel Juncadella am Freitag in der Zeit zwischen 15:15 und 15:30 Uhr vor der Team-Hospitality ihre neuen Dienstfahrzeuge vom Typ Aston Martin Vantage in Empfang. Jake Dennis ist bereits seit einigen Wochen im Besitz seines neuen Dienstautos der britischen Luxus-Sportwagenmarke. 

Am Samstag und Sonntag sitzt das Fahrer-Quartett dann wieder in den vier Aston Martin Vantage DTM Boliden. Los geht es wie immer mit den beiden Qualifyings (Sa: 10:25 Uhr, So: 10:35 Uhr, jeweils live auf ran.de), gefolgt von den zwei Rennen (Sa & So: jeweils 13:30 Uhr, live auf SAT.1). 


Stimmen zum Rennwochenende auf dem Norisring 

Jake Dennis: „Der Norisring ist für die enorme Stimmung unter den Fans bekannt. Es ist einfach unglaublich, wie viele Menschen zu diesem Rennen pilgern. Die Strecke selbst ist mit ihren langen Geraden und sehr wenigen Kurven absolut einzigartig im Rennkalender. Der Norisring ist ein echter Stadtkurs. Es gibt keinerlei Raum für Fehler. Wenn du nur den kleinsten Fehler begehst, landest du sofort in der Mauer. Deshalb ist diese Strecke so klasse. Jede Qualifying-Runde ist komplett am Limit und auf diesem kurzen Kurs kann ein Zehntel über drei Startreihen entscheiden. Meine bislang beste Erinnerung an den Norisring stammt wahrscheinlich aus der Saison 2015, als ich in der Formel 3 auf die Pole-Position gefahren bin. Wir hatten an diesem Wochenende eindeutig nicht das beste Auto, aber mit einer perfekten Runde konnte ich mir mit einem Tausendstel Vorsprung die Pole sichern. In diesem Jahr habe ich mir eine ähnliche Runde vorgenommen. Damit wäre ich dann echt zufrieden, haha!“ 

Paul Di Resta: „Ich liebe es, dass der Norisring so kurz ist. Der Streckenverlauf mag mit den beiden Haarnadeln und den Esses einfach aussehen, aber der Kurs ist trotzdem technisch sehr anspruchsvoll. Es ist beinahe unmöglich, eine perfekte Runde zu fahren, da die vielen Bodenwellen das Anbremsen ganz besonders vor den Haarnadeln unheimlich schwierig machen. Man darf wirklich keine Zeit liegen lassen, da im Qualifying Tausendstelsekunden über deine Platzierung entscheiden können. Ich bin bei diesem Rennen schon auf das Podium gefahren, aber ich konnte in der DTM noch nie ganz oben stehen. Mein bislang einziger Sieg in den Straßen von Nürnberg ist mir 2006 in der Formel 3 gelungen.“ 

Ferdinand von Habsburg: „Der Norisring ist eine überraschend physische Strecke und sehr intensiv. Äußerste Perfektion ist gefragt und jede Kurve hat ihren eigenen Charakter. Das muss man respektieren, um schnell zu sein. Die Strecke muss man gut verstehen, denn um die Probleme herum zu fahren, ist dort nicht möglich. Dieser Stadtkurs stellt total andere Anforderungen als konventionelle Strecken, das muss man in kürzester Zeit verinnerlichen, um dort schnell zu sein. Mein schwierigstes Rennen erlebte ich 2017 im zweiten Formel-3-Rennen, das ich mit einer gebrochenen rechten Hand nach einem Unfall am Vortag zu Ende fuhr und dabei sogar um einen Podiumsplatz kämpfte.“ 

Daniel Juncadella: „Auf dem Norisring gefallen mir vor allen Dingen die engen Rad-an-Rad-Zweikämpfe auf dieser kurzen Strecke sowie die fantastische Atmosphäre am Rennwochenende. Es ist immer das am besten besuchte Rennen des Jahres und die Tribünen sind stets prall gefüllt. Die größte Herausforderung für uns Fahrer, ist, die richtigen Bremspunkte zu finden. Am Ende der langen Geraden ist es extrem schwierig, so spät wie möglich zu bremsen, da man dabei immer versuchen muss, den Bodenwellen auszuweichen. Wenn einem das gelingt, macht man Rundenzeit gut. Auf diesem Kurs ist es entscheidend, die Bremsperformance voll auszunutzen. Mein schönstes Erlebnis auf dem Norisring war bislang meine erste DTM-Pole-Position, die ich im Vorjahr dort einfahren konnte. Daran werde ich mich immer erinnern. Das war ein absolutes Highlight für mich. Es war großartig, dass mir das gerade auf dem Norisring vor so einem riesigen Publikum gelungen ist.“ 

Dr. Florian Kamelger, Team Principal: „Vor dem vierten DTM-Wochenende haben wir an den beiden Testtagen in Vallelunga mit Jake Dennis und Paul Di Resta an der Verbesserung der Performance und Zuverlässigkeit unseres Aston Martin Vantage DTM gearbeitet, um auf dem Norisring einen weiteren Schritt hinsichtlich der Wettbewerbsfähigkeit machen zu können. Der Nürnberger Stadtkurs ist jedoch eine sehr spezielle Strecke mit einem ganz besonderen Layout. Der Streckenverlauf sieht zwar einfach aus, hat es aber in sich. Nirgendwo werden die Bremsen mehr beansprucht als vor den beiden Haarnadelkurven. Vor der Grundig-Kehre, der langsamsten Kurve, werden die DTM-Autos von einem Topspeed von über 270 km/h mit DRS auf rund 50 km/h brutal herunter gebremst und das 68 Mal über die Renndistanz. Bei den Verzögerungswerten von 2,5 G beim Anbremsen werden hier Mensch und Material extrem beansprucht. Die DTM-Rennen in Nürnberg haben wegen der großen Zuschauerkulisse stets eine tolle Atmosphäre und es wäre besonders schön, den Fans dort eine gute Leistung zu zeigen und wieder Punkte-Resultate einzufahren.“