DTM
19.05.2019
Immer wieder sonntags: René Rast triumphiert auch in Zolder
Nachdem der 2017er-Champion am Samstag mit technischen Problemen frühzeitig aufgeben musste, sicherte er sich am Sonntag mit kluger Taktik und kämpferischer Fahrt den Sieg. Und der wurde definitiv nicht auf dem Silbertablett serviert: Rast sicherte sich seinen zweiten Saisonsieg nach einem sehenswerten Duell mit Aufsteiger und Pole-Sitter Sheldon van der Linde (RSA, BMW). Noch bevor die Topfahrer zum Pflichtstopp an die Box kamen, setzte Rast in Runde zehn das entscheidende Manöver, zwängte sich an den perfekt gestarteten und führenden van der Linde vorbei. Rast zog in der Folge auch nach dem Einsatz des Safety-Cars dem Feld davon und siegte souverän. Rang zwei ging an Philipp Eng (AUT, BMW), Rang drei an Rasts Rosberg-Teamkollegen Jamie Green (GBR, Audi).
Einen weiteren starken Tag erwischte Eng. Von Rang drei aus gestartet fiel der Sieger des Vortages zunächst auf die fünfte Position zurück. Nicht, ohne sich mit einer starken Leistung auf Rang zwei zurück zu kämpfen. Eng kämpfte sich unter anderem an Robin Frijns (NED, Audi) und seinen BMW-Markenkollegen van der Linde vorbei. Van der Linde, der das Rennen im ersten Drittel angeführt hatte, kam gegen Rennende mit abbauenden Reifen stark unter Druck – Rang fünf. Ebenfalls stark: Jake Dennis (GBR, Aston Martin). Der Youngster erkämpfte sich in der Schlussphase des Rennens Rang sechs – unter anderem mit einem starken Manöver gegen die DTM-Champions Marco Wittmann (GER, BMW) und Bruno Spengler (CAN, BMW).
Mehr Action liefert die DTM vom 07. bis zum 09. Juni in Misano (Italien). Dann auch mit Moto-GP-Star Andrea Dovizioso (ITA), der als Gaststarter mit Audi antritt.
Stimmen – 2. Rennen, Zolder
René Rast, Sieger:
„Wahnsinn, was das Auto heute wieder zu leisten imstande war. Meine Jungs haben eine starkte Leistung gebracht, das Auto nach den Beschädigungen gestern wieder tip-top hinzustellen. Ihnen danke ich ganz besonders. Manchmal hat man einen Flow, dann geht einfach alles.“
Philipp Eng, 2. Platz:
„Was für ein super Wochenende! Platz eins, Platz zwei und die Führung in der Meisterschaft – daran könnte ich mich gewöhnen, ganz besonders nach dem Lehrjahr 2018. Zu Beginn wollte zu viel. In der ersten Runde habe ich zu spät gebremst, als ich Sheldon van der Linde außen überholen wollte. Dabei sind drei durchgeschlüpft. Doch mit einer guten Strategie haben wir uns wieder zurück auf das Podium gekämpft.“
Jamie Green, 3. Platz:
„Das war eine lange Zeit ohne DTM-Podium für mich. Ich bin froh, nach einem ganzen Jahr ohne Top-3-Resultat wieder vorn dabei zu sein. Für mich war es das erste Mal in Zolder, ich hatte mich auf ein schwieriges Wochenende vorbereitet. Umso besser, wieder auf dem Podium zu sein. Die Strecke ist eng und sehr technisch. Ich bin heute das Risiko eingegangen, während der Safety-Car-Phase einen zusätzlichen Stopp einzulegen – das hat sich wegen der frischeren Reifen ausgezahlt.“
Gerhard Berger, 1. Vorsitzender ITR e. V.:
„Wir haben zwei tolle Rennen gesehen. Die Rückkehr der DTM nach Zolder war ein voller Erfolg. Insbesondere das Rennen am Sonntag war so spannend, wie Motorsport nur sein kann. Die DTM hat unter Beweis gestellt, dass man mit unseren Autos auch auf engeren Old-School-Rennstrecken überholen kann. Es gab zahlreiche Rad-an-Rad-Duelle, eine Safety-Car-Phase mit einem spektakulären Indycar-Restart sowie Zweikämpfe ums Podium bis zur letzten Kurve. Mann des Wochendes ist für mich Sheldon van der Linde. Dieser Junge kommt aus dem Nichts und mischt beim zweiten Event bereits munter mit den Großen vorne mit. René Rast war am Sonntag wieder einmal auf einem anderen Level unterwegs, und dass Philipp Eng seinen ersten Sieg holt, taugt mir als Österreicher natürlich auch. Wichtig ist für mich nach vier Saisonrennen die Erkenntnis, dass Audi und BMW nach den vielen technischen Änderungen mit den neuen Turbo-Autos der Generation 2019 auf Augenhöhe unterwegs sind. Und Neuling Aston Martin holt mit großen Schritten auf.“
Ergebnis – 2. Rennen, Zolder
1. René Rast (GER), Audi, 39 Runden in 59.24,539 Min.
2. Philipp Eng (AUT), BMW, + 9,845 Sek.
3. Jamie Green (GBR), Audi, + 11,791 Sek.
4. Mike Rockenfeller (GER), Audi, + 12,601 Sek.
5. Sheldon van der Linde (ZAF), BMW, + 13,195 Sek.
6. Jake Dennis (GBR), Aston Martin, + 19,825 Sek.
7. Bruno Spengler (CAN), BMW, + 20,468 Sek.
8. Nico Müller (SUI), Audi, + 21,563 Sek.
9. Pietro Fittipaldi (BRA), Audi, + 22,661 Sek.
10. Joel Eriksson (SWE), BMW, + 23,550 Sek.