GTC
09.07.2019
Was für eine geile Zeit – Hammertime in Wittgenborn
Die Top-Mannschaften versuchen, alles auszureizen. Im zweiten Lauf werden selbstverständlich zwei der sechs erlaubten neuen Reifen montiert, um auch das letzte Zehntel zu nutzen. Die Renndauer zählt längst zur Sprintdistanz innerhalb der GTC. Da war es kein Wunder, dass es bereits im ersten Lauf drei Strafen wegen Untergewicht gab (FirEx Junioren, RBM Team85 und die #15 vom ADAC Team Nordbaden).
Und dann war es auch noch ziemlich heiß am vergangenen Wochenende in Wittgenborn. Dies spielte wohl auch eine Rolle, das nicht wie gewohnt die OTK-Übermacht die Pace setzte, sondern die zahlenmäßig unterlegenen Mannschaften mit einem Mach1 oder MS den Ton angaben.
Das Qualifying sicherte sich die #34 vom MSC Oberflockenbach mit ihrem MS vor dem Mach1 befeuerten Team vom WGKC. Das spiegelte sich auch im Rennen 1 wider. Der MSC O und der WGKC enteilten dem Feld, während man im OTK-Lager über plötzlichen Speedverlust gegenüber dem Vortag klagte. Ganz arg traf es ATW Racing die über sieben Zehntel suchten und ratlos waren. Erst als es im Rennen 2 kühler und regnerisch wurde, ging ihr Gerät wie „Harry“.
Doch zunächst glühte die #34 voran, bis den Jungs ein Gaszug riss. Aus der Traum von der Aufholjagd nachdem schon die ersten beiden Läufe mehr als enttäuschend liefen. Der WGKC brachte den drei Stunden Sprint dann locker nach Hause und gewann mit 33 Sekunden Vorsprung auf den KSF Bosch und dem Tabellenführer von Honda Spirit (-1Rd.) Ihr Hauptgegner in der Meisterschaft, Oberheiden Motorsport hielt mit P4 Anschluss vor dem Kollektiv-Seidel Racing und dem bestplatzierten Trophy-Team von Talentfrei. Direkt dahinter zogen die Schnitzelalm Mädels die große Show ab, wobei die Junior-Mädels sogar die Nase vor der #101 hatte. Dies alles auf Gesamträngen 7 und 8! Ganz stark, schließlich startete man im letzten Jahr noch in der Cup-Klasse! EM Racing aus Cheb und DG Racing by Messebau komplettierten danach die Top-Ten.
Rennen 2 über 6h, war irgendwie ein Abziehbild des es ersten Laufes. Gleich fünf Strafen wegen Untergewicht und dreimal wegen Speedlimit zeugten von einem weiteren Ritt auf der Rasierklinge. Auf der Strecke das gleiche Bild wie im ersten Rennen. Jeder Stundenausdruck bis zur Halbzeit sah entweder die #34 vom MSC Oberflockenbach oder die #28 vom WGKC vorn, bis der Mach1-Mannschaft bei einer Boxenausfahrt der Motor abstarb und der Helfer in der Hektik auf die Strecke rannte, um zu helfen. Die nun fällige drei Minuten Zeitstrafe verhagelte ihnen natürlich das Rennen (P18). Damit aber nicht genug der Dramen. Knapp eine Stunde später strandete die #34 vom MSC Oberflockenbach. Hinterachse gebrochen. Die gesamte Boxengasse litt mit. Das konnte doch nicht wahr sein. Zum Saisonauftakt mit kleinen Problemen auf P6. OK, kein Glück gehabt, weiter geht es. Dann bricht in Oppenrod eine Hinterachse und nun in Wittgenborn erst der Gaszug und dann erneut die Hinterachse! Hallo? Das ist der amtierende Meister! Wie viel Pech kann man den noch haben? Nach einem schnellen Wechsel der Achse kam natürlich nicht mehr als raus als P20.
Solche Geschenke nimmt man natürlich gern entgegen. Honda Spirit gewann vor Oberheiden Motorsport und dem KSF Bosch. Die OTK-Fraktion profitierte außerdem von einer deutlich abgekühlten Strecke in den letzten Stunden und damit mit weniger Speed-Problemen. Talentfrei feat Ghost Busters lief auf einem starken P4 ins Ziel und hat zwei weitere Trophy Mannschaften im Schlepptau. Das ADAC Team Nordbaden vor EM Racing aus Cheb. Dahinter die ATW Mannschaft auf P7 die heute noch rätseln, warum bei ihrem Kart ab der fünf Rennstunde der Nachbrenner einsetzte. H&R, NFO Motorsport und KSR komplettierten die Top-Ten.
Rennen 3, am Sonntag ging wieder über 3h. Erneut waren die Taktiker und Pokerspieler gefragt. Es war nass, sollte aber demnächst abtrocknen. Nur wann und wie schnell? Slicks oder Regenreifen? Gut die Hälfte entschied sich für Regenreifen, darunter die Mehrheit der Top-Runner. Letztendlich war es fast egal. Eine frühe Pace-Kart Phase nutzten alle um auf Slick zurück zu gehen und hatten so nur einen kleinen Vorteil gengenüber den Teams, die erst mit Slicks hinterherrutschten, sich aber nun einen Wechsel ersparten. Auch der MSC Oberflockenbach kam sehr früh in die Box, nachdem man dem Feld förmlich enteilt war. Über den Grund und die anschließende Strafe legen wir hier den Mantel des Schweigens. Erst kein Glück und dann kommt auch noch Pech hinzu. Kopf hoch Leute, jeder darf Fehler machen. Einfach Mund abputzen und weiter geht’s.
Das Rennen sollte nun das spannendste des Wochenendes werden. Im Ziel trennten die ersten Sechs gerade Mal 44 Sekunden. Der KSF Bosch behielt mit knapp fünf Sekunden die Oberhand vor den Trophy-Teams von Talentfrei und den Hausexperten. Die Wiesbadener machten extremen Druck in den Schlussrunden und mussten sich nur zwei Zehntel geschlagen geben. Honda Spirit reichte P4 um sich als „Wochenend-Gesamtsieger“ feiern lassen zu dürfen. Nach Liedolsheim und Oppenrod hörten die Beteiligten nun zum dritten Male Ben Zuckers „Was für eine geile Zeit“, die Siegerehrungs-Hymne der #22. Honda Spirit führt zur Halbzeit natürlich die Meisterschaft an. Doch es sind nur 24 Punkte auf Oberheiden Motorsport (P5 im Rennen 3) Die unglaubliche Truppe von Talentfrei feat Ghost Busters hat sich auf P3 in der Meisterschaft gemütlich gemacht. Der Rückstand auf Honda Spirit beträgt zwar satte 61 Punkte, aber es ist erst Halbzeit und noch werden 190 Punkte vergeben. Darauf hoffen auch H&R powered by KRM-Siegen, die das Verfolgerfeld der Tabelle anführen. Direkt dahinter nun der KSF Bosch und ATW Racing.
Nächster Schlagabtausch: Das 12h Rennen in Templin am 3. August 2019.