Freitag, 27. Dezember 2024
Motorsport XLDas Motorsport MagazinVorschau Abonnement
PCHC
02.04.2019

Spannender Saisonauftakt der PCHC in Hockenheim

Heinz-Bert Wolters (997 GT3 R) ließ beim Saisonstart der Porsche Club Historic Challenge nichts anbrennen. Der Vizemeister siegte auf dem Hockenheimring gleich dreimal vor dem Porsche 991 GT3 Cup mit den Piloten Kim Berwanger und Michael Joos.

Es war wohl die Szene des Wochenendes. Da lieferten sich Heinz-Bert Wolters und Kim Berwanger respektive Michael Joos den Kampf um die Gesamtsiege. Packend und richtig eng ging es zwischen den beiden Porsche in allen drei Rennen stellenweise zu. Am deutlichsten war es noch im dritten Heat, als Wolters 2,34 Sekunden vor Berwanger den Zielstrich überquerte. Doch was haften blieb, war ebene jene Situation, als das Team von Joos Sportwagentechnik dem Konkurrenten zur Hilfe kam. Bei Wolters war ein Defekt an der Spurstange aufgetreten. „Ohne die Hilfe hätte ich nicht mehr fahren können. Das selbstlose Helfen finde ich einfach großartig“, zeigte sich Wolters von der Hilfsbereitschaft beeindruckt. Zur sportlichen Seite äußerte sich der Dreifachsieger wie folgt: „Am Start war es natürlich anfangs noch etwas eng und Kim Berwanger ging zunächst kurz vorbei. Aber mein Auto lief heute sehr gut und in der zweiten Runde übernahm ich die Spitze. Die Reifen haben auch gepasst und auf der Bremse war das heute sehr gut. So konnte ich meinen Vorsprung kontinuierlich ausbauen. Es war alles fair und das Rennen hat viel Spaß gemacht.“

Anzeige
Kim Berwanger, der das erste und dritte Rennen im Cockpit des 991er saß, zeigte sich mit dem Ergebnis zufrieden. „Ich denke, in der Klasse waren wir sehr gut unterwegs. Ich hatte allerdings gehofft, dass ich ein bisschen an Heinz-Bert Wolters dranbleiben kann. Da ist der Kontakt doch zu schnell abgerissen. Gegen Ende bin ich wieder näher rangekommen, aber zu mehr hat es nicht mehr gereicht. Nach hinten war der Abstand so groß, dass keine Gefahr mehr drohte und ich mich auf vorne konzentrieren konnte.“ Michael Joos, der mit einer hervorragenden 1.42,937 die Pole eingefahren hatte, konnte Wolters ebenfalls nicht bezwingen. Auch für ihn hieß es im zweiten Rennen Platz zwei. Auch der dritte Platz auf dem Gesamttreppchen war in allen drei Rennen in festen Händen. Klaus Horn belegte mit seinem Porsche 997 GT3 R diesen dreimal, wobei er zumindest in Rennen drei Kim Berwanger längere Zeit unter Druck setzen konnte.

Viele Wechsel gab es dagegen auf den weiteren Plätzen, meist alle sehr eng umkämpft. Im ersten Rennen holte sich das Team Crow/Alber (997 GT3 Cup) den vierten Platz und somit Rang drei in der Klasse 10. Knapp dahinter belegte Andreas Sczepansky (991 GT3 Cup) den fünften Rang vor dem Sieger der Klasse 8, Francesco Klein (997 GT3 Cup). Sczepansky verdrängte im zweiten Heat den ZEBRA Racing Porsche von Platz vier und brachte diesen souverän über den Zielstrich. Allerdings konnte auch Sczepansky den vierten Rang beim letzten Rennen des Tages nicht halten. Von der sechsten Startposition aus setzte sich Bleyer im zweiten Joos 991 GT3 Cup sofort an die vierte Stelle, wobei Sczepansky zumindest gegen Rennende noch einmal gefährlich nahe kam. Sechster wurde Gerhard Kilian, der mit dem neuen Porsche 991 GT3 Cup zunehmend besser zurechtkam: „Ich muss mich noch an das neue Auto gewöhnen. Für mich ist zunächst wichtig, dass nichts passiert. Ich sehe das zunächst erst einmal als Lehrjahr für mich an. Ich würde sagen just for fun, dann sehen wir weiter.“

Ein fast perfektes Wochenende erwischte Francesco Klein, der zwei Siege und einen zweiten Platz in der Klasse 7 feierte. Bereits im Qualifying erzielte Klein vor Teamchef Kurt Ecke die Bestzeit in der Klasse. Nach einen sechsten und fünften Gesamtrang sowie den zwei Klassensiegen reichte es in Durchgang drei nur noch zu Platz neun. Ausgerechnet Kurt Ecke fand den Weg an Klein vorbei. Dritter wurde einmal Thomas Prager, während Vitus Harder in den Rennen zwei und drei auf die dritte Klassenposition fuhr. „Das war für mich ein toller Saisonauftakthier in Hockenheim. Es hat mich gefreut, dass bei dem großen Starterfeld die Leistungsdichte doch nah beieinander ist. Es waren viele Neue dabei, deren Leistung man erst so ein bisschen einsortieren muss. Ich bin sehr zufrieden mit meiner Leistung und meinem Ergebnis in der Klasse. Ich konnte sogar ein wenig an den vorderen 991 schnuppern und etwas mitkämpfen. Ich habe aber nichts mit Gewalt probiert, um da noch mehr zu machen“, zeigte sich Klein mit seinem Saisonauftakt zufrieden.

Nach dem Wechsel von Vorjahresmeister Gerhard Kilian wurden in der Klasse 6 der älteren 997er Modelle die Karten neu gemischt. Die Klasse erlebte regen Zuspruch, doch am erfolgreichsten waren zwei alte Bekannte. Gleich zwei Klassensiege fuhr Bernhard Wagner ein, der im ersten Christian Voigtländer knapp hinter sich ließ. „Das Rennen am Samstag war gut. Es war Druck ohne Ende, das ganze Rennen über. Aber ich bin ohne Fehler gefahren, deshalb konnte Christian Voigtländer nicht überholen. Wir sind im Prinzip gleich schnell. Er war immer dran, kam aber nicht vorbei“, so der Klassensieger. Voigtländer drehte im zweiten Rennen am Sonntagmorgen den Spieß um und siegte vor Wagner. Er konnte einen Fehler von Wagner ausnutzen, als dieser nach einem Überholvorgang in den Notausgang musste. „Das war heute quasi wie ein Abstaubertor. Wenn der Verkehr nicht gewesen wäre, wäre ich nicht vorbei gekommen. Da ist der Bernhard Wagner einfach zu gut. Aber das Rennen hat Spaß gemacht und es war eine tolle Runde“, so der Berliner. Durchgang drei toppte jedoch noch einmal alles. War Rennen eins schon knapp, so war es diesmal extremst eng. Gerade einmal 0,181 Sekunden entschieden über den Klassensieg. Dreimal Dritter wurde Thomas Braun.

Mittlerweile gehören auch die 996er Modelle zu den Historischen. Somit durfte Dr. Florian Keck (996 GT3 Cup) an diesem Wochenende gleich mehrfach aufs Podium klettern. Wie man den 996er Piloten kennt, mischte er sich mitten unter die modernen 991er und 997er Modelle. „Ich bin mit meinem Rennen sehr zufrieden. Ich denke ich bin ein gutes Rennen gefahren und habe mich mit Udo Schwarz etwas duelliert. Ich war zwar in der Klasse alleine, da ich aber jetzt zu den Historischen gehöre, fahre ich da um den Gesamtsieg. Das habe ich bei allen drei Rennen geschafft“, so Keck. Das gelang auch Georg Vetter (964 Carrera 2), der in der Klasse 3 von Arne Bast (993 Carrera) und Ed van Heusden (944 Turbo) nicht zu schlagen war. In der Klasse 2 gingen zwei Siege an den Fahrer mit der wohl längsten PCHC-Karriere, Dieter Graf im Porsche 924, sowie ein Erfolg an das Team Jaeckel/Hessel (968 CS). Als Solist war Helmut Piehler im Porsche Cayman S in der Klasse 1 unterwegs.
Anzeige