Rallye Allgemein
23.07.2019
Erste ERC Junioren-Bestzeit bleibt unbelohnt
Harte, raue Asphaltstraßen und selektive Bergpassagen wechselten sich auf der Rally di Roma Capitale ab. Während Roman Schwedt sich schnell mit den flüssigen Abschnitten anfreundete, ging er mit Respekt die härteren Strecken an. Den ersten Tag beendete er zufrieden auf Platz vier, war aber auch kritisch mit sich selbst: „Ich habe nach der ersten Schleife mit dem rauen und rissigen Asphalt nicht genau gewusst, wo wir Zeit verloren haben, aber es war definitiv so. Dass wir auf den anderen WP die Zeit wieder herausfahren konnten, hat uns den vierten Platz eingebracht, auf dem wir gerne „übernachtet“ haben“, so Schwedt.
Der zweite Tag begann gleich mit einem frühen Highlight: Mit dem Peugeot 208 R2 fuhr der Förderkandidat der ADAC Stiftung Sport die Bestzeit in der Junioren-Klasse der Rallye Europameisterschaft. „Das war ein wahnsinnig gutes Gefühl. Ich habe darauf hin gearbeitet und wusste, dass ich das auf Asphalt schaffen kann, wenn alles passt. Dass es hier nun so weit war, hat mich sehr gefreut“, ergänzt Schwedt, der mit dieser Attacke den vor ihn platzierten Spanier ordentlich unter Druck setzte. Um die Chancen auf eine Podiumsplatzierung zu nutzen, musste Schwedt nun auch taktieren. „Eine gute Erfahrung für uns. Im direkten Zweikampf mit einem Konkurrenten zu stehen und auf jede Zehntelsekunde zu schauen, hat uns zusätzlich motiviert“, so Schwedt, der im Service Park das Set-Up für den zweiten Durchgang am Samstagnachmittag zusammen mit dem Team von ROMO Motorspot optimiert hatte.
In die verbleibenden vier Wertungsprüfungen startete das Team Schwedt/Wichura mit der drittschnellsten Zeit und nicht einmal fünf Sekunden Rückstand auf den drittplatzierten Spanier. Auf der darauffolgenden WP 13 bemerkte Schwedt in einer Kurve, dass der 208 Leistung verlor. „Noch bevor ich das an meinen Co-Piloten weiter geben konnte, musste ich das Auto schon abstellen. Das ging unheimlich schnell, aber mit rauchendem Motor ist nichts mehr zu machen“, fasste Schwedt enttäuscht zusammen. „Jetzt müssen wir sehen, wie wir weiter machen und die Situation weiter analysieren. Wir wissen jetzt schon, dass es kein Fahrfehler war, der den Defekt hervorgerufen hat, aber das bringt uns die gute Platzierung auch nicht wieder“, ergänzt er.
Nach den guten WP-Zeiten ist der technische Defekt und der damit verbundene Ausfall eine herbe Enttäuschung für den Nachwuchsfahrer in seiner ersten Saison in der Junioren Rallye Europameisterschaft. „Ich versuche dennoch das Positive zu sehen: Es war eine geniale Rallye, die ich vorher nicht kannte und bei der ich wieder viel gelernt habe. Diese Erfahrung wird mir weiter helfen, da bin ich mir sicher. Trotzdem hätte ich die Zeiten gerne in meine erste Podiumsplatzierung umgemünzt“, resümiert Schwedt. „Ich möchte mich aber auch bei meinem Team ROMO Motorsport bedanken für den starken Support und das immer perfekt vorbereitete Auto. So ein Ausfall ist auch für das Team hart, denn in der Technik steckt man nicht drin.“
Für ihn und Henry Wichura steht als nächstes die Barum Czech Rally Zlin vom 16.-18. August im Kalender.