Neuville und Gilsoul hatten die Rallye am Samstagabend nach zwölf Wertungsprüfungen angeführt, fielen jedoch am Sonntagmorgen nach der ersten Wertungsprüfung mit elf Sekunden Rückstand auf Platz zwei hinter Elfyn Evans (Ford) zurück. Als sich Evans auf der abschließenden Powerstage einen Reifenschaden einhandelte, ging der Sieg an das Hyundai Shell Mobis World Rally Team mit Thierry Neuville/Nicolas Gilsoul. Der erste Saisonsieg von Hyundai ist zugleich der elfte Erfolg der Mannschaft in der Rallye-Weltmeisterschaft und der zweite Triumph auf Korsika.
Die Spanier Dani Sordo und Carlos del Barrio sammelten mit Rang vier ebenfalls wichtige Punkte für die Herstellerwertung. Hyundai Motorsport hat dort mit 114 Punkten die Führung mit einem Vorsprung von zwölf Zählern vor Citroën übernommen. Neuville, der zwei Zusatzpunkte auf der Powerstage errang, hat als neuer Tabellenführer in der Fahrerwertung zwei Zähler Vorsprung vor seinem nächsten Rivalen.
Alle drei Hyundai-Fahrerteams erreichten bei der anspruchsvollen Asphalt-Rallye auf der französischen Mittelmeerinsel das Ziel. Sébastien Loeb, der auf der Auftaktprüfung zwei Minuten verloren hatte, beendete die Veranstaltung noch auf Rang acht.
Team-Info: Neuville/Gilsoul (Hyundai i20 Coupe WRC #11)
- Erster Saisonsieg und insgesamt zehnter Sieg der Belgier für Hyundai Motorsport
- Mit 82 Zählern übernimmt Neuville die Führung in der Fahrerwertung
Thierry Neuville: „Eine unglaubliche Rallye und ein fantastisches Resultat. Es tut mir für Elfyn und Scott leid, ich kann ihre Enttäuschung nachfühlen. Wir hatten einen tollen Fight und die beiden waren an diesem Wochenende zweifellos schneller. Wir wussten nicht, was passiert war, bis am Ende der Prüfung unsere Mechaniker ein Zeichen gaben. Ich machte in der Powerstage viel Druck. Die Punkte, die wir an diesem Wochenende gesammelt haben, sind sehr wichtig für die Meisterschaft. Sie zeigen, wie hart alle bei Hyundai Motorsport gearbeitet haben. Wir waren nicht die Schnellsten, aber unsere Performance auf Asphalt ist deutlich besser geworden. Die Prüfungen am Samstagnachmittag waren entscheidend, dort haben wir uns in Reichweite eines Sieges gebracht und damit dieses Ergebnis erst möglich gemacht. Eine Rallye ist immer erst im Ziel vorüber!“
Team-Info: Sordo/del Barrio (Hyundai i20 Coupe WRC #6)
- Spanier demonstrieren mit Bestzeit am Samstag ihren Speed
- Zweiter WRC-Start mit bestem Ergebnis der aktuellen Saison
Dani Sordo: „Wir kamen nach Korsika, um für das Team Punkte in der Meisterschaft zu holen. Und das ist uns gelungen. Wir haben an diesem Wochenende eine starke Pace gezeigt, vor allem auf der langen Prüfung am Samstag. Es gab aber zeitweise auch Schwierigkeiten. Uns fehlte die Konstanz für einen Kampf ums Podium, aber der vierte Platz ist nicht so schlecht. Herzlichen Glückwunsch an Thierry, Nicolas und das gesamte Team zum Sieg. Ich freue mich, dass wir die Herstellerwertung anführen. Jetzt freue ich mich auf den nächsten Einsatz in Argentinien.“
Team-Info: Loeb/Elena (Hyundai i20 Coupe WRC #19)
- Platz acht nach einer reibungslosen letzten Etappe
- Zeitverlust am Freitag verhindert einen größeren Angriff
Sébastien Loeb: „Ein großartiges Ergebnis für das Team! Leider war unsere Rallye nach Problemen auf der Auftaktprüfung vorbei. Wir hatten so viel Zeit verloren, dass wir nur noch hinterherfuhren. Wenn man um nichts mehr kämpfen kann, ist die Motivation auch nicht so groß. Wir haben stattdessen an der Abstimmung unseres Autos gearbeitet und einige Änderungen vorgenommen, die sich in der Zukunft auszahlen werden. Es war trotzdem eine schöne Rallye, der Hyundai i20 Coupe WRC war gut zu fahren und ich hatte auf einigen Prüfungen viel Spaß. Hoffentlich schneiden wir beim nächsten Mal besser ab!“
Andrea Adamo: „Wir haben den ersten Platz belegt, aber wir haben nicht gesiegt“
Teamdirektor Andrea Adamo: „Wir haben die Rallye Korsika zwar auf dem ersten Platz beendet, aber wir können nicht sagen, dass wir hier gesiegt haben. Wir haben den Sieg geerbt weil der schnellere Mitbewerber ein Problem bekam. Wir hätten diese Rallye normalerweise auf dem zweiten Platz beendet, was bereits ein ermutigendes Ergebnis gewesen wäre – dank des fantastischen Einsatzes von Thierry und Nicolas. Doch um zu siegen, muss man das schnellste Team sein – und das waren wir hier nicht. Der erste Platz ist natürlich für die Mannschaft positiv. Wir haben hart gearbeitet und dies ist definitiv ein Motivationsschub. Aber uns muss klar sein, wo wir mit unserer Leistung liegen und wo wir sein müssen.“