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05.11.2019

FIA Motorsport Games 2019: Russland siegt, Formel-4-Silber für Deutschland

Nach Abschluss der ersten FIA Motorsport Games steht Russland als erfolgreichstes Team fest: Die Piloten der Russischen Motorsport-Föderation holten in den sechs Wettbewerben insgesamt eine Gold- und zwei Bronzemedaillen und platzierten ihre Equipe damit vor den Teams aus Italien und Australien (je einmal Gold und einmal Bronze). Das Deutsche Nationalteam, das nicht in allen Disziplinen Sportler an den Start schickte, setzte in den Wettbewerben einige Ausrufezeichen und bringt auch eine Medaille mit nach Hause: Niklas Krütten (Trier) belegte im Formel-4-Hauptrennen den zweiten Platz hinter dem Italiener Andrea Rosso.

Auch wenn die Wettbewerbe allesamt auf nasser Strecke stattfanden, tat das der Stimmung keinen Abbruch: „Der Ländervergleich mit Motorsportlern aus aller Welt ist eine zukunftweisende Idee der FIA“, so DMSB-Präsidiumsmitglied Gebhard Sanne, der die deutsche Delegation als Teamchef begleitete. „Von der beeindruckenden Eröffnung in Rom bis zur Medaillenverleihung als krönendem Abschluss am Sonntag gab es eine Atmosphäre wie bei den Olympischen Spielen. Ich glaube, alle Teilnehmer haben dieses Flair wahrgenommen und genossen. Den Wettbewerb empfinden wir als echte Bereicherung und freuen uns auf die Fortsetzung, bei der sicherlich auch wieder eine deutsche Equipe am Start sein wird.“

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Es waren vor allem die deutschen Nachwuchssportler, die beim Wettkampf in Italien eine bemerkenswerte Leistung ablieferte. Niklas Krütten steigerte sich während des Wettbewerbs stetig und ließ dem vierten Platz im Qualifying die dritte Position im Qualifikationsrennen folgen. Im Hauptrennen konnte er sich schließlich auf Platz zwei verbessern und lief nach 14 Runden hinter dem italienischen Vertreter im Ziel ein. Auch im Kart-Slalom-Wettbewerb waren die deutschen Teilnehmer stark, schieden aber schließlich doch vorzeitig aus: Janina Burkard und Florian Benedikt Vietze lagen nach dem Abschluss der beiden einleitenden Durchgänge auf Platz zwei, wobei sie das nachfolgende belgische Duo um gerade einmal 0,043 Sekunden übertrumpften. Im Achtelfinale gelang dem deutschen Team der Sieg gegen die Slowakei, doch im Viertelfinale war schließlich Schluss: Hier unterlagen Burkard und Vietze den portugiesischen Vertretern mit einem Rückstand von 0,731 Sekunden und konnten nicht mehr ins Geschehen der besten vier eingreifen. In der Endabrechnung wurden sie schließlich auf Platz fünf gewertet.

Auch im Tourenwagen-Wettbewerb ging mit Luca Engstler ein echter Youngster für die Deutsche Equipe an den Start. Der junge Wiggensbacher zeigte im Hyundai i30 N TCR im ersten Qualifying bereits seine Stärke und holte die Trainingsbestzeit, die auch im Q2 nicht mehr unterboten wurde. Doch danach verlief das Wochenende alles andere als rund. Motorprobleme verhinderten, dass Engstler die Pole-Position auch einnehmen konnte, und in beiden Rennen sah der sonst erfolgsverwöhnte TCR-Pilot nicht die Zielflagge. Auch im GT-Wettbewerb zeigte das deutsche Team eine respektable Leistung. Steffen Görig und Alfred Renauer traten hier im Porsche 911 GT3 R des Teams Herberth Motorsport an und zeigten ihr Kämpferherz: Das erste Rennen gewann das Team, obwohl Steffen Görig von einem Konkurrenten umgedreht wurde. Unter schwierigen Bedingungen machten sie anschließend dennoch Platz um Platz gut und holten sich schließlich den Sieg. Das zweite Rennen verlief für die Deutschen weniger erfolgreich, denn sie landeten am Ende nur auf Platz neun. Doch das eigentliche Hauptrennen stand noch bevor, und auch hier lag der deutsche Porsche als Viertplatzierter an aussichtsreicher Position. Eine Berührung durch den Audi der belgischen Equipe zwang Renauer aber in einen Dreher und ließ ihn aussichtslos zurückfallen: Platz 16 hieß es in der Endabrechnung.

Auch im Digital Cup war Deutschland mit einem erfolgreichen Athleten am Start: Mikail Hizal konnte sich im Wettbewerb gut behaupten und einen dominanten Sieg im Semi-Finale A einfahren, im Finale ging er von der Pole aus ins Rennen. Doch der Fight auf dem digitalen Kurs von Barcelona-Catalunya wendete sich trotz zwischenzeitlicher Führung nicht für ihn: Ein Dreher kostete ihn schließlich die Siegchancen und ließ ihn aussichtslos zurückfallen, sodass am Ende nur der sechste Platz für ihn blieb.

Auch wenn die starke Performance nicht in jedem Fall belohnt wurde, waren sich Teilnehmer und Teamleitung am Ende doch einig: Die deutsche Mannschaft bei den ersten FIA Motorsport Games hat die Motorsportler aus dem Mutterland des Automobilbaus würdig vertreten. Und bei der nächsten Teilnahme – auch darin herrschte Einigkeit – wäre mit etwas mehr Rennglück eine noch bessere Platzierung im Medaillenspiegel erreichbar.
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