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Sportwagen Allgemein
15.04.2019

Porsche baut mit zweitem Saisonsieg Tabellenführung aus

Porsche hat den dritten Saisonlauf der IMSA WeatherTech SportsCar Championship in Long Beach (US) gewonnen. Die Werksfahrer Earl Bamber (NZ) und Laurens Vanthoor (BE) erreichten in einem hart umkämpften Stadtrennen in Kalifornien im rund 510 PS starken Porsche 911 RSR mit der Startnummer 912 den ersten Platz. Die Sebring-Sieger Patrick Pilet (FR) und Nick Tandy (GB) fuhren im Schwesterauto mit der Startnummer 911 auf den fünften Rang. Porsche führt nun die Hersteller-, Fahrer- und Teamwertung in der nordamerikanischen Sportwagen-Meisterschaft an.

Beim Start in das mit 100 Minuten kürzeste Rennen der IMSA-Saison konnten Tandy und Vanthoor die Spitzenpositionen verteidigen und sich in der Folge immer weiter absetzen. Eine Safety-Car-Phase kurz vor der Halbzeit des Rennens machte diesen Vorteil jedoch zunichte. Die beiden Porsche 911 RSR fielen zunächst auf die Positionen zwei und drei zurück. Nachdem Bamber beim Restart an seinem Markenkollegen Pilet vorbeigekommen war, ging der Neuseeländer wenig später mit einem sehenswerten Manöver in Führung. Während die Startnummer 912 die Spitze bis ins Ziel nicht mehr abgab, kämpfte Pilet mit abbauenden Reifen und brachte sein Fahrzeug auf Platz fünf ins Ziel.

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In der Gesamtwertung führt Porsche die Herstellermeisterschaft mit 100 Punkten an. Durch den Sieg in Long Beach haben Bamber/Vanthoor die Spitze in der Fahrerwertung übernommen, die Werksfahrerkollegen Pilet/Tandy rangieren auf dem dritten Platz. Der vierte Lauf zur IMSA SportsCar Championship findet am ersten Mai-Wochenende in Mid-Ohio (USA) statt.


Stimmen zum Rennen

Steffen Höllwarth (Programmmanager IMSA SportsCar Championship): „Was für ein Krimi! Zu Beginn lief wirklich alles nach Plan. Wir haben die Plätze eins und zwei verteidigt, konnten einen Vorsprung aufbauen. Ford hat bei der Strategie gepokert und auf ein Safety-Car gehofft – was dann auch kam. So kamen sie in Führung. Aber die Startnummer 912 hat die Spitze zurückerobert und ins Ziel gebracht. Das Schwesterauto konnte das Tempo auf dem zweiten Reifensatz nicht mehr mitgehen. Das müssen wir analysieren. Im vergangenen Jahr sind Earl und Laurens in Führung liegend ausgeschieden. Jetzt durften sie ihren Sieg nachholen.“

Earl Bamber (Porsche 911 RSR #912): „Es war ein völlig verrücktes Rennen. Laurens hat unser Auto beim Start auf Platz zwei gehalten. Irgendwo haben wir einen Schlag ins Heck bekommen, es gab eine Beschädigung, die uns Sorgen gemacht hat. Nach dem Boxenstopp lag ich auf Platz drei. Dann habe ich zuerst Patrick überholt und wenig später auch den führenden Ford. Im weiteren Verlauf ging es nur noch darum, das Auto irgendwie ins Ziel zu bringen. Ich habe gebetet, dass der Diffusor nicht abfällt. Er hat gehalten – bin ich froh!“

Laurens Vanthoor (Porsche 911 RSR #912): „Das Rennen war mega! Beim Start war es zwischen unseren beiden Porsche 911 RSR zweimal richtig knapp, außerdem konnten wir einem havarierten Prototypen gerade noch so ausweichen. Einen leichten Kontakt gab es dabei aber offenbar. Unser Heckdiffusor war beschädigt und nicht mehr richtig befestigt. Zum Glück hat er bis zum Ende gehalten. Ich bin super glücklich über meinen ersten Sieg in Long Beach.“

Patrick Pilet (Porsche 911 RSR #911): „Nick hatte eine tollen Start und konnte die Führung gut absichern. Wir etwas Pech mit dem Safety-Car, verloren beim Boxenstopp die Spitze. In meinen Stint hatte ich Schwierigkeiten mit den Reifen. Im Qualifying war alles perfekt, im Rennen leider nicht mehr. Ich freue mich für die siegreichen Kollegen, die trotz eines defekten Diffusors extrem stark gefahren sind. Das Gesamtergebnis ist gut für die Position von Porsche in der Herstellermeisterschaft.“

Nick Tandy (Porsche 911 RSR #911): „Das Rennen ging für uns sehr gut los, wir lagen deutlich in Führung. Auch die Strategie war die richtige. Aus irgendeinem Grund haben wir aber in der zweiten Rennhälfte nicht mehr in den Rhythmus gefunden. Das Tempo war einfach nicht mehr so gut wie zuvor. Wir konnten nach vorne überhaupt nichts mehr ausrichten. Die Punkte nehmen wir nun mit und sind für das kommende Rennen wieder top motiviert.“
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