Tourenwagen Allgemein
02.04.2019
Saisonstart der DMV BMW Challenge: Erfolg auf der ganzen Linie
Marco Hürbin weiß, wie man in der DMV BMW Challenge Siege feiert. In der Saison 2013 holte der Schweizer beim Auftakt auf dem Hockenheimring den Gesamtsieg , damals noch im 325i E30. Sechs Jahre später stand Hürbin erneut ganz oben auf dem Treppchen, allerdings gleich zweimal. Und mit neuem Auto. Den BMW Challenge Fans dürfte der E46 vor allem in den Händen von Lars Harbeck bekannt sein. Der Berliner war damit eine Hausnummer. Marco Hürbin scheint diese Fußstapfen voll und ganz auszufüllen. Viermal auf der Eins, dazu die zwei schnellsten Rennrunden, mehr ging an diesem Auftaktwochenende einfach nicht. Spannend machte es Hürbin eigentlich nur im ersten Durchgang, als Christoph Driescher im M3 GTR E90 für zwei Runden die Spitze übernahm. Auch Christian Schulze im M3 GT 3,3 E46 war im ersten Umlauf am Polesitter vorbeigekommen. Doch Hürbin stellte schnell die alte Ordnung wieder her, während dahinter Driescher und Schulze um Rang zwei kämpften. Bis zum Schluss sollte der Sieger den Vorsprung auf fast 50 Sekunden ausbauen.
Im zweiten Durchgang ließ es Hürbin etwas ruhiger angehen. Es reichte zum souveränen Start- und Zielsieg. „Das Auto hat super funktioniert. Vielen Dank an KK Automobile, die das Auto so gut vorbereitet haben. Das Rennen hat Spaß gemacht. Am Anfang des Rennens hatte ich noch ein bisschen Probleme mit dem Topspeed. Da haben mich zunächst zwei kassiert. Die konnte ich ausgangs Infield wieder schnappen. Ab da konnte ich das Rennen sicher nach Hause bringen. Ich habe noch versucht schnellere Runden zu fahren“, so der Gesamtsieger. Zweimal Zweiter wurde Christian Schulze, der allerdings im ersten Rennen nicht an Driescher vorbeigekommen wäre. Der V8 BMW schied jedoch wenige Runden vor Schluss aus. Da dieser zum zweiten Heat nicht mehr antrat, hatte Schulze leichtes Spiel. Nach 13 Rennrunden hieß es erneut Gesamtrang zwei. Hinter den beiden schnellen E46 belegte Lars Zander im M140i V8 zweimal den dritten Platz in der GTR1.
Viel Spannung und Action war beim Kampf um Platz drei geboten. In Rennen eins war es Sepp Römer (AVP GTR 2,5 E36), der sich den dritten Rang sicherte. Von Platz sieben aus kämpfte sich der E36 Pilot Runde um Runde nach vorne. „Ich musste zwar von etwas weiter hinten starten, aber das ging doch recht gut. Das Auto ist auf der Bremse einfache super, hier sind wir unschlagbar“, berichtete Römer nach dem ersten Rennen. Römer fuhr zudem den Sieg in der GTR3 ein vor Dauerkonkurrent Timo Raff im M235i RC. Auch Raff war mitten in die Kampfgruppe verstrickt, konnte sich aber genau wie Römer gegen Rennende von den Streithähnen lösen. Hier lag längere Zeit Michael Neuhauser (M135i) vorne. Am Ende hieß es Gesamtrang fünf und den Klassensieg in der GTR2 vor Georg Uhl (M3 GTR 3,2 E36). Auch Uhl mischte bei seinem Debüt in der DMV BMW Challenge munter in der Gruppe mit. Spannung war bis zum Schluss zwischen Niklas Koch (M240i RC) und Denny Hefermehl (M3 GT E46) geboten. Kurz vor Schluss quetschte sich Hefermehl noch an dem M240i RC Eingangs Südkurve vorbei. Damit sicherte sich Hefermehl nicht nur Platz sechs, sondern den dritten Rang in der GTR3.
Im Rennen zwei hatte Michael Neuhauser das bessere Ende für sich. Der schnelle Schweizer fuhr nicht nur den erneuten GTR2 Sieg ein, sondern landete als Gesamtdritter auch auf dem Treppchen. Nach der siebten Runde verdrängte Neuhauser Timo Raff von der dritten Position und gab diese bis zum Fallen des schwarz-weiß karierten Tuchs nicht mehr ab. „Das zweite Rennen hat mir besser gefallen als das erste, weil die Performance von meinem Auto besser war. Ich hatte zwar beim Start zwei Plätze verloren, konnte diese aber wieder zurückerobern. Im ersten Rennen habe ich ein wenig gehadert, da ich starkes Untersteuern hatte. Aber alles ist gut, es ist nichts passiert, ich habe zweimal gewonnen“, fasste Neuhauser die beiden Rennen zusammen. Raff konnte den verlorenen dritten Platz durchaus verschmerzen. Rang vier bedeutete für den East Racing Piloten den Sieg in der GTR3 vor Sepp Römer, der mit einem schleichenden Plattfuß zu kämpfen hatte. „Ich hatte bisschen Probleme beim Start wegen der großen GTR1 und GTR2, da ich mit dem GTR3 recht weit vorne stand. Konnte das aber durch die Innenseite jetzt besser nutzen und mich durchsetzen und auch die Klasse gewinnen“, äußerte sich Raff zu seinem Klassenerfolg. Zwischen die beiden GTR3 Autos schob sich noch der Zweite der GTR2 Georg Uhl. Zwei deutliche Erfolge fuhr Christian Kautz (330i GT E46) in der GTR4 ein. Im ersten Rennen Gesamtneunter, verwies er Ralph Lauxmann (BPM-M3 3,0 E36) mit 11,960 Sekunden Vorsprung auf Klassenplatz zwei. Die selbe Reihenfolge gab es in Durchgang zwei.
Wieder einmal stark besetzt war die Klasse der 325IS Cup Fahrzeuge. Der strahlende Sieger des Wochenendes war eindeutig Marc David Müller im 325iS E46. Für Müller war es jedoch eine richtig enge Kiste, lieferte ihm doch Challenge Urgestein Jens Hösel (325iS E30) einen harten Kampf. Während Hösel anfangs weit zurücklag lag, kämpfte Müller mit den stärkeren GTR Autos. Mit zunehmender Renndauer arbeitete sich Hösel zwar an Müller heran, doch mehr als in Schlagdistanz kam er nicht. „Wir haben über den Winter viel gearbeitet. Die ersten drei waren da sehr eng beisammen. Das ließ auf ein spannendes Rennen hoffen. Beim ersten Rennen hatte ich einen super Start und bin gleich auf die erste Position gefahren. Da konnte ich mich etwas besser aus dem Verkehr heraushalten. Ich fuhr dann gegenüber meinen Konkurrenten etwas Abstand heraus. Durch den Verkehr vor mir hatte ich etwas Zeit verloren und Jens Hösel war wieder an mir dran. Die letzten beiden Runden hatten wir einen schönen Fight, den ich zum Glück für mich entscheiden konnte“, so Müller. Scuderia Bavaria Pilot Jens Hösel schilderte, warum er sich erst wieder herankämpfen musste: „Beim Start hatte ich einige Plätze eingebüßt, da ein Fahrzeug vor mir nicht gut wegkam. Da sind einige meiner Konkurrenten rechts und links an mir vorbei. Das musste ich im weiteren Rennen erst wieder aufholen.“
In Rennen zwei war Hösel zwar von Beginn an Müller dran, vorbei kam er diesmal allerdings auch nicht. Der dritte Rang bei den 325iS Fahrzeugen ging im ersten Rennen an Markus Fester (325iS E90). Das Bruder-Duo wusste auch eine Klasse höher zu überzeugen. Das zweite Rennen beendete Dominic Moret, nach einigen Problemen am Freitag, als Dritter vor Ulrich Tappe. Pechvogel der 325er iS-Truppe war erneut Heribert Haimerl. Wohl kaum einem Fahrer wurde so viel die Daumen gedrückt wie dem Meister von 2016. Mit nachlassender Bremskraft landete er nach dem gelungenen Wiederaufbau des beim letztjährigen Finale verunfallte E30 in der Leitplanke. Auch um den vor ihm fahrenden Fester-BMW nicht als Bremsklotz zu nutzen.
Bei den 318iS Fahrzeugen feierte das Team Gelhaus, Vater Rudolf im ersten und Sohn Rainer im zweiten Lauf, einen unangefochtenen Doppelsieg. Dahinter landeten die zwei schnellen jungen Damen, Jacqueline und Alesia Kreutzpointner in beiden Rennen jeweils vor Felix Hassa (318iS E36) auf dem zweiten Rang. Die flotten Zwillingsschwestern zeigten sich konditionell und fahrtechnisch in ihrem ersten Tourenwagenrennen gut vorbereitet. Promoter Thomas Röpke, der die beiden zusammen mit seiner Tochter als Berater und Förderer von Anfang an begleitet, zeigt sich hocherfreut. „Als Jaqueline und Alesia mich zur Essen Motorshow 2018 besuchten um ihren Einstieg in die BMW Challenge mit einem M3 zu besprechen, war ich zunächst skeptisch, besonders über die Fahrzeugauswahl für den Start. Ich konnte sie motivieren zunächst im ersten Schritt an unserem Sichtungslehrgang 2019 der Motorsportjungend im DMV (MSJ) teilzunehmen und sich unter 14 jungen Teilnehmern und Bewerbern für den DMV BMW 318ti Cup auf Augenhöhe mit vielen schnellen Jungs zu beweisen. In Groß-Dölln konnten sie sich Anfang März auf Platz vier und sechs dabei bereits gut platzieren und sogar einen der 4 MSJ- geförderten Fahrerplätze einfahren. Mit dieser Qualifikation sind wir dann eine Woche später mit Cerny Motorsport in Oschersleben zu ersten Tests und Trainings angetreten. Bei Motorsportprofi Carsten Seiffert haben „Jacky“ und Alesia schon erste Intensivtrainings absolviert. So ging es nun bestens vorbereitet in Hockenheim in die ersten beiden Rennen. Ich bin sehr zufrieden mit den guten Leistungen der beiden herzigen Mädels. Schön dass wir das miterleben und aktiv begleiten dürfen“ , freut sich Thomas Röpke über den gelungenen Start
Weiter geht es am 17. bis 19. Mai in Oschersleben beim MCS „Preis der Stadt Magdeburg“ zum zweiten von sieben Rennwochenenden der Saison 2019.